Was tun, wenn das geliebte Haustier gestorben ist? Diese Frage stellen sich viele Haustierbesitzer nach dem Verlust. Kurt Klee aus Schwarme hat eine Antwort. Auf dem Tierfriedhof In der Heide in Schwarme finden Hund, Katze, Nager oder auch Vögel ihre letzte Ruhestätte und die Besitzer haben dort einen Ort, um zu trauern. Der Tierfriedhof ist das ganze Jahr geöffnet und kann von allen Besuchern von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang besucht werden.
Für die Gräber spricht Klee vorher mit den Menschen, wie sie es haben wollen. Wenn eine Bestattung auf dem Friedhof gewünscht wird, können die Besitzer ihren Liebling selbst vorbeibringen oder der Transport wird von Kurt Klee organisiert. Danach haben sie die Wahl zwischen einem Holzsarg, einem Karton oder einem Leinentuch. Dann steht noch die Entscheidung aus, ob sie ein Einzelgrab, ein Reihengrab oder eine anonyme Bestattung wünschen. Anschließend fertigt Klee dann den Rahmen und die Namensschilder. Wenn gewünscht, begleitet Klee auch den Abschied vom geliebten Tier. Die Bepflanzung und Pflege erfolgt entweder durch Klee oder die Besitzer. Die meisten würde aber regelmäßig kommen und das Grab pflegen, berichtet Klee.
150 Tiere beerdigt
Auf dem Friedhof gibt es auch eine Fläche für anonyme Bestattungen. "Wenn die Leute Bescheid sagen, dann sprechen wir einen Termin ab. Dann bereite ich ein Grab vor, damit das Tier beerdigt werden kann. Danach kommt Erde und Gras darauf. Nach einem halben Jahr ist das verwachsen und nicht mehr zu sehen", merkt der Schwarmer an. Das sei eine einmalige Belastung für die Kunden. Sie könnten sich aber natürlich auch die Stelle merken, um dann nach Schwarme zu kommen und zu trauern.
"Die Menschen sind verschieden: Einige pflegen das Grab nur ein halbes Jahr und danach wird das vergessen. Aber andere sind regelmäßig vor Ort", weiß Klee. Einige pachten auch gleich eine ganze Fläche für mehrere Gräber. "Es gibt hier jemanden, der sich immer ältere Tiere aus dem Tierheim holt, sie pflegt und dann in Schwarme beerdigt", erzählte Klee. Die meisten Besitzer kämen aus der Umgebung wie aus Syke, Weyhe, Verden oder auch Hoya. "Im Großen und Ganzen ist es viel zu wenig, was wir hier machen", so Klee. Viele Tiere würden allerdings im Garten beerdigt, in die Mülltonne geworfen oder zum Abdecker gebracht.
Seit der Eröffnung 2009 hat Klee bisher etwa 150 Tiere bestattet. Bis der Friedhof eröffnet werden konnte, hat es über zwei Jahre gedauert. Das Ganze sei Neuland für die Behörden gewesen und so wusste keiner, wer zuständig war. Später habe das Veterinäramt gefordert, ein Kühlhaus zu bauen: "alles unmögliche Sachen, die so ein kleiner Betrieb nicht leisten kann", ärgert sich Klee. Doch zuletzt seien die Regularien geändert worden, der Eröffnung des Tierfriedhofs stand nichts mehr im Weg.
"Es war gerade die Zeit, in der ich die Landwirtschaft aufgeben habe", erinnert sich Klee. Mit Freunden sei die Idee eines Tierfriedhofs aufgekommen, der Grund war bereits da: "Ich wollte die Fläche nicht an jemand anders verpachten, sondern irgendwie selbst nutzen. Und so kam das alles zustande."