Passend zur Jahreszeit wird dem Trafoturm in Schwarme, der als Vogelhotel großen Zuspruch findet, erneut besondere Aufmerksamkeit zuteil. Den Anlass dafür bietet die vor Kurzem entstandene „Kunst am Eulenturm“. Wer in diesem Frühjahr die schmale Straße Im Fleuth entlang spaziert, kann wie in den Vorjahren das Glück haben, die gefiederten und gemäß Jahreszeit betriebsamen Gäste zu beobachten. Außerdem ist es möglich, per Aktivierung der QR-Codes dem vielfältigen Gesang diverser heimischer Vögel wie Rotkehlchen oder Singdrossel zu lauschen. Doch nun lädt ein Kunstwerk auf der Eingangstür dazu ein, selbst Teil einer Bildkomposition zu werden.

Hermann Karnebogen, Hermann Schröder, Karlo, Hans-Jürgen Suling und Sven Clausen (von links) vor dem neu gestalteten Trafoturm.
Zur offiziellen Einweihung des neuen örtlichen Highlights hatten Hans-Jürgen Suling als Akteur in der Umweltgruppe des Vereins Eule und der erste Vorsitzende Hermann Schröder eingeladen. Auch dieses Mal konnte sich der hiesige Heimat-, Umwelt- und Kulturverein auf die Unterstützung seiner Förderer verlassen. Dementsprechend trafen Hermann Karnebogen, Kommunalreferent der Avacon Syke, und Sven Clausen, Leiter des Beratungscenters Bruchhausen-Vilsen von der Kreissparkasse Diepholz, vor Ort ein. Offenkundig zeigte sich die einhellige Meinung, dass es die richtige Wahl gewesen war, die Bassumer Firma Make It Bright für die Umsetzung der Idee zu beauftragen. Gelobt wurde die Professionalität von Sven Sprenger aus dem Künstlerteam, der den Auftrag zur adäquaten Bereicherung des Eulenturms vor Ort ausführte. Allen gefiel die künstlerische Darstellung der Landschaft. Diese wirke „wie eine optische Täuschung“. Das vergnügliche Ausprobieren der originellen fotografischen Möglichkeiten aufgrund des Schmetterlingsmotivs ließ nicht lange auf sich warten. Zudem war Uwe Jöstingmeier, Initiator der Gruppe Fotografie in Robberts Huus, vor Ort, um alles per Kamera zu dokumentieren.
Schlichte Stahltür ist jetzt ein Schmuckstück
Die ehemals sehr schlichte Stahltür ist nun ein unübersehbares, künstlerisch gestaltetes Schmuckstück geworden, die als wetterfeste Fotostation sicherlich alle Generationen anspricht. Auffallend präsentiert sich hier eine sattgrüne Wiesenlandschaft, die den Blick der Betrachter über ihre Weite zieht. Sie steht mit den roten Mohnblumenblüten im Vordergrund in ästhetischem Kontrast zum sommerblauen Himmel. Weiße Wolkengebilde vervollkommnen den Gesamteindruck. Zur besonderen Interaktion animieren allerdings die übergroßen Flügel eines Monarchen. Am Mittwochnachmittag nahm Karlo, der gerade mit seiner Mutter und Familienhund des Wegs entlang kam, unvermittelt die Gelegenheit wahr, sich vor die Schmetterlingsflügel zu stellen und fotografieren zu lassen.
Der Verein Eule bekam die Nutzungsrechte für den 1925 erbauten Trafoturm im Jahr 2016 von der Avacon übertragen. Da der Umweltgruppe des Vereins viel daran liegt, dem Verlust der Artenvielfalt entgegenzuwirken, wurde der ehemalige Spannungsverteiler zu einem Vogelhotel umgewandelt. Als Brutplatz geeignet, fand es bei der gefiederten Zielgruppe alsbald Anklang. An den äußeren Wänden sind in unterschiedlichen Höhen diverse Nistkästen angebracht. Hierzu hieß es, die Spatzenhotels werden kontinuierlich von dieser Spezies genutzt. Doch wählten die Sperlinge auch sehr gerne die Mauerseglerkästen.
Hans-Jürgen Suling erinnerte sich vor Ort, dass erstmals 2019 der Eulen-Nistplatz in der oberen, dafür vorgesehenen Etage artgerecht in Anspruch genommen wurde. In dem damaligen ersten Jahr waren es fünf Schleiereulen, die ihre Flugfähigkeit erlangten. Die Zählung der Jungvögel nehme jeweils der Naturschutzbund (Nabu) Weyhe vor. Der eigentliche Innenausbau erfolgte ein Jahr später. Die notwendige Begehung des Turminneren konnte somit durchgeführt werden, zum Beispiel zur Säuberung der Hinterlassenschaften. Überdies stellte Suling sehr zufrieden fest, dass nunmehr die vorherige graue Ansicht der Stahltür als „optischer Störenfried“ dem „Kunstwerk am Eulenturm“ gewichen sei.