Stuhr. Bei sommerlichen Temperaturen bereits an Weihnachten denken – das klingt zunächst etwas abwegig. Für die Organisatoren des Stuhrer Weihnachtsmarktes ist es aber genau der richtige Zeitpunkt, um in die Planungen einzusteigen. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Stuhrer Unternehmen (Isu) und die Gemeinde Stuhr haben vor Kurzem entschieden, am dritten Adventswochenende, 10. und 11. Dezember, wieder den beliebten Budenzauber rund um das Rathaus zu veranstalten. Die organisatorischen Fäden liefen auf Isu-Seite mehr als zehn Jahre bei Henning Sittauer zusammen, der nach elf Jahren nun aus dem Vorstand ausscheidet. Der diesjährige Weihnachtsmarkt ist gewissermaßen sein Abschiedswerk.
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie soll der Weihnachtsmarkt ausschließlich unter freiem Himmel stattfinden. "Wir wollen diesmal nicht das Rathaus und das große Zelt einbeziehen", sagt Sittauer. Stattdessen sollen die rund 200 Quadratmeter Platz für zusätzliche Freiluft-Stände bieten. Das Rathaus wird nur zur Benutzung der Toiletten geöffnet sein. In der Vergangenheit war der Bereich vom Rathaus-Vorplatz zum Parkplatz recht eng: "Das werden wir auseinanderziehen müssen." Sittauer hofft, im Außenbereich keine weiteren Corona-Auflagen zu bekommen. Denn Zutrittsbeschränkungen und Kontrollen wollen die Organisatoren nicht. "Dann würden wir uns vorbehalten, den Markt kurzfristig abzusagen."
Die Bewerbungsfrist für die Kunsthandwerker und Marktbeschicker läuft noch bis zum 31. August. Die Veranstalter haben nun damit begonnen, die Bewerbungsbögen zu verschicken. Die Standgebühren sollen möglichst wie zuletzt 2019 bleiben. Im September werden die Isu und die Gemeinde Stuhr intensiver in die Planung einsteigen und Standpläne erstellen. "Alle, die bereits hier waren, erhalten das Formular", sagt Frauke Wulf aus dem Kulturbereich der Verwaltung. Erhältlich ist der Bewerbungsbogen, der ausgefüllt an die Gemeinde geschickt wird, auch unter www.stuhr.de. In den Vorjahren gehörte auch ein Kulturprogramm im Rathaussaal zum Weihnachtsmarkt. Das hängt nun jedoch von den im Dezember geltenden Corona-Auflagen ab. "Wir könnten flexibel umplanen", sagt Wulf.
Stuhrs Wirtschaftsförderer Lothar Wimmelmeier wertet den reinen Freiluft-Weihnachtsmarkt als "Entgegenkommen für die Standbetreiber". So beginnt die Produktion der Kunsthandwerker bereits früh, weshalb Planungssicherheit von Vorteil ist. Laut Sittauer sind das Jahr über bereits viele Anfragen von Ausstellern eingegangen. Die Entscheidung, den Weihnachtsmarkt stattfinden zu lassen, sei erst vor Kurzem getroffen worden. "Wir haben uns in Zurückhaltung geübt."
Zwischen 12.000 und 15.000 Besucher hat der Weihnachtsmarkt rund um das Rathaus in den vergangenen Jahren stets angezogen. Rund 50 Stände im Außenbereich plus 20 im Kunsthandwerker-Zelt und rund 40 im Rathaus kamen dabei zusammen. Sittauer lobt die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde über die Jahre. Und Lothar Wimmelmeier gibt zurück: "Wir sind froh, auf dieses profunde Wissen in diesem Jahr noch einmal zurückgreifen zu können." 60 bis 70 Stände im Außenbereich sind das Ziel der Organisatoren. Jedoch so verteilt, dass ausreichend Platz ist. "Wir wollen eine Knubbelbildung unbedingt vermeiden", sagt Frauke Wulf.
Die Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes sind Sonnabend, 10. Dezember, von 14 bis 19 Uhr und Sonntag, 11. Dezember, von 11 bis 18 Uhr. Die Standgebühren betragen für Hobbykünstler 25 Euro, für Gewerbetreibende 100 Euro sowie für gastronomische Stände 150 Euro. Bewerbungen können mittels Bewerbungsformular unter www.stuhr.de bis zum 31. August per Mail an kultur@stuhr.de oder per Post an die Gemeinde Stuhr, Kultur, Blockener Straße 6, 28816 Stuhr eingereicht werden. Beigefügt werden sollten Fotos zu dem Angebot beziehungsweise dem Stand. Bei Rückfragen stehen Henning Sittauer von der Isu unter 0 42 42 / 1 61 23 59 und Frauke Wulf von der Gemeinde unter 04 21 / 5 69 52 46 zur Verfügung.