Der ganz große Erfolg blieb dem 1. FC Kaiserschmarrn dann doch verwehrt. Beim Benefiz-Fußballturnier der „Kickers for Help“ im Zuge der Brinkumer 3 Days scheiterte die Gruppe ehemaliger Studenten der Wirtschaftsuniversität Wien nur knapp an den Reality Stars: Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit stand es im Elfmeterschießen dann 0:2.
Doch davon ließen sich die Freunde ihre Stimmung nicht trüben. Kurz nach Abpfiff gönnten sie sich ein kühles Bier und ließen die vorherigen Stunden Revue passieren. „Nach sechs Spielen waren wir noch fit“, bilanzierte Christian Bauer und lachte. Kollege Fabian Schulze schob hinterher: „Das war ein Spiel zu viel für die Kondition.“
Bei ihrer ersten Teilnahme am Benefizturnier und dem ersten Besuch in Brinkum zeigten sich die Kaiserschmarrn-Kicker durchweg zufrieden. „Das war sehr gut organisiert, auch die Kommunikation vorab“, lobte Julian Luckey das Kickers-for-Help-Team. Für die achtköpfige Gruppe war es seit der Unizeit sogar das erste Mal, dass sie wieder gemeinsam die Fußballschuhe schnürten. In der Wiener Studentenmannschaft hatten sie sich einst kennengelernt, sind seit ihrem Abschluss jedoch verschiedene Wege gegangen: Nach Italien, Vorarlberg, Hessen, Hamburg, Dänemark. Zuletzt fuhren sie gemeinsam Ski. Entsprechend war der Frust über die Niederlage auch schnell abgeschüttelt. „Es geht uns um das Zusammenkommen“, sagte Bauer.

Beim Fußballturnier setzten sich letztlich die Reality Stars durch.
So war es dann auch eher der Zufall, der die Gruppe nach Brinkum führte. Erst einmal mussten acht Kalender zur gleichen Zeit ein freies Fenster anzeigen. Als dieses Wochenende herauskam, suchte Bauer nach einem möglichen Programm – und stieß bei der Recherche auf das Benefizturnier der Kickers for Help. „Das klang gut und professionell organisiert“, sagte er. Zumal es für ihn und seine Freunde eine Möglichkeit war, an alte Zeiten anzuknüpfen.
Auf dem Schützenfestplatz fanden die Kicker des FC Kaiserschmarrn und 23 weitere Mannschaften dann beste Voraussetzungen für ein gelungenes Turnier. Angesichts der großen Nachfrage mit 34 Anmeldungen reduzierten die Organisatoren die Spielzeit, um wenigstens 24 statt wie gewohnt 20 Teams die Teilnahme zu ermöglichen. „Das ist mittlerweile Mundpropaganda“, sagte Thomas Niestädt, stellvertretender Vorsitzender der Kickers for Help.
Auch zahlreiche Sponsoren und Unternehmen aus der Region stellten wieder Teams für den guten Zweck: „Das sind alles sehr treue Mannschaften, sie kommen jedes Jahr wieder“, so Niestädt. Inzwischen habe sich das Format so etabliert, dass die Liste nach nicht einmal vier Wochen voll sei. Erste Anmeldungen seien noch am Sonnabend für das kommende Jahr eingegangen. Mit nur einer Knieverletzung über den gesamten Verlauf zeigte sich auch einmal mehr, dass die Partien mit großer Fairness ausgetragen werden.
Volle Hütte bei Mickie Krause
Mit rund 500 Spielern auf dem Fußballplatz blickten die Kickers for Help auf eine rege Resonanz. Ähnlich viele hatten bereits am Freitagabend die Eröffnung mit einer 90er-Party gefeiert. Den kurzfristigen Ausfall von Almklausi am Sonnabend kompensierten die Veranstalter kurzfristig mit DJ Robin. Zumal der Höhepunkt mit Mickie Krause wie geplant über die Bühne ging. „Das war immer ein Traum von uns, ihn nach Brinkum zu holen. Das brauchte Zeit, aber jetzt haben wir es endlich geschafft. Da sind wir richtig stolz“, freute sich Niestädt. Mit 1000 bestellten Tickets im Vorverkauf sei bereits ein Rekord aufgestellt worden; am Sonnabendabend tummelten sich dann rund 2500 Besucher auf dem Schützenplatz. „Die Hütte war rappeldickevoll, sie ist aus allen Nähten geplatzt“, berichtete Niestädt zufrieden.
Auch an der Tombola zeigte sich, dass die 3-Days in Brinkum gut angenommen werden. Obwohl die Organisatoren von 2000 auf 3500 Preise aufgestockt hatten, war bereits am Sonnabend die Hälfte der Gewinne vergeben.
Der Sonntag stand dann im Zeichen der Familien und Grünröcke mit Kinderprogramm und Königsproklamation. Trotz der Regenfälle am Morgen und des trüben Wetters füllte sich der Festplatz zum Mittag. Damit scheinen die Kickers for Help ihr Ziel zu erreichen, den im Vorjahr gespendeten Erlös von 9000 Euro noch zu steigern. „Das ist eine rundum schöne Geschichte“, bilanzierte Niestädt.
Gut möglich auch, dass der 1. FC Kaiserschmarrn in Zukunft noch einmal bei den 3-Days mitkicken wird. Denn ihren sportlichen Ehrgeiz haben sich die Kicker offensichtlich bewahrt. „Wir haben noch eine Rechnung offen“, scherzte Fabian Schulze angesichts des verlorenen Finales.