Stuhr. In der Gemeinde Stuhr ist erstmals das Vorkommen des Eichenprozessionsspinners nachgewiesen worden. Eine Bürgerin habe an einem Baum an der Siekstraße im äußersten Westen des Gemeindegebietes ein Nest des Insektes entdeckt, berichtet Stuhrs Umweltbeauftragter Marc Plitzko. Auch an weiteren Orten im Bereich der Siekstraße und im Verlauf des Bremer Wegs zwischen Siekstraße und Eggeseer Straße wurden weitere Vorkommen festgestellt. Der Baubetriebshof der Gemeinde habe die Nester mit Raupenansammlungen "umgehend" mit Heißwasser beseitigt und kontrolliere die Gebiete regelmäßig, sagt Plitzko weiter.
Dennoch sei weiterhin Aufmerksamkeit und Vorsicht geboten, denn der Kontakt mit den Raupen berge schwere gesundheitliche Risiken, heißt es von der Gemeindeverwaltung. "Die Härchen der Raupen enthalten das Nesselgift Thaumetopoein und können bei Berührung unangenehme Reaktionen
hervorrufen. Dazu zählen Hautirritationen, starker Juckreiz, Pusteln und Quaddeln,
Atembeschwerden und Augenreizungen", so die Verwaltung weiter.
Der Vormarsch des wärmeliebenden Eichenprozessionsspinners werde durch die
allgemeine Klimaerwärmung begünstigt. Nach den heißen Sommern und den milden Wintern seit 2003 sei eine Ausbreitung und Massenvermehrung der Insekten auch in Niedersachsen zu beobachten. Im Jahr 2019 sind die
Raupen erstmals im Landkreis Diepholz nachgewiesen worden. "Oft werden die Raupen der Eichenprozessionsspinner mit denen der harmlosen Gespinstmottenarten verwechselt, die jedoch nicht die typischen Brennhaare besitzen und andere Gehölzarten wie Obstbäume, Weißdorn und insbesondere Pfaffenhütchen befallen", heißt es vonseiten der Gemeinde Stuhr.
Die Bekämpfung der Raupen des Eichenprozessionsspinners sollte aufgrund ihrer Gefährlichkeit nicht durch Privatpersonen, sondern durch geschultes Fachpersonal erfolgen, warnt die Gemeinde. Bei Sichtung verdächtiger Raupenansammlungen an Eichen im öffentlichen Raum bittet die Verwaltung um eine Mitteilung an den Umweltbeauftragten Marc Plitzko telefonisch unter der Rufnummer 04 21 / 5 69 53 51 oder per E-Mail an m.plitzko@stuhr.de.