Stuhr-Brinkum. Vereinsvorsitzender Rolf Meyer nannte es ein „Gemeinschaftsprojekt“ zwischen Bauherr FTSV Jahn Brinkum und Eigentümerin Gemeinde Stuhr. Stellvertretende Bürgermeisterin Sigrid Rother bezeichnete es gar als „Joint Venture“, also als „gemeinsames Wagnis“, wie es sonst Unternehmen zusammen eingehen. Eines schien der Neubau der Sporthalle mit der Hausnummer 60 an der Brinkumer Birkenstraße in jedem Fall zu sein: eine Halle der Harmonie.
Denn bei der offiziellen Einweihung des „jüngsten offiziellen Gebäudes der Gemeinde“ (Sigrid Rother) wurde vor allem dann nicht mit Superlativen gespart, wenn es um das Miteinander bei der Umsetzung ging. Die ehrenamtliche Bürgermeisterin sah im erfolgreichen Verlauf eine „kleine Sensation“. Immerhin, das rief sie vor den geladenen Gästen am Freitag in Erinnerung, musste der Gemeinderat zunächst seine Prioritätenliste auf den Kopf stellen, der Verein musste seinen Mitgliedern den Beitrag um zwei Euro erhöhen, um das Vorhaben Realität werden zu lassen. Und siehe da: Nach einem Tag der offenen Tür an diesem Sonnabend, 23. Februar, ab 11 Uhr (wir berichteten) können Leichtathleten und Basketballer die Halle nutzen.
Und das nach gerade einmal elf Monaten Bauzeit, wie Architekt Thomas Bode betonte. Der konnte zudem verkünden, dass der Kostenrahmen von 2,831 Millionen Euro tatsächlich um 13 000 Euro unterschritten wurde – inklusive der ursprünglich mit herausgerechneten Außenanlagen und der Erschließung. Dafür bekomme der Verein – und die Kooperative Gesamtschule (KGS) Brinkum für den Unterricht vor und während der Sanierung der eigenen Turnhallen gleich um die Ecke – eine mittig teilbare Zweifeldhalle der Größe einer Dreifeldhalle. Die biete Platz für ein komplettes Handballfeld, nur eben zwei statt drei Umkleidekomplexe.
Es sei zwar zunächst „in der Konstellation undenkbar“ gewesen, so Bode, aber alles sei komplett reibungslos verlaufen. Dabei stellte die Finanzierung mit einem Eigenanteil von rund einer Million Euro ein „hohes Risiko“ für den Verein da. Der habe „wirtschaftlich, aber nicht billig“ bauen wollen, so der Architekt, die Gemeinde wiederum vor allem nachhaltig – was in der tageslichtabhängigen Steuerung der Beleuchtung und der Fernwärmeanbindung Ausdruck fand. Zudem musste das Ganze für den Schulbetrieb auch robust gestaltet werden.
Bald „Sportbetonte Schule“?
KGS-Schulleiter Michael Triebs jedenfalls zeigte sich begeistert davon, was nun an vielfältigen Sportanlagen in Brinkum vorgehalten werde. Solche Bedingungen habe er andernorts noch nicht vorgefunden – weshalb er mit diesem Standort nun auch den Status „Sportbetonte Schule“ anstreben wolle, wie er unter Beifall ankündigte.
Peter Schnabel, Vorsitzender des Kreissportbundes, lobte schließlich die Architektur des Komplexes als „minimalistisch, aber mit schönen Akzenten“ – und dann die Verdienste von Rolf Meyer und Kassenwartin Elke Gärtner. Ihn konnte er mit der Überreichung der silbernen Ehrennadel überraschen, sie mit der Verleihung des Titels „Vereinsheldin“ ehren. Über fast 100 000 Euro Zuwendung vom Landessportbund hatten die sich ja schon vorher freuen dürfen.