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Heimatbühne Stuhr Ferkel und Schweinekram

Um Ferkel und andere Schweinereien geht es im neuen Stück der Heimatbühne Stuhr. Diese feierte am Sonntag Premiere im Stuhrer Rathaus.
02.09.2019, 17:55 Uhr
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Von Dagmar Voss

Stuhr. Ein machthungriger Bauer und Kröger, ein Dögenix, heiratswillige Mädels und schwerfällige Landwirte – und dazu jede Menge Döntjes und Verwirrungen bietet das neue Stück der Heimatbühne Stuhr. In „Swattbunte Farken“ häufen sich urkomische Szenen, skurrile Sprüche und kuriose Typen, alles wie aus dem Leben gegriffen: Liebeleien, Konkurrenzen, Neid und Eifersucht. Da hatten die Zuschauer bei der Premiere am Sonntagnachmittag im Stuhrer Rathaus reichlich zu lachen, als "de lustig Spill in dree Törns" vom plattdeutschen Laienensemble auf die Bretter gebracht wurde. Sogar mitsingen konnten sie nach der ersten Pause beim „Datt du min Leevsten büst".

Nachdem die Gäste sich zuerst noch bei Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, füllte sich der Ratssaal. Margrit Unger, Regisseurin und Souffleuse, begrüßte die Gäste mit dem Hinweis: „Nun ist also Premiere, da puckert allen das Herz ganz gewaltig.“ Damit gemeint waren die rund zehn Mitspieler, die die Komödie aus dem Jahr 1947 in Szene setzten. Zwar hatte die niederdeutsche Theatertruppe es schon zweimal aufgeführt, 1953 und 1993, aber von damals waren nur noch drei Mitglieder dabei, einer von ihnen hatte sogar schon 1953 mitgespielt – aber in anderen Rollen.

Also mussten die Schauspieler es völlig neu lernen und inszenieren. Sie agierten in überzeugenden Dorf-Kulissen, rechts und links kleine Gebäude – rechts „Gasthaus zur Mühle“ – mit Türen, mittig hinten eine Landschaft mit Dorf in der Ferne und davor diverse Tische und Stühle. An diesem Ort spielte sich ab, was da im Dorf für wichtig befunden wurde. Insbesondere, was Gerd Thiesen (Peter Röpe) dafür hielt, denn dazu hatte er schließlich diverse Ämter auf sich vereint: Gemeindevorsteher, Feuerwehrvorsteher, Sparkassenvorsteher, Krankenkassenvorsitzender. Damit wollte er immer wieder die Diskussionen um Beschlüsse aushebeln und seinen Wunsch nach einem gemeinschaftlichen weißen Eber durchsetzen. Nur diese Farbe galt für ihn als akzeptabel, auch wenn sein alter Widersacher Ole Sörn (Horst True) eher einen swattbunten bevorzugte. Man schlug in der öffentlichen Ratssitzung, bei der auch der Dögenix Jörn Bessenbinner (Christian Röpe) zuhörte, den Herkules vom Nachbardorf vor. Leider swattbunt. Dass dieser Eber dann trotzdem geholt wurde, war einem Trick von Bessenbinner zu verdanken.

Überhaupt hatte der einiges in petto, was dem Dorf zugute kam. Denn es ging auch um ein Paar, das sich nicht einigen wollte (Klaus, gespielt von Dieter Heinken, und Guste, gegeben von Tanja Stölting): Um Thiesens zurückgekehrten Sohn Heino (Dennis True), der von Lotte (Amelie Ravensburg) sehnlichst erwartet wurde. Das alles verknüpft von der energischen Huushöllerschen Lina (Stephanie Mittelstädt). Nicht zu vergessen die vielen Ferkel, alle swattbunt, die plötzlich allenthalben das Licht der Welt erblickten.

Mehr soll nicht verraten werden, es gibt weitere Aufführungen, bei denen Interessierte das lustige Ende erleben können: am 29. September ab 15 Uhr in der Grundschule Feldstraße. Am 12. (ab 19 Uhr) und 13. Oktober (15 Uhr) in der Dorfschule Blocken. Am 20. Oktober ab 15 Uhr im Kreismuseum Syke. Dazu gibt es nur im Museum direkt die Karten unter 0 42 42 / 25 27.

Am 10. November ab 15 Uhr spielt die Heimatbühne in Bremen-Findorff. Karten-Vorverkauf bei True auf dem Findorff-Markt oder an der Tageskasse. Außerdem noch drei weitere Aufführungen: 1. Dezember um 15 Uhr in der Grundschule Varrel; am 11. (19 Uhr) und 12. Januar (15 Uhr) 2020 im Gasthaus Zur Linde in Ganderkesee-Kühlingen. Kartenvorverkauf ist bei Margrit Unger unter 0 42 21 / 3 02 68 und Horst True unter 04 21 / 89 41 27.

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