Stuhr. Der Weg ist frei für das Gewerbegebiet Birkenweg in Groß Mackenstedt. Der Rat der Gemeinde Stuhr hat sich am Mittwochabend für den entsprechenden Bebauungsplan ausgesprochen, jedoch bei einer Gegenstimme und zehn Enthaltungen. Auch Anwohner äußerten vor der Abstimmung wie auch schon im Fachausschuss Kritik und äußerten Bedenken in Bezug auf die Verkehrsentwicklung. Bürgermeister Stephan Korte versprach, dass die Gemeinde tätig wird, wenn sich die Lage verschlechtern sollte.
Wie berichtet, plant die Gemeinde, im Bereich Birkenweg/Delmenhorster Straße Gewerbe- und Mischgebietsflächen im Umfang von rund 3,4 Hektar zu schaffen. Vorgesehen ist, an der Bundesstraße Gewerbe anzusiedeln, in Richtung Wohnbebauung soll ein Gebiet mit gemischter Nutzung, also Kleingewerbe und Wohnen, entstehen. "Es erschließt sich mir nicht, warum hier unbedingt ein Gewerbegebiet entstehen muss", sagte eine Anwohnerin. Die Gemeinde habe doch genug andere Flächen. Dem widersprach der Bürgermeister. "Das stimmt so nicht, dass wir noch viele andere Gewerbeflächen haben", entgegnete er.
Die meisten Einwände beschäftigten sich mit der Frage nach der Verkehrsentwicklung. Peter Schütte von der Bauleitplanung im Rathaus erklärte, dass eine Verkehrsschau ergeben habe, dass im Moment nicht erforderlich ist, an der Verkehrssituation etwas zu ändern. "In Mischgebieten dürfen sich verkehrsintensive Betriebe auch gar nicht ansiedeln", ergänzte er. Sollte der Verkehr dennoch stark zunehmen, könnten Poller eventuell Abhilfe schaffen.
"Die Verkehrssituation ist jetzt schon prekär", schilderte Anwohner Hans-Jürgen Freese seinen Eindruck – und den von rund 20 Nachbarn, wie er hinzufügte. Der Birkenweg sei nicht für gegenläufigen Verkehr geeignet. "Wir Anwohner haben auch ein Anrecht darauf, dass unser Wohnumfeld erhalten bleibt", sagte Freese außerdem.
Bürgermeister Korte betonte, dass er Verständnis für die Befürchtungen der Anwohner hat. Er verwies aber auch auf das Gutachten und die Prognose zur Verkehrsentwicklung. "Sollte es dennoch zu Verschlechterungen kommen, werden wir tätig werden. Vertrauen Sie darauf, dass wir in Ihrem Sinne aktiv werden", so seine Worte in Richtung der Anwohner.