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Fest zum Gemeindejubiläum Ortsteil Heiligenrode: Feierlaune auf Mühlenwiese und Klosterhofplatz

Zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde hat nun auch Heiligenrode sein Ortsteilfest abgehalten. Auf Mühlenwiese und Klosterhofplatz tummelten sich die gut gelaunten Besucher.
18.08.2024, 15:13 Uhr
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Von Niklas Golitschek

Ohne Stuhr als Einheitsgemeinde wäre sein Engagement in der Form gar nicht möglich gewesen, sagt Alexandre Peruzzo rückblickend. 1976 zog er von Bremen nach Heiligenrode und baute den Verein Release für ein Netzwerk psychosozialer Hilfen für den Nordkreis mit auf. „Ich hatte durch die Reform einen zentralen Ansprechpartner im Rathaus“, beschrieb Peruzzo den großen Vorteil am Rande des Heiligenroder Ortsteilfestes am Sonnabend.

Auch im Gemeinderat habe er schnell breite Unterstützung für die Suchtprävention gefunden. „Das war niedersachsenweit einmalig: Wir haben eine D-Mark-Förderung pro Einwohner bekommen. Das war nur durch die Reform möglich!“, erläuterte Peruzzo. Als Rentner widmet er sich bereits seit 15 Jahren den Gästeführungen, um Kultur und Heimat besser kennenzulernen und zu vermitteln, wie er selbst sagt.

Das Ortsteilfest in Heiligenrode bot dafür einen idealen Rahmen. Mühlenwiese und Klosterhofplatz waren gut gefüllt, lokale Vereine bespielten sie mit einem umfangreichen Angebot. So fanden sich dann auch schnell interessierte Besucher für die Gästeführungen über das Areal, das einst nahezu einer Kreisstraße gewichen wäre. „Der Heimatverein hat sich immer für den Erhalt des Ensembles eingesetzt“, hob Peruzzo hervor. Auch das Backhaus, aus dem auch an diesem Sonnabend wieder fast im Minutentakt die warmen Kuchenbleche zu den Festzelten getragen wurden, war in den 1960er-Jahren noch nicht so herausgeputzt. „Als ich gekommen bin, waren die Gebäude verwahrlost“, erinnerte sich der Gästeführer.

Wir sind die gute grüne Stube in Stuhr.
Viola Dahnken, Heimatverein Heiligenrode

Angesichts der idyllischen Kulisse mit geöffneter Mühle und Dutzenden Besuchern auf der Mühlenwiese, Kloster und Wald schien dieses triste Bild der Vergangenheit kaum vorstellbar. „Wir sind die gute grüne Stube in Stuhr“, beschrieb Viola Dahnken, Vorsitzende des Heimatvereins, die Rolle des Ortes in der Gemeinde. In einem Festzelt zeigte der Heimatverein Dokumentationen und Spielfilme, andere Stationen boten Spiel und Spaß für Kinder. Hinzu kamen Imbiss- und Getränkestände. Bereits am Morgen waren rund 70 Heiligenroder für das gemeinsame Frühstück zusammengekommen.

„Alle Beteiligten haben das super auf die Beine gestellt“, freute sich Uli Brauer, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins. Wegen der Regenfälle am Morgen musste der Standplan zwar kurzfristig geändert werden, weil Teile des Geländebodens durchgeweicht waren: „Das ist die Problematik der Mühlenwiese.“ Doch davon ließen sich die Stuhrer im Laufe des trockenen Tages nicht abhalten.

Auf dem Klosterhofplatz präsentierten sich mehrere Heiligenroder Vereine. Für den TSV zeigten unter anderem die Kunstturnerinnen und Cheerleader ihr Können, die Korbballerinnen luden mit gleich mehreren Aktionen zum Mitmachen ein. Kinder probierten sich auf einem Bewegungsparcours aus, Erwachsene versuchten sich am Korbwurf aus drei bis sechs Metern. „Jetzt ist es voll und es gibt Gewusel, das finde ich toll“, freute sich Trainerin Ina Kattau über die rege Resonanz nach den bangen Stunden am Morgen infolge der Regenfälle. Sie sehe viele bekannte Gesichter und die Kinder in Bewegung zu bringen, sei ihr ein persönliches Anliegen. „Ich bin mit meinem Verein verheiratet“, sagte sie und lachte.

In der voll besetzten Kirche stimmten zunächst die Lollipops das Publikum musikalisch ein, während die „Kids mit Pfiff“ beim Sommerfest des Kindergartens auftraten. Am Nachmittag feierte dann der Posaunenchor mit einer Serenade sein Jubiläum im Gotteshaus.

Anders als in den 1960er-Jahren stellt sich beim Fest auch gar nicht mehr die Frage, ob Wald, Klosterhofplatz oder Mühlenensemble weichen sollten. Viel mehr geht es künftig darum, das Areal mit seinen charakteristischen Eigenschaften weiterzuentwickeln. „Das kann was Tolles werden hier“, zeigte sich Bürgermeister Stephan Korte zuversichtlich. Heiligenrode sei schließlich bekannt für Feierfreude und Ideenreichtum. „Das bürgerschaftliche Engagement zeigt sich hier mit schönen Angeboten“, lobte auch Ratsmitglied Ralph Ahrens.

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