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Heimatbühne Stuhr Nachwuchs gesucht

Die Heimatbühne Stuhr braucht Darsteller. Und das dringend. Denn momentan können keine Stücke aufgeführt werden, weil die Mitspieler fehlen.
06.01.2023, 15:13 Uhr
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Von Dagmar Voss / DV

Stuhr. In Plattdeutsch ist ja manches viel einfacher auszusprechen und der norddeutsche Humor kommt darin nochmal besonders zur Geltung. Aufrechterhalten wird das vielfach von den Laientheatern, die auch in etlichen Orten im Landkreis Diepholz anzutreffen sind. Immer wieder mit höchst amüsanten Stücken. Das könnte weniger werden – zum Bedauern aller, sowohl der Mitspieler als auch der Zuschauer. Denn nun ist es bei der Heimatbühne Stuhr soweit, dass vorerst keine Aussichten auf eine neue Aufführung bestehen, da es an Darstellern mangelt.

„Eigentlich hatten wir vor Corona schon angefangen mit den Proben für das nächste Stück. Normalerweise spielen wir jedes Jahr einen Dreiakter, was nun ausgebremst wurde“, sagt der Ehrenvorsitzende Horst True. Die Heimatbühne hatte sich „Roland schall flegen“ ausgeguckt und alle sieben Rollen der Komödie besetzt. Doch nun sind einige der Mitspieler aus vielen unterschiedlichen Gründen nicht mehr dabei und die Heimatbühne muss eine Zwangspause einlegen.

„Unseren Verein gibt es seit fast 75 Jahren“, sagt Björn True, Sohn von Gründer Horst True. „Und etwas zu machen, was andere nicht machen, ist unwahrscheinlich erfüllend.“ Hinzu komme, dass sie eine etwas verrückte Truppe seien, die bei ihrem Hobby immer viel Spaß hat, weil auch die Geselligkeit nicht zu kurz komme. Dazu möchten sie gern andere einladen.

Der Schwank über einen Viehdoktor mit Flugangst von Hans Gnant, Plattdeutsch von Arthur Speck, bot vor allem dem Darsteller des Roland eine Menge Text und Möglichkeiten zum Spielen. Was man so oder so sehen kann, denn nun ist derjenige für diese Rolle, nämlich Dennis True, in den Landtag gewählt worden und hat wesentlich weniger Zeit dazu. Bei anderen waren es ein Umzug oder Altersgründe, weshalb die Laiengruppe so geschrumpft ist. 

Kurz zum Inhalt: Eine 14-tägige Flugreise für zwei Personen gewinnt Herma, die Frau des Tierarztes Roland und stürzt damit ihren Mann in ein furchtbares Dilemma. Der hat eine so heillose Angst vorm Fliegen, dass er die Reise unter gar keinen Umständen antreten will; andererseits fürchtet er den Spott der Dorfbewohner, wenn der Grund für den Verzicht auf die Reise ruchbar wird. Auf der Suche nach Auswegen fällt Roland mehr und mehr in die selbst gezogenen Fallstricke.

Das alles soll zwar in niederdeutscher Sprache auf die Bühne gebracht werden, aber man könne auch Hochdeutsch nehmen, so True. „Wir schreiben das auf Wunsch um, das geht bei fast jeder Rolle“, versichern Dennis True und Schriftführerin Erika Schleisiek.

Bei ihren regelmäßigen Treffen in der Blockener Dorfschule, die heute ein Dorfgemeinschaftshaus ist, ließe sich über alles reden. Man dürfe auch eigene Ideen einbringen, versichert Björn True: „Ich bin seit fast 35 Jahren dabei, habe in den Jahren viel gelernt und viel Spaß dabei gehabt und habe ihn noch. Die Übungsabende sind nicht nur von Disziplin und Auswendiglernen geprägt, es geht auch immer locker und lustig zu bei uns.“ Doch es sind auch andere Fähigkeiten gefragt, nicht jeder müsste mit dem Wunsch kommen, auf der Bühne zu stehen. Da gibt es noch den Kulissenbau, die Flüsterkiste fürs Soufflieren, oder die technische Seite, etwa fürs Licht – all diese Bereiche brauchen ebenfalls Personal.

Wer Interesse am Mitspielen hat oder erst einmal hineinschnuppern möchte, kann sich bei Horst True unter der Nummer 04 21 / 89 41 27 oder per E-Mail an heimatbuehne@googlemail.com melden.

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