Das wurde aber auch Zeit: Einige politische Entscheidungsträger, die sich vor 50 Jahren erstmals mit der Verlängerung der Linie 8 nach Stuhr und Weyhe befasst haben, leben nicht mehr. Seit einem halben Jahrhundert haben sich Bremer ein Häuschen im niedersächsischen Umland gebaut und hoffen darauf, bei der Fahrt in die Stadt das Auto stehen lassen zu können, weil die Straßenbahn Stuhr und Weyhe anbindet.
Der Wunsch geht spät in Erfüllung und trifft den Zeitgeist, der nach einer Stärkung des ÖPNV verlangt. Außerdem könnte das triste Roland-Center durch neue Besucherströme einen zweiten Frühling erleben. Autofahrer auf der Moordeicher Landstraße und der Kirchhuchtinger Landstraße dürfen zumindest auf Entlastung während des Berufsverkehrs hoffen. Ob es tatsächlich dazu kommt, wird sich zeigen, wenn die Bahn fährt. Denn dass die Verlängerung der Linie 8 die Pendlerströme allein bewältigen wird, darf mindestens angezweifelt werden.