Es soll eine Fortschreibung sein, hört sich aber eher wie eine Kehrtwende an. Das aktualisierte Kita-Entwicklungskonzept enthält Vorhaben, die bislang in Stuhr keine Chance hatten. Gegen die Abschaffung des jährlichen Anmeldeverfahrens, das für Eltern immer ein erneutes Bangen um den Kita-Platz bedeutet, hatte sich die Gemeinde lange gesperrt. Neu gedacht wurde nun auch im Bereich Platzsharing (wenn auch bislang nur in Randzeiten), beim Einsatz von Tagespflegepersonen und Quereinsteigern. Vor allem aber auch die Aussicht auf flexiblere Betreuungszeiten dürfte große Freude bei Eltern auslösen.
Die Arbeitsgemeinschaft hat Politiker, Verwaltung, Beschäftigte und Elternvertreter an einen Tisch gebracht, gemeinsam wurde das Konzept Kita in Stuhr quasi neu gedacht. Man merkt dem Konzept an, dass es nicht am Schreibtisch entstanden ist, sondern im Dialog von Menschen, die um die Belange von Kindern, Eltern und Beschäftigten wissen und nach praktischen Lösungen suchen. Herausgekommen sind viele Ideen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine pädagogisch hochwertige Betreuung ermöglichen sowie gleichzeitig Personalmangel und -unzufriedenheit entgegenwirken können.
Es sind aber auch hochgesteckte Ziele, dem Konzept müssen nun Taten folgen. Das wird sicher nicht immer einfach sein und vor allem muss die Gemeinde Stuhr dafür Geld in die Hand nehmen. Und auch "endlich", mag man kritisieren, das hätte schon einige Jahre früher passieren müssen. Umso besser, dass die Kehrtwende – pardon: das fortgeschriebene Konzept – auch mit einem relativ straffen Zeitplan versehen wurde.
