Stuhr. Die ersten Vorhaben des Feuerwehrbedarfsplans sind nun auch vom Rat der Gemeinde Stuhr einstimmig beschlossen worden. Vor Kurzem hatte sich bereits der Ausschuss für Verkehr, Ordnung und Sicherheit dafür ausgesprochen (wir berichteten). Mit dem einstimmigen Votum in seiner ersten virtuellen Sitzung am Mittwochabend hat der Rat große Investitionen angeschoben, denn der Feuerwehrbedarfsplan sieht auch Neubauten des Stuhrer und des Heiligenroder Feuerwehrhauses sowie einen Ausbau des Seckenhauser Feuerwehrhauses vor.
Stuhrs Erste Gemeinderätin Bettina Scharrelmann stellte zunächst wie im Ausschuss die Eckpunkte des Planes vor, in dem es um die Zukunftsfähigkeit der Gemeindefeuerwehr geht. Grundlage ist ein 2020 vorgestelltes externes Gutachten, zu dem ebenfalls per Ratsbeschluss das Ziel formuliert wurde, im bebauten Gemeindegebiet innerhalb von zehn Minuten nach Notrufannahme mit einer Mindeststärke von neun Kräften vor Ort zu sein. 15 Minuten später sollen es bereits 18 Einsatzkräfte sein. Wie das erreicht werden kann, damit haben sich in den vergangenen Monaten Arbeitsgruppen mit Vertretern der Verwaltung und der Feuerwehren beschäftigt.
Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr lobte Scharrelmann in den höchsten Tönen. "Das war eine unglaubliche Arbeit seitens der Feuerwehr. Ich habe es in meinem beruflichen Leben selten erlebt, dass mit so großem Engagement gearbeitet wird", sagte sie. Zum Ergebnis führte sie aus, dass die Gemeinde mit ihren Feuerwehr-Standorten grundsätzlich gut aufgestellt sei. Alle Standorte sollten auch erhalten bleiben, ebenso die Schwerpunktaufgaben. Der Logistikstandort Heiligenrode müsse jedoch ausgebaut werden, das sei auf dem jetzigen Grundstück nicht möglich. Auch die Ein- und Ausfahrtsituation vor Ort berge Gefahren. Ähnliches gelte für die Feuerwehr Stuhr.
Herausgekommen ist laut Scharrelmann ebenfalls, dass die "Einsatzstellenhygiene" weiterentwickelt werden muss. Eine Analyse habe ergeben, dass dafür der Standort Seckenhausen am geeignetsten ist. Daher soll er entsprechend ausgebaut werden. Digitalisierung und Mitgliedergewinnung sind weitere Bereiche, um die man sich kümmern müsste, um das Ziel zu erreichen.
Auch Kristine Helmerichs (Grüne) sprach von einer "wahnsinnig großen Leistung der Ehrenamtlichen" der Feuerwehr. Um die Mitgliederzahl zu erhalten, sei die Stärkung des Ehrenamtes wichtig. "Und wir brauchen die Jugendfeuerwehr, das hat sicher auch in der Pandemie gelitten", sagte sie. Unterstützung für den Plan sicherte ebenfalls Susanne Cohrs (SPD) zu. "Der Plan ist ja aber nicht statisch, sondern ein dynamischer Prozess", fügte sie hinzu.
"Wir können nur ausdrücklich zustimmen. Da können sich andere Kommunen eine Scheibe von abschneiden", sagte Jonas Thomsen (FDP). Priorität sollten die Standort-Neubauten haben. Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte antwortete, dass man bereits nach Standorten suche. Heiner Lampe (CDU) sieht die Stuhrer Gemeindefeuerwehr mit den Beschlüssen aus dem Plan für die Zukunft gut aufgestellt. "Das ist super strukturiert angegangen worden", lobte Lampe, selbst Feuerwehrmann, auch das Vorgehen der Arbeitsgruppen. Joachim Döpkens (Besser) schloss sich seinen Vorrednern an: "Auch von uns Lob für diese Arbeit. So sind wir fit für die Zukunft."