Rund 200 Sangeslustige sind am Sonnabend zum Rudelsingen ins Stuhrer Rathaus gekommen. Die Organisatoren Simon Bröker aus Bremen und Hauke Quaer aus Oldenburg führten durch das abwechslungsreiche musikalische Programm, das den Sitzungssaal in eine stimmungsvolle Konzertarena verwandelte.
Moderation mit Charme und Witz
Schon beim Einlass war die Vorfreude spürbar. Linda Meyer-Eltz aus dem Kulturbereich der Gemeinde Stuhr empfing mit ihren Kolleginnen die Gäste. Das Publikum, bunt gemischt aus allen Altersgruppen, versammelte sich sowohl im unteren Bereich an Stehtischen als auch auf der Empore, wo Sitzplätze zur Verfügung standen. Doch lange blieb niemand sitzen – Bröker und Quaer verstanden es meisterhaft, das Publikum zum Mitmachen zu animieren und für eine unvergessliche Atmosphäre zu sorgen. Ein Beamer projizierte die Liedtexte gut sichtbar an die Wand, sodass alle mühelos mitsingen konnten.
Bröker, ein echtes Multitalent an der E-Gitarre, sorgte mit seinem Entertainment und seiner Energie für gute Laune und brachte das Publikum immer wieder zum Mitsingen. Mit Charme und Witz führte er durch den Abend und schaffte es spielend, auch die letzten zurückhaltenden Gäste zum Mitsingen zu bewegen. Hauke Quaer bewies derweil seine Vielseitigkeit am Saxofon, Keyboard und an der Gitarre. Für die technische Umsetzung war Vincent Heller aus Hannover verantwortlich, der das musikalische Erlebnis mit stimmungsvollem Licht und einem einwandfreien Sound abrunden sollte.

Hauke Quaer (links) und Simon Bröker führten durch den Abend.
Die Liedauswahl ließ keine Wünsche offen und bot Hits für jede Generation. Die Bandbreite reichte von "Griechischer Wein", "Skandal im Sperrbezirk", "An der Nordseeküste" und "Auf uns" über "Viva Colonia", "Y.M.C.A.", "Nur noch kurz die Welt retten" und "Ich liebe das Leben" bis hin zu "Imagine", "Mamma Mia" und "Schön ist es, auf der Welt zu sein" – jeder Song wurde voller Inbrunst mitgesungen. Besonders ausgelassen wurde es bei "Viva Colonia", das bewies, dass auch die Norddeutschen Karneval feiern können. Ein humorvolles Highlight des Abends war "Tulpen aus Amsterdam", das plötzlich auf Holländisch auf der Leinwand erschien und das Publikum zum Lachen und Weiterfeiern brachte. Eine besondere Stimmung machte sich dadurch breit. Die Textpassage "Völlig losgelöst von der Erde" aus Peter Schillings "Major Tom" toppte dann noch einmal die Lautstärke im Saal.
Ein ganz besonderer Moment war die Opern-Einlage: Bröker kündigte "La donna è mobile" aus Verdis "Rigoletto" an und der Saal verwandelte sich in eine Opernbühne. Bröker entpuppte sich als echter Tenor, und das Publikum sang mit voller Leidenschaft – ein wahrer Gänsehautmoment.
Auch Rockfans kamen auf ihre Kosten: Ein mitreißendes Medley mit Songs aus den Jahren 1977 bis 1997 brachte den Saal zum Beben. Hits wie "Born In The U.S.A." und "We Will Rock You" rissen die Gäste mit, und als Hauke Quaer mit seinem Saxofon ein beeindruckendes Solo mitten im Publikum spielte, kannte die Begeisterung keine Grenze mehr.
Als das Duo nach über zwei Stunden Programm das Ende ankündigte, hallte ein lautes "Nein!" durch den Saal. Bröker und Quaer ließen sich nicht lange bitten und sorgten mit mehreren Zugaben für einen perfekten Abschluss. Bei "Let’s Twist Again" von Chubby Checker und "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen wurde noch einmal euphorisch mitgesungen.
Nicht nur das Publikum, sondern auch die Musiker waren restlos begeistert. "Ich fand’s richtig geil hier!", resümierte Hauke Quaer voller Euphorie. Simon Bröker erklärte, was das Rudelsingen so besonders macht: "Wir machen die Leute mit diesem Format glücklich. Es ist eine gute Möglichkeit, Menschen sehr schnell eine gute Zeit zu schenken." Das nächste Rudelsingen findet am 23. April im Syker Theater statt.