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Ortskern Stuhr Nach Sanierung der Blockener Straße: Mehr Sicherheit für Radfahrer

Die Sanierung der Blockener Straße ist nach einem halben Jahr fertig. Im Boden und oberhalb ist einiges passiert. Was genau und worauf Verkehrsteilnehmer jetzt achten müssen.
06.11.2024, 17:30 Uhr
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Nach Sanierung der Blockener Straße: Mehr Sicherheit für Radfahrer
Von Claudia Ihmels

Mehrere Monate haben Baufahrzeuge das Geschehen auf der Blockener Straße in Alt-Stuhr bestimmt. Viele Bürger mussten Umwege fahren, das Rathaus war schlechter erreichbar, Anwohner und Gewerbetreibende kamen nur unter erschwerten Bedingungen zu ihren Grundstücken. Das ist nun vorbei, seit einigen Tagen rollt der Verkehr wieder – und nicht nur der motorisierte. Denn im Zuge der Sanierung wurde die Straße auch vor allem für Radfahrer nutzerfreundlicher gestaltet. Ebenso finden Fußgänger neue Bürgersteige vor. Im Rathaus gibt es derweil schon weitere Wünsche, was die Geschwindigkeitsbegrenzung betrifft.

Seit April war die Blockener Straße (Kreisstraße 111) zwischen der Abzweigung von der Stuhrer Landstraße bis zur Einmündung der Tannenstraße eine Baustelle. "Die Straße war nicht mehr in einem guten Zustand", sagt Erste Gemeinderätin Bettina Scharrelmann und macht keinen Hehl daraus, dass sie sich eine Sanierung auch schon früher gewünscht hätte. Unterschiedliche Zuständigkeiten haben das aber nicht einfacher gemacht. Gemäß der Ortsdurchfahrtenrichtlinie sei der Straßenbaulastträger, also in diesem Fall der Landkreis Diepholz, für die Sanierung der Fahrbahn zuständig, für die Gehwege hingegen die Gemeinde Stuhr. Dementsprechend waren die Bauarbeiten schließlich auch ein gemeinsames Projekt der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTBV) und der Gemeinde.

Kanäle und Leitungen erneuert

Dass sich die Sanierung über ein halbes Jahr hinzog, dafür sorgte dann zum einen, dass auch der Regenwasserkanal in dem Bereich defekt war. "Da hat sich der Abwasserverband angeschlossen", erklärt Ann-Kathrin Dittmer, Fachdienstleiterin für Hoch-, Tiefbau und Freiraumplanung im Rathaus. Ähnlich sah es bei der Wasserversorgung aus, sodass auch der Trinkwasserversorger die Gunst der Stunde nutzte, um seine Leitungen zu reparieren. "Dadurch hat es dieses Mal etwas länger gedauert", sagt Dana Horstmann-Werpup Fachdienstleiterin für Verkehr, Feuerwehr und Ordnung. So habe aber, als die Straßendecke einmal offen war, alles erledigt werden können, sind sich die drei Frauen einig.

Die Situation auf der Blockener Straße stellt sich nun folgendermaßen dar: Radfahrer dürfen die Gehwege an der Blockener Straße nicht mehr mitbenutzen. "Das war bisher auch nur in Schrittgeschwindigkeit erlaubt", so der Hinweis von Bettina Scharrelmann. Mit Ausnahme von Kindern müssten Radfahrer nun ausschließlich auf der Fahrbahn fahren. Für die Sicherheit der Radler wurde auf der einen Fahrbahnseite ein neuer Schutzstreifen markiert, auf der anderen Seite machen Fahrradpiktogramme darauf aufmerksam, dass sie dort fahren dürfen. Die Markierung führt sogar schon etwas weiter Richtung Ortsausgang. Ein Schutzstreifen auf beiden Seiten sei nicht möglich gewesen, dazu wäre dann die Restfahrbahnbreite zu schmal gewesen, so Scharrelmann.

Bäume im Januar

Ebenfalls ist in einem Abschnitt an der Blockener Straße der Parkstreifen neu aufgeteilt worden, neue Pflanzbeete wurden hergestellt und Raum für neue Bäume geschaffen. "Die Bäume sollen voraussichtlich im Januar gepflanzt werden", kündigt Ann-Kathrin Dittmer an.

Im Moment kann die Blockener Straße noch mit Tempo 50 befahren werden, es soll jedoch "ferner", wie es aus dem Rathaus heißt, eine dauerhafte Reduzierung im Ortskern Stuhr auf Tempo 30 geben. "Das schützt nicht nur Radfahrende auf der Fahrbahn und Zufußgehende beim Überqueren der Fahrbahn, sondern dient auch der Senkung von Verkehrslärm und damit allen im Ortskern Stuhr", sagt die Erste Gemeinderätin auch mit Blick auf die Ortskernentwicklung.

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Noch nicht erneuert wurde hingegen der Bereich direkt am Bahnübergang. "Da wird es ja noch Bautätigkeit zur Verlängerung der Linie 8 geben", so Scharrelmann. Auch die Fahrbahn zwischen der Tannenstraße und der Straße Am Fesenfeld sei noch nicht neu asphaltiert worden, da der Landkreis Diepholz dies erst in den kommenden Jahren vorgesehen hätte.

Zur Sache

Verkehrszählung im Ortskern Alt-Stuhr
Der Verkehr im Alt-Stuhrer Ortskern ist weiterhin Thema, vor allem in Zusammenhang mit der Ortskernentwicklung. Die Gemeinde weist dafür auf eine Verkehrszählung an verschiedenen Kreuzungen an der Stuhrer Landstraße und an der Blockener Straße hin. Die Zählung findet von Montag, 11. November, bis Freitag, 16. November, statt und wird von der Ingenieursgesellschaft VTT Planungsbüro im Auftrag der Gemeinde erledigt. "Die Erhebung der Verkehrsbelastung wird videounterstützt mithilfe von mobilen Kameras durchgeführt", heißt es aus dem Rathaus. Der Datenschutz werde dabei sichergestellt. Bürger, die Rückfragen zum Datenschutz haben, können sich an das Ingenieurbüro über die an den Kameras angebrachten Kontaktdaten wenden. "Die Verkehrszählung ist Teil des Mobilitätskonzeptes, das einen wichtigen Bestandteil der Planung für die Ortskernentwicklung Stuhr darstellt, denn sie braucht eine Verbesserung der Wege-Infrastruktur und Wegeverbindungen für zu Fuß gehende und Radfahrende durch barrierearme, durchgängige und sichere Wegeführungen", so die Gemeinde weiter zur Erklärung. Die Verkehrserhebung bilde die dafür notwendige Grundlage.

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