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Franz Obst zu Gast in Stuhr Über Gezeter am Gartenzaun

Der Rechtsanwalt Franz Obst, bekannt vom TV-Sender RTL, war Montag zu Gast in Moordeich. Dort sprach er auf Einladung der Interessengemeinschaft Stuhrer Unternehmen (Isu).
05.11.2019, 17:48 Uhr
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Von Femke Liebich

Stuhr-Moordeich. Als Mediator, Rechtsanwalt und Streitschlichter stand Franz Obst bereits Mario Barth in dessen Comedy-Show „Mario Barth deckt auf“ zur Seite und löste in der Doku-Soap „Nachbarschaftsstreit“ im Programm des Senders RTL diverse Konflikte. In seinem Vortrag „Mord ist auch keine Lösung! Kollegiale Zusammenarbeit statt Krieg aller gegen alle“ stellte er am Montagabend im Gasthaus Nobel in Moordeich seine spektakulärsten Fälle vor und gab Tipps und Tricks für friedliche Problemlösungen.

Nach Yared Dibaba, Joey Kelly und zuletzt Peter Gagelmann reihte sich Franz Obst in eine ganze Reihe von bekannten Referenten ein, die die Interessengemeinschaft Stuhrer Unternehmen (Isu) für ihre traditionelle Öffentlichkeitsveranstaltung gewinnen konnten. „An die Besucherzahlen von Joey Kelly kommen wir heute aber wohl nicht heran“, stellte Isu-Sprecher Henning Sittauer bereits vor Beginn des Vortrags fest, als er seinen Blick durch den Saal schweifen ließ. Zur Erinnerung: Als der Extremsportler und Musiker in Stuhr zu Gast war, kamen bis zu 300 Besucher. Jetzt waren es knapp 70 – darunter sowohl Isu-Mitglieder als auch Interessierte.

Anderes als angekündigt, standen im Vortrag von Franz Obst allerdings eher Streitigkeiten am Gartenzaun und Konflikte aus dem Häuslebauer- und Mieter-Milieu als Dispute am Arbeitsplatz im Vordergrund. Nachbarschaftsstreitigkeiten zählen laut eigener Aussage des Rechtsanwaltes eben auch zu seinen persönlichen Steckenpferden. Immerhin hat er diesem Thema bereits verschiedene Ratgeber wie „Nachbarn sind ein Geschenk – Umtausch ausgeschlossen“ gewidmet. In seinem 60-minütigen Vortrag lieferte er den interessierten Zuhörern mit teilweise etwas überspitzten Kommentaren und ironischen Sichtweisen einen kleinen Einblick in den Alltag eines Rechtsanwaltes. Zu diesem zählen unter anderem Beamtenbeleidigungen sowie Streitigkeiten über Armlehnen im Kino und im Flugzeug, krähende Hähne in der Nachbarwohnung, Pferdeäpfel als Waffe und überhängende Äste über der Grundstücksgrenze. Laut Franz Obst seien es genau diese Art von Disputen, die letztendlich dazu führen, dass gut 300 000 Nachbarschaftsstreitigkeiten pro Jahr vor Gericht enden.

Sein persönlicher Tipp, um unnötigen Konflikten aus dem Weg zu gehen: miteinander reden – und das möglichst gewaltfrei. Denn mangelnde Kommunikation führe häufig in eine Sackgasse. Auch das berühmte Sprichwort „Was du nicht willst, das man dir tut, das füge auch keinen anderen zu“ habe laut seiner Aussage schon so manche Streitigkeit aus dem Weg räumen können. Kompromisse seien nach Ansicht von Franz Obst hingegen nur sinnvoll, wenn „am Ende beide Parteien leiden müssen.“

Ob die Zuhörer nach diesem Abend tatsächlich mit einem passenden Rezept für vergangene, aktuelle und zukünftige Streitigkeiten nach Hause gingen, bleibt fraglich. Eines wurde allerdings deutlich: Mit einer Portion Humor lässt sich so manch ein Disput – vor allem im Nachhinein – deutlich besser ertragen. Das zeigte sich allein schon bei der Einspielung des berühmten Loriot-Sketches „Das Ei ist hart.“

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