Syke-Barrien. „Das wird das absolute Highlight in diesem Jahr.“ Dem neuen Vorsitzenden des Barrier Werberings, Christian Eilers, ist die Euphorie im Gesicht und an der angespannten Körperhaltung abzulesen. Im Büro seines Unternehmens VBD am Handwerkerhof 11 in Barrien lehnt ein Flyer der ersten Gewerbeschau aus dem Jahr 1983 auf der Rückenlehne eines Sofas an der Wand. 36 Jahre ist das Event für lokale Unternehmen im Zwei-Jahres-Rhythmus an den Start gegangen. Momentan laufen die Vorbereitungen für die nächste Ausgabe, die für den 8. September angesetzt ist – die erste unter dem Vorsitz von Christian Eilers.
Christian Eilers macht kein Hehl daraus, dass er Großes vorhat mit der Gewerbeschau und dem angebundenen Herbstmarkt. Zwar sei diese schon in den vorangegangenen Jahren mit stets rund 15 000 Besuchern aus Weyhe, Stuhr und sogar aus dem Südkreis ein großer Publikumsmagnet gewesen. In diesem Jahr soll aber alles noch ein bisschen besser sein, abwechslungsreicher, interaktiver. Dabei herrschte zu Beginn der Planung noch deutlich gedämpftere Stimmung. Das Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Barrien hat sich nämlich ein wenig vergrößert. Dadurch ging der Gewerbeschau, die immer auf dem benachbarten Gelände des Wasserbeschaffungsverbandes über die Bühne geht, rund ein Drittel ihrer Fläche verloren. „Das Ausstellungszelt war letztes Jahr schon ein ganzes Stück kürzer, sodass wir gar nicht alle Firmen aufnehmen konnten“, erinnert sich Eilers. Doch der Unternehmer ließ sich nicht kleinkriegen und nahm Kontakt zum Landkreis auf. Das Ergebnis: „Wir dürfen das Gelände der FTZ mit nutzen.“ Das eröffne dem Werbering völlig neue Möglichkeiten, da jetzt gleich zwei Gelände zur Verfügung stehen. 7500 Quadratmeter, um genau zu sein.
War das Ausstellerzelt früher noch zusammenhängend, musste jetzt, durch eine im Weg stehende Hecke, ein wenig umdisponiert werden. In diesem Jahr präsentieren sich die Unternehmen – 30 sind es momentan, gut 50 sollen es noch werden – in zwei Zelten á 900 Quadratmetern, die mit einem Verbindungsgang zur Einheit werden. Sollte das nicht ausreichen, können diese durch ein Reservezelt mit 400 Quadratmetern ergänzt werden. Einen besonderen Fokus legt Christian Eilers momentan darauf, unterrepräsentierte Unternehmenszweige mehr ins Rampenlicht zu rücken. Eilers Ziel: „Ich möchte von allen wichtigen Branchen einen Vertreter dabei haben.“ Zuletzt habe er einen Fahrradhändler kontaktiert, eine Zusage gebe es aber noch nicht. Ein voller Erfolg sei beispielsweise der Bremer Cocktailservice in der vergangenen Ausgabe gewesen. „Das lief super, da sind viele Leute stehengeblieben.“
Es sollen mehr Bewegung und „mehr interaktive Sachen“ Einzug in die Gewerbeschau halten. „Die Besucher sollen stehen bleiben und sagen: ‚Das habe ich ja noch nie gesehen‘“, formuliert der Unternehmer seine Motivation. Und genau dafür hat Eilers schon Kontakt zu einem örtlichen Tätowierer aufgenommen, der auf der Messe in einem kleinen Tattoo-Studio zu Werke gehen soll. Erste Schritte für einen kleinen Friseur-Salon gebe es ebenfalls. Für die Gastro konnte das Dillertal gewonnen werden – die Landfrauen treten den Posten aus logistischen Gründen ab.
Der Name sagt es schon: Die Barrier Gewerbeschau richtet sich an Barrier Unternehmen. Lokale Unternehmen erhalten ein exklusives Vorrecht auf Stände. Doch ab März wird der VIP-Status aufgehoben und alle außenstehende Unternehmen können sich Plätze sichern. Bleiben dann immer noch Flächen in den Zelten über, möchte Christian Eilers diese an Start-Up-Unternehmen vergeben. „Wenn irgendwo ein zwei Meter Stück über bleibt, nimmt das keine große Firma. Aber Start-Up-Firmen aus der Gegend, die sich etablieren möchten, können sich gerne bei uns melden“, motiviert Christian Eilers. Von diesem Kniff habe im vergangenen Jahr schon der Bremer Cocktailservice profitiert, der dadurch an Reichweite gewonnen habe.
So viel zur Gewerbeschau. Kommen wir zum Herbstmarkt im Außenbereich. Auch hier soll Dank Hüpfburg für die Kids Bewegung reinkommen. Eine „Fressmeile“ sorgt für die Stärkung zwischendurch und Aussteller, unter anderem für den Gartenbereich, befriedigen weiter den Shopping- und Informationsbedarf. Klingt nach einem eingespielten System, doch auch hier gibt es für Christian Eilers noch Verbesserungspotenzial: „Mir fehlt noch der Herbstmarkt-Charakter. Darum würde ich mich freuen, wenn sich Schausteller bei uns melden. Mein Traum wäre ein richtiger Autoscooter.“ Nicht weniger als „Remmi-Demmi“ wünscht sich der tüchtige Vereinsvorsitzende.
Christian Eilers war vor zehn Jahren selber erstmals Teil der Gewerbeschau und hat dadurch nach eigenen Worten seine Kundenzahl verdoppelt. Darum ruft er alle Unternehmer auf, sich an der Gewerbeschau zu beteiligen: „An dem Tag laufen 15 000 Menschen mindestens an den Ständen vorbei. Wer es da nicht schafft, sich seine Kunden herauszusuchen, kann sein Gewerbe wieder abmelden. Dann hat man nämlich von vornherein alles falsch gemacht.“
Interessierte Schausteller und Aussteller finden unter www.werbering-barrien.de weitere Informationen und ein Anmeldeformular. Kontakt kann auch per E-Mail an info@werbering-barrien.de aufgenommen werden.