Weyhe. Der Feuerwehrbedarfsplan für die Gemeinde Weyhe liegt nun vor. Henning Wrede, bei der Gemeinde für Feuerwehr, allgemeine Gefahrenabwehr und Bevölkerungsschutz zuständig, hat die Eckdaten der Analyse am Montagabend dem Ausschuss für Ordnung und Soziales vorgestellt. Prinzipiell seien die Feuerwehren der Kommune gut aufgestellt, dennoch gebe es mancherorts Handlungsbedarf. Sechs der sieben Ortswehrhäuser wiesen dabei Mängel auf.
Die Firma Lülf+, die den Feuerwehrbedarfsplan erarbeitet hatte, bemängelte dabei die Standorte in Dreye, Erichshof, Kirchweyhe, Lahausen, Melchiorshausen und Sudweyhe und regte an, An-, Um- oder gar Neubauten zu prüfen. Zu berücksichtigen seien dabei jeweils die Ein- und Ausfahrten, Parkplätze, Umkleiden, Laufwege, Sanitäranlagen, die fehlenden Schwarz-/Weißtrennungen sowie fehlende Brandfrüherkennungs- und Notstromversorgungsanlagen.
Auch bei den Fahrzeugen regte das Büro Neu- und Ersatzbeschaffungen an: Die Sudweyher Ortswehr sollte demnach je ein neues Tanklöschfahrzeug und Löschfahrzeug als Ersatz für die derzeitigen bekommen, durch neue ersetzt werden sollten das Leester Löschfahrzeug, das Dreyer Tanklöschfahrzeug, das Sudweyher Mehrzweckfahrzeug und der Gerätewagen der Ortswehr Melchiorshausen. Zudem sollte die Ortswehr Sudweyhe einen neuen Mannschaftstransportwagen und die Feuerwehr Leeste ein weiteres Mehrzweckfahrzeug bekommen. Das klang nach viel, tatsächlich habe die Gemeinde mit dem derzeitigen Fuhrpark jedoch "die Mindestvoraussetzungen übererfüllt", sagte Wrede: "Wir haben richtig gehandelt in der Vergangenheit."
Arbeitsgruppe soll Vorhaben umsetzen
Das Büro Lülf+ riet der Gemeinde, die ehrenamtlichen Leitungsfunktionen von Verwaltungsaufgaben durch Aufstockung von hauptamtlichem Personal zu entlasten und auch die Gerätewartung in hauptamtliche Hände zu legen. Externe Dienstleister sollten künftig die Löschwasserbrunnen prüfen. Die Gemeinde hatte zudem kürzlich die Arbeitsgruppe Feuerwehrbedarfsplan eingerichtet (wir berichteten) und werde nun zusammen mit der Verwaltung beauftragt, die notwendigen Vorhaben umzusetzen, schloss Wrede.
"Ich sehe da viel Arbeit auf uns zukommen", sagte Ausschussvorsitzender Hans-Wilhelm Niemeyer (SPD) und riet, noch in diesem Jahr mit der Umsetzung zu beginnen. Auch Claus-Peter Wessel (CDU) sah den Feuerwehrbedarfsplan als "gute Basis" mit einem "Arbeitsauftrag", die Feuerwehrhäuser in Angriff zu nehmen: "Wir wissen jetzt, was notwendig ist."
Marco Genthe (FDP) sah die Gemeindefeuerwehr im landesweiten Vergleich "sehr gut aufgestellt" und wollte wissen, ob in den Feuerwehrbedarfsplan auch die Möglichkeiten eines Blackouts (großflächiger Stromausfall, Anm. d. Red.) einbezogen wurden, auch wenn der Katastrophenschutz auf Kreisebene geschehe. Außerdem erkundigte sich Genthe danach, ob auch grenzübergreifende Einsätze zur Unterstützung der Feuerwehren in Bremen im Plan bedacht wurden. Henning Wrede erklärte, dass die interkommunale Zusammenarbeit mit der Hansestadt im Plan erfasst wurde. Zum Landkreis bestehe hinsichtlich der Stromausfallvorsorge derzeit kein Kontakt. Da im Feuerwehrbedarfsplan jedoch die Versorgung mit Notstromaggregaten bemängelt wurde, wolle die Gemeinde das Thema angehen. Der Ausschuss sprach sich am Ende einstimmig für den Plan aus.