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Sudweyher Wassermühle Gemeinde Weyhe feiert Freundschaftstag mit Musik, Tanz und Kunst

Im Zeichen der internationalen Partnerschaften hat die Gemeinde Weyhe am Sonnabend erstmals einen Freundschaftstag ausgerichtet. Was in und um die Wassermühle Sudweyhe herum geboten wurde.
29.09.2024, 16:54 Uhr
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Gemeinde Weyhe feiert Freundschaftstag mit Musik, Tanz und Kunst
Von Jürgen Juschkat

Internationale Freundschaft wird in der Gemeinde Weyhe großgeschrieben. Ganz besonders die Freundschaft zu den Partnerbezirken Madona und Varakļāni in Lettland sowie zu der französischen Gemeinde Coulaines, die schon mehr als 30 Jahre anhält. Mit dem ersten Freundschaftstag wurden in der Sudweyher Wassermühle diese Partnerschaften eindrucksvoll untermauert.

Der Freundschaftstag bestand aus beeindruckender Kunst und Kultur sowie reichhaltigen Informationen über die Partnerschaften und war verbunden mit einer Vernissage sowie kulinarischen Leckerbissen. Eröffnet wurde die Veranstaltung tänzerisch und sportlich, denn die neunköpfige Gruppe VPDK Kalnagravas präsentierte schwungvoll in Achterformationen Tänze, wie sie in Lettland immer wieder auf moderne Art verbreitet und aufgeführt werden. Die Herren trugen dazu einen grauen Mantel und einen schwarzen Hut, die Damen neben einem bordeaux-farbenen Oberteil eine bunte Kopfbedeckung und einen farblich abgestimmten Rock – eben eine Tracht der kulturellen Identität des Landes.

Etliche Freundschaften entstanden

„Das ist Folklore etwas moderner“, urteilte Sören Giese vom Kulturbüro der Gemeinde Weyhe. "Nach einem Freundschaftsabend mit den Gastgebern ist das heute eine öffentliche Veranstaltung.“ Jürgen Borchers, erster stellvertretender Bürgermeister im Ort, erklärte: „Tanzen hat Tradition und spielt dort eine ganz andere Rolle als hier.“ In den vielen Jahren der Partnerschaften seien etliche Freundschaften entstanden – auch für Borchers. „Vor 31 Jahren haben die ersten Letten privat bei uns übernachtet, danach hat man sich lange geschrieben. Ein Sohn hat sogar bei uns gewohnt und in Bremen studiert. Wir sind immer dabei, denn das ist Abwechslung im Alltag“, fügte er an.

Die Verständigung zwischen Deutschen und Letten fand an dem Tag hauptsächlich auf Englisch statt. Und wenn dieses nicht möglich war, gab es immer noch mit Helena Elisabeth Inken Haase eine Übersetzerin: Die Deutsche lebt in Lettland.

Besondere Überraschungsgäste waren unter anderem zwei lettische Frauen, die in Nordenham wohnen. Udrena Ineta und Lilita Finartija hatten im Bremer Weserpark einkaufende Mitglieder der Weyher Gästegruppe bemerkt und direkt den Kontakt aufgenommen.

Fotos vom Beginn der Partnerschaft

Mit Schautafeln informierte der Verein zur Förderung der Partnerschaft zwischen Weyhe und Madona über seine Arbeit, berichtete über die „grenzenlose Freiheit im Land ohne Zäune“ und Lettland als Reiseland sowie über den Beginn der Partnerschaft 1989/1990. Ein Foto zeigte den Flughafen Riga, als am 23. Juni 1990 die erste Weyher Delegation lettischen Boden betreten hatte, und ein anderes die Vertragsunterzeichnung in Weyhe.

Die Partnerschaft mit dem französischen Coulaines wurde mit dem Élysee-Vertrag und der deutsch-französischen Freundschaft verbunden. Literatur – unter anderem über die Schlösser der Loire und die Interessengemeinschaft Weyhe-Coulaines – dienten als Anschauungsmaterial.

Kulinarische Spezialitäten wurden an einem besonderen Stand angeboten. Da durften unter anderem Quiche, Käse, Gebäck und exklusive Trüffel-Pralinen probiert werden. Wer wollte, der konnte mit einem Glas Sekt – auch alkoholfrei – sowie Rhabarber- oder Orangensaft auf die Freundschaft anstoßen.

Im Obergeschoss warteten derweil die unter rustikalen Balken gekonnt ins Licht gerückten Bilder der Ausstellung „Blue Full Moon“ und zahlreiche Gäste auf die Vernissage, die offizielle Eröffnung. Eingestimmt darauf wurde mit Chansons, die die deutsch-französische Sängerin Noémi Schröder vortrug. „Die ganze Wassermühle erstrahlt in Blau“, urteilte Hedda Stock, Weyher Kulturbeauftragte.

„Kunst ist eine internationale Sprache, zu der man keine Worte braucht. Man muss das Detail sehen“, hieß es weiter. Elina Krupko vom Museum in Madona bedankte sich als Mitglied der Delegation für die Gastfreundschaft. Es gab Geschenke von beiden Seiten, und schließlich wurde die Ausstellung mit einem lettischen Lied eröffnet, das Noémi Schröder anstimmte und die Gäste aus dem baltischen Staat mitsangen.

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Zu sehen sind noch bis zum 10. November unter dem Titel „Blue Full Moon“ Werke der Künstlerinnen Zane Beģe-Begge und Olita Šlesere in der Technik Cyantypie, bekannt als Blaudruck. Beģe-Begge informierte die Zuhörer über diese Herstellungsart. Zu sehen sind unter anderem Werke mit dem Titel „Grandma’s“ und „Between Planets“ von Beģe-Begge und „In The Evening“ und „Apple Time“ von Šlesere. Geöffnet ist diese beeindruckende Ausstellung jeweils sonntags von 12 bis 18 Uhr.

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