Weyhe-Leeste. Ein Großprojekt in der Gemeinde Weyhe neigt sich dem Ende zu: Nach vier Jahren Bauzeit ist die Kompaktsanierung der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Leeste bald abgeschlossen. Für knapp 20 Millionen Euro wird die Einrichtung seit Sommer 2018 in sieben Abschnitten erneuert (wir berichteten). Zur Einweihung lädt die Schule für Donnerstag, 23. Juni, zu einem öffentlichen Sommerfest und am Freitag, 24. Juni, zu einem Symposium ein.
Das Sommerfest beginnt um 11.30 Uhr. Im Kulturforum findet die offizielle Eröffnung statt, die per Live-Übertragung auch auf dem Schulhof verfolgt werden kann. Nach einem anschließenden Empfang starten um 14 Uhr ein Bühnenprogramm und Mitmachaktionen. Geplant sind darüber hinaus musikalische Auftritte schuleigener Gruppen. "Angeboten werden zudem Projekte und Führungen im Gebäude durch Schüler, die in den Sanierungsprozess stets aktiv eingebunden waren", teilt die Gemeinde Weyhe mit.
Wichtiger Partizipationsprozess
Diese Partizipation sei in den vergangenen Jahren von großer Bedeutung gewesen. "Fachpersonal, Lehrkräfte sowie Schüler wurden in die Planung und Gestaltung miteinbezogen", sagt Architektin Tanja Remke. Transparenz und Identifikation mit dem neuen Gebäude seien das Ziel gewesen. Besonders die Flurgestaltung, an der die Schüler maßgeblich mitgewirkt haben, verleiht der KGS Leeste nun eine moderne und helle Atmosphäre. Cluster heißen die Bereiche, die seit der Erneuerung fest den verschiedenen Jahrgängen zugeordnet sind. "Wir wollten weg von der Flurschule, stattdessen dienen diese Bereiche als gemeinsame Mitte und Lernzonen", sagt Remke weiter. Dafür habe sich das Team an den Bedürfnissen und Vorschlägen der Schüler orientiert. In den Fluren finden sich jetzt Tische, Stühle und bunte Stufenlandschaften. Den einzelnen Jahrgängen sind derweil verschiedene Farben zugeordnet. "Diese reichen von leuchtendem Gelb bis zum erwachsenen Bordeauxrot", sagt Remke.
Derzeit finden für die Kinder und Jugendlichen zudem sogenannte Pop-Up-Interventionen statt. "Dabei wird jeder Jahrgang überrascht und die Schüler erhalten verschiedene Aufgaben, mit denen sie sich der neuen Räumlichkeiten bewusst werden", informiert die Architektin. Musisch, künstlerisch und spielerisch beschäftigen sich die Kinder zum Beispiel mit der neuen Technik der Einrichtung.
Laut Weyhes Bürgermeister Frank Seidel bildet die Schule das Fundament des Lebens und prägt dieses nachhaltig. "Umso wichtiger ist es, dem stetigen Wandel Rechnung zu tragen und Schritt zu halten, insbesondere durch Investitionen in die Bildung für die Zukunft unserer Jugend", betont der ehemalige Schüler der KGS Leeste. Gesamtschuldirektor Michael Krutschke ergänzt zum Ergebnis der Arbeiten: "Herausgekommen ist nun ein Schulgebäude, welches durch die Wahl nachhaltiger und ansprechender Materialien und einer Architektur, welche die Gegebenheiten des Bestandsbaus geschickt aufgreift, eine angenehme, offene und helle Lern- und Arbeitsumgebung bietet."
Auch Kinder mit Behinderungen können sich in den Räumen barrierefrei bewegen. "Durch die Glaswände haben wir außerdem viel mehr Tageslicht, Möglichkeiten zur Lüftung und eine bessere Raumqualität", sagt Tanja Remke. Zudem sei die Geräuschbelastung durch Akustikdecken deutlich gesenkt worden. "Wir wollen den Umbau als Chance für einen Neustart begreifen, mit dem wir den pädagogischen Ansprüchen der Zukunft gerecht werden", betont Michael Krutschke.
Wer sich für die Themen Schulraumgestaltung, Schulentwicklung und Baukultur interessiert, kann an dem kostenlosen Symposium mit dem Titel „Schulraumgestaltung“ teilnehmen. Dieses findet am 24. Juni von 9 bis 16 Uhr statt. Auch das Fachpublikum aus Schule, Schulträgerschaft und Architekturbüros ist angesprochen. Dabei soll die KGS Leeste als Beispiel einer vorbildlichen Planung und Umsetzung im Bereich Schulentwicklung und Schulbau vorgestellt werden. Dazu finden Impulsvorträge statt, anschließende Arbeitsgruppen bieten ferner die Möglichkeit zur ausführlichen Diskussion im kleinen Kreis.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird für das Symposium um eine Online-Anmeldung bis spätestens Freitag, 3. Juni, im Internet unter www.schulraumgestaltung.de gebeten. Dort ist auch das Programm zu finden. Über möglicherweise erforderliche Hygienevorkehrungen für beide Veranstaltungstage wird kurz vorher informiert.