Es ist ja noch ein bisschen hin bis Weihnachten. Aber Vorbereitung ist das halbe Leben. Holger Wittschen, Krimiautor aus Lahausen, und Pianist Mathias Scharf proben schon fleißig für ihre Weyhnachtsshow 2.0 im Dezember. Besser bekannt sind die zwei den meisten Weyhern unter dem Format Literaturjazz Club, das sie vor zwei Jahren gegründet und mit dem sie bereits einige Erfolge gefeiert haben. Offensichtlich so viel Erfolge, dass ihre erste Show am Freitag, 12. Dezember, in Nullkommanichts ausverkauft war. Aber zum Glück gibt es einen weiteren Termin, nämlich Donnerstag, 11. Dezember. Dafür sind noch Karten zu haben. Wer das Duo also sehen möchte, der sollte sich Tickets sichern. Vorbereitung ist das halbe Leben.
Tickets sind noch zu haben
Die zwei Kreativköpfe haben sich vor etlichen Jahren auf einer Tanzveranstaltung kennengelernt und stellen seit den 1990er-Jahren viele gemeinsame Projekte auf die Beine. Immer geht es dabei um originell Poetisches mit musikalischer Begleitung. Verschiedene Bühnenstücke sind ihrer gemeinsamen Feder entsprungen – jetzt nun die Weyhnachtsshow 2.0. Emotional entführen, gute Laune verbreiten, das Publikum an die Hand nehmen und ein, zwei Stunden den Fokus weg von der schlimmen (Welt-)Nachrichten lenken – so das Anliegen. "Wir wollen gute Laune verbreiten", erklärt Holger Wittschen, der im normalen Leben als Krankenpfleger im Bassumer Krankenhaus arbeitet.
Auf einer Achterbahnfahrt der Gefühle erwarte die Besucher und Besucherinnen ein Abend mit spannenden und humorvollen Geschichten, Krimis und weihnachtlicher Swingmusik. Stets unterhaltsam moderiert von Wittschen und Scharf. Die Atmosphäre? Am liebsten gemütlich, friedlich und privat – das wünschen sich die beiden. "Jeder soll hier mit einem guten Gefühl rausgehen", so die zwei Weyher unisono.
Atmosphäre? Gemütlich, friedlich und privat
Die Story hinter der Zweipunktnull-Ausführung: Eine vierköpfige Familie – alle verstreut in der Weltgeschichte – trifft sich zum Fest der Liebe im Heimathafen, dem ursprünglichen Wohnort der Familie. Auf der Fahrt zum heimischen Nest machen sich Vater, Mutter, Sohn und Tochter so ihre eigenen Gedanken zum bevorstehenden Weihnachtsfest. Mit "Driving Home For Christmas" von Chris Rea wird Scharf das Arrangement am Klavier mit leisen und lauten jazzigen Tönen begleiten. Das Ganze ist ein Gesamtkonzept, so der Pianist. "Bei uns auf der Bühne greift ein Zahnrad in das andere", erklärt der 61-Jährige, der sich beruflich mit Projekt-Beratung und Coaching beschäftigt.
Überraschen sollen die verschiedenen Podiumsperspektiven, darum haben sich der Komponist und der Autor noch zwei weitere Kunstschaffende mit ins Boot geholt: Zum einen Mirko Menser aus Oldenburg, der seit seinem 14. Lebensjahr auf den Slam-Bühnen der Republik zu Hause und Gewinner des ersten Weyher-Poetry-Slams dieses Jahres ist. Zum anderen Mirjam Phillips aus Bremen, Herausgeberin und Autorin diverser Krimis und langjähriges Mitglied beim Bremer Krimistammtisch.
Dort ist auch Holger Wittschen seit vielen Jahren Mitglied, genauso wie im Schreibkreis des norddeutschen Schriftstellers Klaus-Peter Wolf. Mit seinen Büchern hat er in den vergangenen Jahren diverse Preise abgeräumt. Hat beim NDR mit plattdeutschen Texten gepunktet, mit seinem Vater über alte Zeiten geschrieben und veröffentlicht, über (nieren-)kranke Kinder in schriftlicher Form sinniert und epische Aufzeichnungen und Kurzgeschichten erdacht. Schreiben ist ihm ein Grundbedürfnis, während Mathias Scharf am Piano eingängige Melodien zu seinen eigenen macht: Jingle Bells zur leichten New Orleans-Version entwickelt und durch veränderte Harmonien und Rhythmen tragende Weihnachtslieder zur leichten Jazz-Kost verarbeitet. "Die lange Vorbereitungszeit ist heftig", sagt Scharf. "Schwierig, bei den heißen Temperaturen über Weihnachten zu schreiben. Ein Mix aus Poetry-Slam, kriminalistisch-weihnachtlichen Texten, jazzigen Tönen, Vergehen und Verbrechen erwartet die Zuschauer in der zweistündigen Vorstellung im Dezember – man darf gespannt sein.