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Ära Huntemann endet Schützenkreis Niedersachsen-Weyhe: Neuer Vorstand übernimmt

Im Schützenkreis Niedersachsen-Weyhe beginnt eine neue Ära: Nach 27 Jahren übergibt Walter Huntemann den Vorsitz an Uwe Haferkamp. Der neue Vorstand setzt auf bewährte Werte und neue Impulse.
05.06.2025, 16:43 Uhr
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Von Norbert Lyko

Mit einem Wechsel an der Spitze beginnt für den Schützenkreis Niedersachsen-Weyhe ein neues Kapitel. Nach stolzen 27 Jahren hat Walter Huntemann den Vorsitz abgegeben. An seine Stelle ist nun Uwe Haferkamp getreten. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Michael Warneke, Sportleiter Jürgen Giegling, Schriftführerin Helga Friemel, ihrer Stellvertreterin Birgit Badenhop sowie Jugendwartin Dana Velten gibt der neue geschäftsführende Vorstand ein klares Bekenntnis zu bewährten Werten und blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Die personellen Veränderungen seien weniger ein Umbruch als ein geschicktes Umstrukturieren, wie Haferkamp erläuterte: "Viele, die bisher im Vorstand waren, übernehmen nun neue Funktionen. Wir setzen auf Erfahrung, aber bringen auch neue Impulse ein." Auch nach dem Generationswechsel bleibt also viel Vertrautes erhalten – nicht zuletzt die klare Ausrichtung des Schützenkreises auf zwei zentrale Säulen: Sport und Tradition.

Zwischen Wettkampfmodus und Schützentradition

Rund 1300 Mitglieder aus elf Vereinen aus den Bereichen Weyhe, Stuhr und Syke sind unter dem Dach des Schützenkreises organisiert. Als Verband selbst hat der Kreis neben den angehörigen Schützenvereinen keine Einzelmitglieder, agiert aber als Koordinationsstelle für zahlreiche Veranstaltungen. Auf sportlicher Seite gehören dazu Kreismeisterschaften, Ligawettbewerbe und Rundenwettkämpfe. "Hier steht klar der sportliche Aspekt im Vordergrund", betont Jürgen Giegling. Statt Schützenuniformen tragen die Teilnehmenden Sportkleidung – denn der Fokus liegt auf Präzision und Leistung.

Die sportlichen Wettbewerbe sind zudem Sprungbrett und Erfordernis für größere Erfolge: "Mein Sohn Marvin hat sich über die Kreismeisterschaften bis zur Deutschen Meisterschaft qualifiziert – das macht mich natürlich stolz", sagt Giegling.

Auf der anderen Seite lebt die Schützentradition weiter. Veranstaltungen wie das Kreisschützenfest am Sonntag, 10. August, in Melchiorshausen oder der Kreiskönigsball am Sonnabend, 1. November, sind fest verankert im Jahreskalender – und tief in der lokalen Gemeinschaft. "Wenn ein Schützenfest einmal ausfällt, merkt man das sofort im Ort", sagt Helga Friemel: "Es fehlt dann einfach etwas."

Überlegter Fortschritt

Doch auch ein traditionsbewusster Verband wie der Schützenkreis kommt nicht um Modernisierung herum. "Ein großer Fortschritt ist der Umstieg auf elektronische Schießanlagen", erklärt Michael Warneke. Statt auf Papier und mit Fernglas, erscheinen die Treffer nun direkt digital – ein Gewinn nicht nur für die Schützen, sondern auch für die Zuschauer.

Warneke verweist zudem auf neue Disziplinen wie Blasrohr- und Bogenschießen, die die sportliche Vielfalt erweitern: "Die Impulse kommen meist aus den Vereinen selbst – das zeigt, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert."

Ein besonders sensibles Thema wird im Schützenkreis mit Verantwortung behandelt: der Umgang mit den Sportgeräten. "Wir sprechen bewusst nicht von Waffen. Unsere Disziplinen sind sportlich geprägt, sicherheitsorientiert und gesellschaftlich akzeptiert", unterstreicht Haferkamp. Damit wolle man ein klares Signal setzen: Das Schützenwesen hat nichts mit kriegerischer Bewaffnung zu tun, sondern mit kontrolliertem, regelbasiertem Sport.

Mitgliederzahlen steigen wieder

Wie viele andere Vereine hatte auch der Schützenkreis während der Corona-Pandemie mit rückläufigen Mitgliederzahlen zu kämpfen. Doch die Trendwende ist bereits sichtbar. Jugendwartin Dana Velten beschreibt, wie sich Vereine wieder attraktiver machen: "Vergleichsschießen, Talentförderungen oder auch Aktionen mit Spielekonsolen – das kommt bei den Jugendlichen sehr gut an."

Auch beim Thema Gleichstellung zeigt sich der Verband verbindlich: "Bei uns ist es selbstverständlich, dass Männer und Frauen gleichberechtigt im Schützenwesen aktiv sind", sagt Birgit Badenhop und ergänzt: "Ohne das Engagement vieler Frauen würde es manche Vereine heute gar nicht mehr geben."

Solide Finanzen und starke Gemeinschaft

Der Vorstand steht auch finanziell auf stabilem Fundament. Veranstaltungen, Musik, Pokale und Orden lassen sich gut aus Mitgliedsbeiträgen und Startgeldern finanzieren, so Warneke, der sagt: "Wir sind solide aufgestellt und können beruhigt in die Zukunft blicken."

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Abschließend betonen die Vorstandsvertreter die große Unterstützung durch die angeschlossenen Vereine: "Die eigentliche Vorstandsarbeit in den Vereinen ist oft aufwendiger als unsere im Kreis. Wir profitieren davon, dass wir ein starkes Netzwerk haben. Diese Gemeinschaft ist unsere größte Stärke."

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