Wilfried Meyer ist erleichtert: Trotz eines Computerabsturzes und damit verbundenen schlaflosen Nächten kann der Gemeindearchivar rechtzeitig zur Adventszeit seine neuesten Werke und damit weitere Stücke Weyher Zeitgeschichte vorstellen.
Die Bilderbände „Weyhe im Wandel der Zeit“ sind vermutlich aus vielen Bücherregalen von Weyherinnen und Weyhern nicht mehr wegzudenken. Für nachfolgende Generationen und Zugezogene dienen sie längst als beliebtes Nachschlagewerk, um in die Geschichte des Wohn- und Heimatortes einzutauchen. Jetzt ist der fünfte Band erschienen und wie Wilfried Meyer selbst sagt, lebt diese Ausgabe besonders von seinen persönlichen Erinnerungen, Erfahrungen und Begegnungen mit Persönlichkeiten, die das Gemeindeleben in der Vergangenheit geprägt haben und bis heute unvergessen sind.
Mischung aus Themen und Ereignissen
„Mein ursprünglicher Gedanke war es, einen Bildband anlässlich von 50 Jahren Gemeindereform zu erstellen. Herausgekommen ist aber wieder eine Mischung aus verschiedensten Themen und Ereignissen, die unsere Gemeinde ausmachen“, erklärt Wilfried Meyer während der Buchvorstellung. Auf 192 Seiten und mit 460 Bildern blickt er als Autor eben nicht nur auf ein halbes Jahrhundert Gemeinde Weyhe und auf 150 Jahre Eisenbahngeschichte zurück, sondern zusätzlich hat er rund 80 persönliche Geschichten verfasst. Er gibt Einblicke in die Feuerwehren, und das vielseitige Vereinsleben, stellt ferner seine persönlichen Weggefährten, aber auch geschichtsträchtige Tante-Emma-Läden vor und ehrt darüber hinaus diverse Persönlichkeiten. Dazu hat sich der Gemeindearchivar erneut auf Spurensuche durch alle Ortsteile begeben, um anhand von Bildern einzelner Gebäude, von Straßen und Firmen den Wandel von damals bis heute darzustellen.
Aber nicht nur die beliebten „Weyhe im Wandel der Zeit“-Bände dienen inzwischen als Nachschlagwerk und Informationsquelle, auch die historischen Kalender von Wilfried Meyer erzählen die Geschichte der Gemeinde in Bildern. Jetzt hat der Gemeindearchivar wieder vier verschiedene Exemplare für Kirchweyhe, Sudweyhe, Leeste und Melchiorshausen im Din-A3-Format herausgebracht. Die Idee dahinter: „Da sich wohl kaum ein Sudweyher einen Kalender aus Leeste an die Wand hängt, gibt es seit 20 Jahren für jede der alten Gemeinden einen eigenen Kalender. 2011 ist Melchiorshausen dazugekommen.“
60 weitere Bilder
Bislang wurden über 1000 Bilder in den Kalendern veröffentlicht – mit der aktuellen Auflage kommen rund 60 Bilder dazu. Etliche Bilder hat der Archivar im Laufe der Jahre gesammelt, viele Aufnahmen hat er selbst fotografiert. „Die Auswahl der Motive stellt mich jedes Jahr vor eine Herausforderung. Die Bilder müssen nicht nur zum Ortsteil, sondern auch zur Jahreszeit passen, sie sollen sich bestenfalls nicht wiederholen und natürlich möglichst viele Betrachter ansprechen“, berichtet Wilfried Meyer.
Während er anfangs noch ein Foto pro Monat verwendet hat, nutzt er inzwischen auch Collagen, um mehr Vielfalt abbilden zu können. Neben Luftaufnahmen und Gegenüberstellungen von historischen und aktuellen Aufnahmen erfreuen sich Mannschafts-, Klassen- und Konfirmationsbilder mit einem hohen Wiedererkennungswert längst einer großen Beliebtheit. „Manche kaufen sich die Kalender nur wegen einer Aufnahme, zu der sie einen persönlichen Bezug haben“, weiß der Gemeindearchivar aus Erfahrung.
Zu sehen sind unter anderem Bilder „Ut de Schooltiet“ aus Kirchweyhe, vom Spielmannszug Leeste, aus dem Freibad Weyhe und von der Gaststätte Meyer-Lankenau. Dazu kommen aktuelle Fotos vom 100-jährigen Jubiläum des TSV Blau-Weiß Melchiorshausen und ein Winterbild von der zugefrorenen Alten Weser 1987.