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„Braut im Glück“ Hochzeiten als 24-Stunden-Job

Wer traut sich? Bei Hochzeiten hat jeder einen eigenen Geschmack. Wer sich nicht sicher ist, geht zu Sara Terveen. Die eröffnet am 1. Dezember das Geschäft „Braut im Glück“.
30.11.2018, 18:26 Uhr
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Hochzeiten als 24-Stunden-Job
Von Micha Bustian

Bruchhausen-Vilsen. Ein bisschen gruselig ist es noch im Karree an der Bassumer Straße in Bruchhausen-Vilsen. Der Parkplatz ist leer, lediglich die Pizzeria „Alghe Mia“ öffnet hier regelmäßig. Doch hinter den zugeklebten Fenstern tut sich etwas. Sara Terveen und Nele Markgraf richten das Ladengeschäft „Braut im Glück“ ein. Einzelne Brautkleider baumeln am von Björn Terveen kreierten Hängesystem. „Da kommen noch mehr“, erklärt die Inhaberin. Wird auch Zeit, denn am Sonnabend, 1. Dezember, ist Eröffnung.

Wobei „Braut im Glück“ kein unbekannter Name mehr in der Region ist. Eine Hochzeitmesse geht bereits auf ihre Kappe. Und auch diverse Hochzeiten hat Sara Terveeen bereits ausgestattet. Darunter jüngst eine indische. Dreisprachig. Mit 350 Besuchern. Über eine ganze Woche. „Das war wirklich gigantisch“, atmet die 31-Jährige tief durch. „Das war die anstrengendste Hochzeit, die ich je hatte. Aber auch die schönste.“ In solchen Momenten erhält sie Unterstützung von Nele Markgraf. Die Goldschmiedin war ursprünglich nur als Zulieferin geplant, aber dann merkten die beiden Damen, dass sie sich auf Anhieb fast blind verstanden. „Wenn Sara mal krank ist, dann werde ich hier stehen“, kündigt sie Rückendeckung an.

Am heutigen Sonnabend von 14 bis 18 Uhr wird „Braut im Glück“ seine Pforten öffnen. Dann wird die Bandbreite des Angebotes zu erkennen sein. Der erste Blick fällt natürlich auf die Brautkleider. „Das Brautmodengeschäft ist unser Bienenstock“, erläutert Sara Terveen. Dort gibt es Kleider der Rubriken „Klassisch“ bis „Prinzessin“. Und schicken Kleinkram. Doch das Geschäft wird nicht täglich geöffnet sein, hat nicht einmal geregelte Öffnungszeiten. „Wir öffnen nur, wenn jemand einen Termin gemacht hat.“ Denn wenn man den Bienenstock einmal wörtlich nimmt: Die Arbeiterinnen fliegen aus.

Und genau das tun auch Sara Terveen und Nele Markgraf. Sie reisen zu Messen, zu Kunden, zu Workshops. Für die eigens organisierte Messe mit dem Namen „Braut im Glück“ müssen die Beiden allerdings nicht weit fahren. Die findet am 17. Februar von 11 bis 18 Uhr in der Gilde-Festhalle, Eschenhäuser Straße 9b in Bassum, statt. Nicht einmal 20 Kilometer vom Bienenstock entfernt. Im Internet wird für diese Messe eine „bunte Welt voller Ideen und Anregungen“ angekündigt.

Überhaupt: Ideen. Sara Terveen und Nele Markgraf sprudeln geradezu über davon. Für eine demnächst stattfindende Hochzeit haben sie ein Adventure-Camp gemietet, „das wird richtig gut“. In ihrem Verleihservice wartet eine Candybar. Oder eine Whiskey- und Zigarrenbar für die Herren. „Gegebenenfalls auch von uns bestückt“, lässt Terveen wissen. Wobei der Inhalt dann deutlich teurer sein dürfte als der aufstellbare und aufklappbare Koffer. Aber wer schaut bei seiner Hochzeit schon auf die Kosten?

Nun: einige schon. Doch auch für die will sich Sara Terveen engagieren. Mit Workshops. Die „Do-it-yourself-Braut“ soll Tipps erhalten. Ratschläge, die sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung ziehen. Am 17. März findet ein solches Seminar in der Bassumer Straße 1 in Bruchhausen-Vilsen statt. Deutschlandweit gebe es solche Workshops, allesamt „ein bisschen angepasst an die jeweilige Region“. Und allesamt von IHK-zertifizierten Fachkräften gehalten.

So, wie es auch Sara Terveen ist. Die Mutter einer Tochter hat Kauffrau für Bürokommunikation gelernt. Nach zehn Jahren in diesem Beruf hat sie bei der Industrie- und Handelskammer ihren Eventmanager mit Schwerpunkt Hochzeitsplanung gemacht. Weil ihr Gatte Björn als Selbstständiger Sportveranstaltungen ausgerichtet hatte. Aber warum gerade Hochzeiten? Keine Antwort. Dann: „Das ist im Laufe der Zeit so gekommen. Ich war auch oft Trauzeugin.“

Jetzt hat sie mit Nele Markgraf sogar eine Partnerin gefunden. Kaum zu glauben, dass sich dieses Duo erst vor elf Monaten kennen gelernt hat. „Wir haben uns beide schon einen guten Ruf erarbeitet“, ist sich Markgraf sicher. Emotionsmenschen seien sie beide, viel über die sozialen Medien unterwegs. Darüber gingen auch Einladungen heraus für die Eröffnung am Sonnabend. Das macht ihren Beruf dann ein Stück weit zum 24-Stunden-Job. Für Terveen und Markgraf egal. Sie sind sich einig: „Wir werden diese Arbeit niemals wieder hergeben.“

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