Der Wahlkreis 39 hat gewählt: Frank Schmädeke wird weiterhin den Nienburger Nordkreis und Bruchhausen-Vilsen, die Diepholzer Exklave, weiter im Niedersächsischen Landtag in Hannover repräsentieren.
Doch von einem echten Wahlkampf-Gefühl in den vergangenen Wochen kann in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen wahrlich nicht die Rede gewesen sein, und das gilt für jede der acht Parteien, die sich zur Wahl aufgestellt haben. Bunte Plakate mit schönen Bildern und schon oft gesprochenen Parolen sind zwar schön und gut; doch reichen sie nicht aus, um von einem wirklichen Wahlkampf oder gar Bürgernähe zu sprechen. Zwar ist es immerhin schon von Vorteil, wenn man den Lebensmittelpunkt von 13.800 potenziellen Wählern zumindest einmal besucht hat, um zu wissen, wen und was man eigentlich im Landtag vertreten möchte; aber ein Rundgang auf dem Brokser Markt kann es jedoch auch nicht richten – ganz zu schweigen von Bürgergesprächen oder Podiumsdiskussionen oder anderen Formen des Dialoges, die – bis auf vereinzelte Ausnahmen – gar nicht stattgefunden haben.
Es erweckt unweigerlich den Eindruck, als seien die Wählerstimmen für die Landtagskandidaten, die übrigens alle im Landkreis Nienburg beheimatet waren, sich für diesen Teil ihres Wahlkreises kaum bis gar nicht interessieren, als seien die Stimmen hier nicht von Bedeutung, ja gar nur zweiter Klasse. Das diesjährige Wahlergebnis hat gezeigt, was passiert, wenn Politik sich nicht für seine Wähler einsetzt: Stimmen bleiben ungenutzt oder gehen an unliebsame Parteien. Bleibt also nur zu hoffen, dass Politik und Bürger aus dieser Wahl gelernt haben und es in fünf Jahren anders machen.