Leidenschaft der Kreativität, einzigartige, archaische Werke, Liebesaffäre mit Ton, Porzellanschätze mit einer Prise Magie – diese und noch einige Lobesworte mehr fielen am Sonntagvormittag im Kreismuseum. Damit stellte Keramikmeisterin Annette Ody in ihrer Einführung zur Ausstellungseröffnung die 14 Künstler vor, die ihre Schöpfungen im großen Ausstellungsraum präsentieren. Wobei Ody zuvor noch tief in der Geschichte gegraben hatte, um aus Kaiser Augustus' Zeiten einen römischen Begriff herbeizuholen: „Primus inter Pares“ – zu Deutsch "Erster unter Gleichen", und was das für eine Künstlergemeinschaft bedeuten sollte.
Denn die aktuelle Gemeinschaftsausstellung wird vom Verein Keramik in Niedersachsen organisiert. Hausherr Nils Meyer erklärte anfangs bei der Begrüßung in der Museumsdiele, dass hier nur der Raum zur Verfügung gestellt werde sowie ein beschreibender Film, den Wolfgang Wortmann, der „Filmemacher des Hauses“, zum Thema Holzbrandofen erarbeitet hatte. Der wurde parallel zur Präsentation der Keramikkunst gezeigt.

Die Ausstellung im Kreismuseum, Take 14 mit Keramik, ist ab Mittwoch geöffnet.
„Hier sind Werke zu sehen, die den Ton angeben, vor allem im gemeinschaftlichen Sinne“, sagte Ody mit augenzwinkernder Doppeldeutigkeit. Neben den unterschiedlichen Herangehensweisen, auf die sie hinwies, sinnierte sie vor allem darüber, wie schmal der Grat sei zwischen Vergleich und Konkurrenz. „Klug ist es, das Außergewöhnliche des anderen zu erkennen und eine freundschaftliche Ermunterung folgen zu lassen.“
Ungewöhnliche und farbenprächtige Vielfalt
Im Sonderausstellungsraum erwartete die Gäste eine ungewöhnliche, farbenprächtige Vielfalt der Keramikwerkstätten. Der Verein, bei dem in Niedersachsen mehr als 30 Werkstätten Mitglied sind, plane, so erklärte Friedrun Fritzsche aus Oldenburg, den 20. Tag der offenen Töpferei am 8. und 9. März. So habe überhaupt alles angefangen, denn bis zur Wende gab es so etwas wohl nur im Osten. Erst dann schlossen sich auch in den alten Bundesländern mehr und mehr Keramikkünstler an. „Hingabe, handwerkliches Können, Kreativität und Freude beim Schaffensprozess – all das macht unser Arbeitsleben als Keramikerinnen und Keramiker aus. Gegründet auf uralte Handwerksgeschichte, lebt und entwickelt sich das Handwerk immer weiter, ob im Bereich der Gebrauchskeramik oder in der freien Kunst.“

Etliche Besucher sahen die Ausstellungseröffnung von Take 14 im Kreismuseum.
Kuratiert haben diese Schau Katrin Hermann und Sabine Kratzer, die beide mit eigenen Stücken dabei sind. Da gibt es Gebrauchs- und Gartenkeramik, Geschirr, Kleinskulpturen, Porzellan und Teeschalenunikate, Geschirr aus Steinzeugton, Fliesenbilder, verschiedene Skulpturen und Schmuck von Andrea Bielicki, Arndt Böhm, Ruth Christiansen, Frauke Farin, Klaus Einecke, Christine Klemet, Friedrun Fritzsche, Nine Gerhard, Erika und Uwe Luchtmann, Sabine Martin, Marianne Pipping-Rabe, Ulrike Uschmann und Ingrid Westen.
Die Ausstellung ist ab Mittwoch, 26. Februar, noch bis zum 15. Juni im Kreismuseum zu sehen, immer zu den Öffnungszeiten: dienstags bis sonnabends und feiertags von 14 bis 17 Uhr, sonntags 12 bis 17 Uhr.