Das Kreismuseum Syke verzeichnet derzeit wieder steigende Besucherzahlen – nach einem "Knick" zu Beginn vergangenen Jahres, als wegen des kurzen Schulhalbjahres kaum Klassenausflüge stattfanden. So erläuterte Museumsleiter Nils Meyer den Mitgliedern des Betriebsausschusses des Kreismuseums die Zahlen für 2024. Allerdings werden "die nächsten drei oder vier Jahre" auch davon geprägt sein, nötige Brandschutzmaßnahmen umzusetzen, so Meyer.
"Alle Brandschutztüren müssen ausgetauscht werden", sagte Meyer; dafür würden derzeit Angebote eingeholt. Bei einer Brandverhütungsschau im November waren diverse Mängel festgestellt worden. Feuerlöscher mussten nachgerüstet werden und die Treppenhäuser entrümpelt. Noch nicht einschätzbar sei außerdem, was die Dacheindeckung des Verbindungsgangs zwischen dem Bauernhaus und dem Ausstellungsbau kosten werde. Nach einer Besichtigung durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit des Landkreises mussten ebenfalls Sofortmaßnahmen ergriffen werden: So wurde der Arbeitsplatz im Keller wegen der Flucht- und Rettungssituation gesperrt und die Metallwerkstatt stillgelegt. Auch in der Tischlerwerkstatt müssten einige Werkzeuge überprüft werden.

Das Kreismuseum Syke und das Forum Gesseler Goldhort (links) von oben betrachtet.
Dennoch blickt der Museumsleiter optimistisch in die Zukunft: 27.033 Besucher wurden im Jahr 2024 im Kreismuseum Syke inklusive dem Forum Gesseler Goldhort gezählt. Im Jahr zuvor waren es allerdings mehr als 30.000 Besucher. Frühere Besucherrekorde lagen in der Zeit vor der Corona-Pandemie: So waren es im Jahr 2019 über 40.000 Besucher und im Jahr 2010 sogar mehr als 43.000 gewesen. Nils Meyer hofft jedoch, den Rückgang in diesem Jahr wieder wettmachen zu können: "Die ersten Schulklassen kommen nächste Woche."
Dümmer-Museum steigert Besucherzahlen
Eine größere Steigerung hat es dagegen bei den Besucherzahlen im Dümmer-Museum in Lembruch gegeben: Dort wurden im vergangenen Jahr 8565 Gäste gezählt. "Das ist die beste Zahl seit 2007/08", freute sich Meyer. Im Jahr 2023 waren 6148 Besucher gezählt worden. "Es läuft, Schulklassen kommen, das Programm stimmt", sagte Meyer. Anfang dieses Jahres seien allein zum Wintermarkt schon 2246 Gäste geströmt.
Mehrere Sonderausstellungen sind in diesem Jahr geplant: Im Kreismuseum Syke wird ab Sonntag, 23. Februar, mit "Take 14" Keramik gezeigt. Im Dümmer-Museum startet die Ausstellung "Raum ist in der kleinsten Hütte" zur Siedlungsgeschichte; im Sommer kommt sie dann nach Syke. Größeren Raum einnehmen wird laut Meyer die Ausstellung "Mariechen", die sich mit der Geschichte einer Sintezza aus der Region beschäftigt, die mit 17 Jahren im Konzentrationslager (KZ) Ravensbrück ermordet wurde. Schon jetzt sei klar, dass die Schau, die am 9. November beginnen soll, über die ursprünglich bis Mitte Februar angedachte Ausstellungszeit hinaus bis zum 6. April 2026 verlängert werde. "Wir erwarten eine große Resonanz", stellte Meyer in Aussicht. Auch Workshops seien geplant.
Escape-Room im Krendel für Jugendliche geplant
Der Familiennachmittag, der einmal im Monat stattfindet, habe im Januar bereits 80 Besucher angezogen. Derzeit werde mit einem Escape-Room in einem abgegrenzten Waldstück des Krendels an einem Angebot speziell für Jugendliche gearbeitet. Außerdem soll es demnächst "archäologisches Speerwerfen" geben. Und für die Luise-Chevalier-Schule in Syke gebe es an einem Tag in der Woche eine museumspädagogische Ganztagsbetreuung, so Meyer.
Für das Dümmer-Museum sei unter anderem eine Ausstellung unter dem Titel "Perspektivwechsel" geplant, für die ein am Dümmer geborener, jetzt in Berlin lebender Fotograf unter anderem Luftaufnahmen ausstellen wolle. Zudem solle das "Dümmer Kleeblatt" reaktiviert werden: Dazu gehören neben dem Museum noch der Schäferhof, die Naturschutzstation und die Dümmer Vogelschau. Gemeinsam wolle man Aktionen absprechen, erklärte Meyer.
Demnächst wird das Kreismuseum auch ein neues Logo bekommen, das in seiner Gestaltung auf das des Goldhorts Bezug nimmt. Derzeit befindet sich das Kreismuseum Syke in der Leitbildentwicklung. Das bisherige stamme von 2010 und war seinerzeit für die Zertifizierung des Museumsgütesiegels entwickelt worden. Das Siegel war dann 2017 ausgelaufen, und erst 2024 war die Rezertifizierung beantragt worden. Der Museumsgütesiegel-Prozess dauert 21 Monate und wird laut Meyer mit der Verleihung des Gütesiegels während der Jahrestagung des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen (MVNB) im März 2026 in Syke enden.