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Umwelt- und Bauausschuss Zweiter Anlauf fürs Gängeviertel

Die Stadt Syke unternimmt einen zweiten Anlauf in Sachen Isek fürs Gängeviertel. Im Mittelpunkt steht dabei jetzt die Sanierung von Wessels Hotel.
10.05.2022, 16:33 Uhr
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Zweiter Anlauf fürs Gängeviertel
Von Sarah Essing

Syke. Die Stadt Syke will sich erneut für die Aufnahme in die Städtebauförderung für das Gängeviertel bemühen. Dafür ist ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) erforderlich, das Diplom-Geografin Karen Strack von der Stadterneuerungsgesellschaft „re.urban“ im Zuge der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses am Montagabend vorstellte.

Ein ähnliches Vorhaben war vor drei Jahren im Rat mit knapper Mehrheit gescheitert (wir berichteten). Nun fällt das dafür vorgesehene Gebiet etwas kleiner aus, umfasst nur noch das trapezförmige Gebiet zwischen den Straßen An der Weide, Georg Hoffmann, Luise Chevalier und Hauptstraße. Und die Gewichtung ist eine andere, wie Bürgermeisterin Suse Laue eingangs erläuterte. Denn im Zentrum des Ansinnens steht vor allem die Sanierung von Wessels Hotel, das die Stadt im Anfang 2020 gekauft hat.

Geplant ist, das Gebäude als ein kommunales Zentrum herzurichten, das dann allen Bürgern offen steht. Im Gespräch für die Nutzung ist unter anderem ein Mehrgenerationenhaus, ein Multifunktionsgebäude oder die Bibliothek (wir berichteten). Was es letztendlich werden wird, muss der Stadtrat noch entscheiden. Doch in allen Fällen muss die Stadt, angesichts des Zustands des Gebäudes, Geld in die Hand nehmen. „Es wäre natürlich fantastisch, wenn man dafür auch Fördermittel bekommt“, so Suse Laue. Und für den Zugriff auf viele Fördertöpfe, ist ein Isek erforderlich, erläuterte sie den Ausschussmitgliedern, von denen sich einige im Vorfeld der Sitzung die Immobilie angesehen hatten.

Fristen eng gesetzt

Die Fristen für die Antragstellung sind eng gesetzt. Stichtag ist der 1. Juni. Bis dahin muss der Antrag gestellt werden, sodass das Programm dann ab 2023 umgesetzt werden könnte. Sowohl Suse Laue als Karen Strack betonten dabei, dass wie beim ersten Isek für dieses Gebiet, der Rat über einzelne Punkte wie Gebietsabgrenzung und Vorhaben dann auch nach einer möglichen Aufnahme noch zu beschließen habe. Zudem seien viele Anregungen und Wünsche aus einem Beteiligungsverfahren für die Öffentlichkeit bereits in den Bebauungsplänen umgesetzt worden.

Karen Strack stellte dann die gedachte Fläche vor. Das Erneuerungsgebiet zielt auf einen Funktionswandel im Gebiet hin, zu einer stärkeren Nutzungsmischung. Das heißt, das Wohnen soll gestärkt werden, ohne jedoch zentrale Nutzungen auszuschließen. Zur Sicherung der Durchlässigkeit sind drei sogenannte „Gänge“ im Bebauungsplan dargestellt, die erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Enthalten ist zudem die Schaffung von mehr Grünflächen, zum einen aus Aspekten des Klimas, zum anderen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Dazu zählt auch der Abriss alter Gebäude, um Flächen zu entsiegeln.

Die Kosten für alle Vorhaben belaufen sich auf rund 7,5 Millionen Euro. Davon sind rund 5,5 Millionen förderfähig. Das heißt, für Zweidrittel dieser Summe könnte die Stadt dann auf Fördermittel von Bund und Land hoffen. Damit blieben am Ende rund 4,5 Millionen Euro Anteilskosten für die Stadt Syke. Strack wies jedoch auch darauf hin, dass die Förderrichtlinien des Landes Niedersachsen zurzeit überarbeitet werden, und dass Baukosten derzeit schwer zu kalkulieren seien.

„Die Summen, die hier drin stehen, sind uns, glaube ich, allen zu groß“, sagte Wilken Hartje (CDU). Doch mit Blick auf Wessels Hotel werde der Antrag und das Isek als „Türöffner“ gebraucht. Was dann käme, „müssen wir mal schauen.“ Als Chance begreift es auch Reinhard Hansemann (FDP). „Wir sollten zusehen, dass wir da mit reinkommen. Was Besseres kann uns nicht passieren.“ Und Marlene Früchtenicht (FWG) stellte fest: „Auf drei Millionen Euro Fördermittel zu verzichten, das können wir uns nicht leisten. Und wenn wir etwas bewegen wollen, führt da kein Weg dran vorbei.“ Keinerlei Einwände gab es auch seitens der SPD. „Wir waren ja schon immer dafür“, sagte Peter Jahnke.

Einstimmiges Votum

So empfahlen die Ausschussmitglieder einstimmig die Beschlussvorlage: Das ISEK vom Mai 2022 mit den abgeleiteten Entwicklungszielen, Maßnahmen und der Grobkostenschätzung (Kosten- und Finanzierungsübersicht) wird als Grundlage für die Antragsstellung von Städtebaufördermitteln beschlossen. Die Verwaltung wird beauftragt, auf dieser Grundlage zum 1. Juni 2022 den Antrag auf Aufnahme in die Städtebauförderung zu stellen. Zudem möge der Rat beschließen, dass im Fall der Programmaufnahme der durch Einnahmen und Fördermittel des Landes/Bundes nicht gedeckte Teil der Kosten der Gesamtmaßnahme durch die Stadt Syke bereitgestellt wird.   

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