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Fest der Kulturen Syke feiert die Vielfalt auf dem Rathausvorplatz

Auf dem Rathausvorplatz stand am Freitagnachmittag das Kennenlernen der Kulturen im Vordergrund. Mit Livemusik und Essensbuden sammelte die Stadt Syke Spenden für Marokko und Lybien.
08.10.2023, 15:40 Uhr
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Syke feiert die Vielfalt auf dem Rathausvorplatz
Von Emil Stock

Syke. "Wir sind bunt", betonte Sue Laue in ihrer Eröffnungsrede des Vielfaltsfestes am Freitagnachmittag auf dem Rathausvorplatz. Aus sieben Buden wurde Essen verkauft und es wurden Spielzeuge wie Stelzen verliehen. Von Kuchen über Geflügelbratwurst und Börek – Kultur geht eben durch den Magen. Und durch die Ohren. Musikalisch wurde das Fest um 14.45 Uhr vom Musical-Orchester vom Gymnasium Syke eröffnet. Es folgten Malek Samo mit arabischer und kurdischer Folkloremusik und der Reggaemusiker Dadda Dice. "Ich bin schon zweimal in Syke aufgetreten", sagte der gebürtige Grenader aus Bremen. Zum Bühnenabschluss gegen 17 Uhr traten Suna und Hani mit orientalischem Bauchtanz auf.

Was im Mittelpunkt des Festes stehen sollte, war von vornherein klar: Kulturen zusammenbringen. Auf dem Rathausvorplatz hatten deshalb verschiedene Jugendgruppen, Lokale und die Moschee einen Stand aufgebaut. Für die Kinder gab es neben dem Spielzeugverleih auch Kinderschminken. "Wenn Jugendliche andere Jugendliche aus anderen Ländern kennenlernen, zerstört das jede Art von Vorurteilen oder Hass", sagte Alexander Rosenboom, Bremer Honorarkonsul für Marokko, auf der Bühne. Der Ehrenamtler, der dafür sorgen soll, dass sich die Menschen der unterschiedlichen Länder näher kommen, lobte die Veranstaltung und die Syker Verwaltung in seiner Rede: "Besonders möchte ich die Arbeit von Abdelhafid Catruat und der Stadt Syke loben. Das ist etwas ganz besonderes und ein absolutes Leuchtturmprojekt."

Grundstein gelegt

Gemeint war in diesem Zusammenhang vor allem der Austausch mit Jugendlichen in Ajdir in Marokko, auf den sich Syker Jugendliche in etwa einer Woche begeben. Aber auch die Städtefreundschaft zwischen der Hachestadt und der marokkanischen Küstenstadt. "Vor etwa einem Monat waren wir dort und haben eine Absichtserklärung unterzeichnet", erklärte Bürgermeisterin Suse Laue. Damit wäre der Grundstein eine Städtepartnerschaft gelegt worden, auch wenn man das noch nicht so nennen dürfte. "Das muss natürlich noch durch den Rat", sagte sie. Wenn es klappt, sei die Stadt Syke vermutlich die einzige Kleinstadt in Deutschland mit einer Städtepartnerschaft außerhalb Europas.

24 Stunden bevor das Erdbeben das Land erschütterte, flog die Syker Delegation wieder nach Deutschland. Auch das war Thema der Veranstaltung: "Alle Künstler sind ehrenamtlich hier", sagte Catruat. Der gesamte Erlös aus den Verkäufen geht als Spende an das Deutsche Rote Kreuz (DRK). "Das teilt die Summe dann gleichermaßen auf", fügte er hinzu. Die andere Hälfte gehe als Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe nach Lybien.

Fest kommt gut an

Auf dem Platz standen auch einige Bierzeltgarnituren. Auf einer von ihnen saß Ferhat Gül. Er fand das Fest gut: "Es sollte noch mehr Feste geben, auf denen die unterschiedlichen Kulturen die Möglichkeit haben, zusammenzukommen." Es gehe um Austausch und ein gegenseitiges Kennenlernen. "Wenn man etwas nicht kennt, hat man oft Angst davor. Also muss man sich kennenlernen", sagte Gül.

Ähnlich ging es Anni Wöhler-Pajenkamp und Klaus Pajenkamp. Sie haben die Musik schon von Weitem gehört. "Wir sind gezielt hier hergekommen, um etwas zu essen", erklärte Klaus Pajenkamp. Er fährt den Bürgerbus in Bassum und brauchte nach seiner Schicht etwas zu essen. "Wir wussten, dass es hier leckere Spezialitäten gibt", sagte er. Auch seiner Meinung nach sollte es noch mehr solcher Feste geben. Der Platz vor dem Syker Rathaus eigne sich schließlich hervorragend dafür.

Stadtjugendpfleger Catruat war begeistert vom Fest, das er gemeinsam mit Laureen Ulbrich vom Ordnungsamt auf die Beine gestellt hat. "Zum Organisieren haben wir nicht lange gebraucht", erklärte Ulbrich. Alle hätten gerne mitgemacht – für ein buntes Syke.

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