Syke. Offenheit und Vielseitigkeit sind auch in diesem Herbst und Winter Grundlage für das Programm des Vereins Rund ums Syker Rathaus. Mit Veranstaltungen von September bis Ende März hat der Verein sein Angebot nun vorgestellt. "Wir haben auch ganz neue Themen im Programm", erklärt Johannes Huljus, Vorsitzender des Vereins. Aber auch alte Bekannte wie das Sprach- oder Reparaturcafé haben ihren Platz im Programm wiedergefunden.
Eines der neuen Themen ist die plattdeutsche Sprache. Und damit startet der Verein im Oktober in den Veranstaltungskalender. Am Mittwoch, 11. Oktober, heißt es bis Februar einmal im Monat "Wi singt Platt". Unter der Leitung des Musikers und pensionierten Lehrers David Bär wird jeweils am zweiten Mittwoch eines Monats von 18.30 bis 20 Uhr das Plattdeutsche musikalisch am Leben erhalten. "Die Menschen, die aktiv Plattdeutsch sprechen, werden leider immer weniger", sagt Bär. Auch er selbst habe sich die Sprache erst im Ruhestand wieder richtig angeeignet. Seitdem versucht er, sie wieder zu verbreiten: "Für mich ist das Plattdeutsche das, zu dem ich mich wirklich dazugehörig fühle. Das kann ich nicht aussterben lassen."
Gesungen werden soll im Spieker neben dem Café Alte Posthalterei, Waldstraße 3. Die Räume kennt Bär gut. "Ich bin früher als Bassist von School House Seven hier oft aufgetreten", berichtet er. Ob man Platt spreche oder nicht, spiele bei den gemeinsamen Abenden keine Rolle. "Wichtig ist, dass man Spaß dabei hat, gemeinsam zu singen", betont der ehemalige Grundschullehrer. Ganz nach dem Motto: Sünd all tohoop, denn singt wi mol! Un singt een slecht, is schietegaal." Damit aber jeder wisse, was gesungen wird, erklärt Bär die Lieder und Texte auf Hochdeutsch. Auch wer eigene plattdeutsche Gedichte oder Lieder hat, ist von Bär und dem Verein eingeladen, sie dort zu präsentieren.
Eigene Ideen einbringen
"So wie jeder zu unseren Veranstaltungen eingeladen ist, ist auch jede Idee bei uns herzlich willkommen", sagt Huljus. Die Menschen in Syke und Umgebung könnten ihre Ideen an den Verein herantragen, der sie dann gerne in sein Programm aufnimmt. "Uns ist wichtig, ein Ort der Begegnungen zu sein. Wir möchten ein buntes Programm anbieten können und Menschen erzählen lassen", fügt er hinzu. Schließlich lebten in Syke viele interessante Menschen. "Ein neues Programm hat auch immer die Absicht, neue Menschen zusammenzubringen", sagt Gerhard Thiel, stellvertretender Vorsitzender des Vereins.
So kam auch der zweite, der größere neuere Programmpunkt zustande: das spirituelle Kaffeekränzchen. Verantwortlich für das Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ist Alexandra Szech. Sie betreibt in Syke die "Praxis für Lebenszauber" und möchte in ihrem offenen Gesprächskreis über all das Geistige sprechen, das die Menschen bewegt. Szech wünscht sich dafür eine bunte Mischung von Menschen, die energetisch arbeiten und spirituell interessiert sind. "Wir wissen überhaupt nicht, was uns erwartet. Das lassen wir einfach auf uns zukommen", sagt Huljus. Und das sei auch gut so. Auch wenn man sich mit dem Thema aufs Glatteis begeben könnte. "Wir wollen möglichst diverse Gruppen haben", betont er. Der spirituelle Gesprächskreis startet am Sonnabend, 21. Januar. Weitere Termine sind Sonnabend, 17. Februar, und Sonnabend, 16. März. Anmeldungen sind per E-Mail an info@lebenszauber.com oder unter der Rufnummer 01 52 / 37 73 58 03 möglich. Die Teilnahme ist kostenlos, Kaffee und Kuchen müssen selbst gezahlt werden.
Neben den zwei großen neuen Veranstaltungsreihen haben es auch ein Besuch im Hindu- und Sikh-Tempel in Bremen am Sonntag, 22. Oktober oder Sonntag, 29. Oktober, und verschiedene Vorträge ins Programm geschafft. "Zum Beispiel erzählt Volker Galperin am 16. November ab 19.30 Uhr im Spieker über die westafrikanische Kulturgeschichte vor der Kolonialzeit", sagt Thiel. Am Montag, 30. Oktober, hält die Ärztin Cornelia Waldmann-Selsam einen Vortrag über mögliche Schäden durch Mobilfunkstrahlung an Mensch und Natur. Beginn ist um 19.30 Uhr im Spieker. "Mit dem Thema greifen wir den hier geplanten Ausbau des Funknetzes auf und wollen aufklären", erklärt Huljus.