40 neue E-Ladepunkte an 19 Standorten hat der Landkreis Diepholz nun: an den landkreiseigenen Schul- und Verwaltungsgebäuden sowie an den beiden feuerwehrtechnischen Zentralen in Barrien und Wehrbleck sowie an den beiden Kreishäusern in Syke und Diepholz. Die Ladeinfrastruktur hat die Schmees-Gruppe aus Rhede an der Ems geschaffen. Deren Tochterunternehmen Backcharge wird die Säulen für zunächst sechs Jahre betreiben.
Die Ladesäulen stehen ab sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung, hat das Unternehmen mitgeteilt. Allerdings "müssen einige wenige noch final durch den zuständigen Energieversorger angeschlossen werden", teilt Landkreissprecherin Mareike Rein auf Nachfrage des WESER-KURIER mit. Die konkreten Standorte der Ladesäulen seien in enger Abstimmung mit dem Konzessionsnehmer und unter Berücksichtigung der technischen Voraussetzungen festgelegt worden. Sie befinden sich unter anderem an der Lindenschule in Sulingen, dem Pflegekompetenzzentrum Syke, der Oberschule Bassum, dem Kreismuseum Syke sowie am Kreishaus Diepholz und am Hochschulcampus Diepholz. Kleine Orte wie Ehrenburg mit seiner Schule profitieren ebenfalls. An den beiden Kreishäusern in Syke und Diepholz wurden je zwei zusätzliche Schnelllade-Säulen errichtet.
Neue gesetzliche Rahmenbedingungen hatten den Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität auch vom Landkreis Diepholz gefordert. Ursprünglich hatte man in der Verwaltung überlegt, "ob wir die Ladesäulen selber betreiben möchten", hatte Mischa Flaspöhler, Leiter des Fachbereichs Liegenschaften beim Landkreis, im August vergangenen Jahres gesagt. "Aber was, wenn es mal nicht funktioniert? Dafür haben wir kein Personal." Daher hatte man sich entschlossen, eine Dienstleistungskonzession zu erteilen, mit der das Unternehmen der Schmees-Gruppe quasi auf eigenes Risiko investierte. Das Projekt war EU-weit ausgeschrieben worden.
Mehrwert für die Menschen geschaffen
„Mit den neuen Ladepunkten verbessern wir die Infrastruktur für Elektromobilität spürbar und schaffen so einen echten Mehrwert für die Menschen in unserem Landkreis Diepholz. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ein wichtiger Schritt, um nachhaltige Mobilität flächendeckend zugänglich zu machen“, lässt Landrat Volker Meyer in einer Pressemitteilung verlauten.
Die neuen Ladestationen umfassen sowohl AC- als auch DC-Ladepunkte und sollen so eine flexible, schnelle und unkomplizierte Nutzung für Elektrofahrzeuge ermöglichen. Die Standorte seien "strategisch gewählt, um eine flächendeckende und alltagstaugliche Ladeinfrastruktur zu gewährleisten", teilt das Unternehmen mit: Elektroautofahrer könnten ihre Fahrzeuge mit allen gängigen Ladekarten aufladen. Einen besonders günstigen Tarif ohne Grund- und Blockiergebühr biete aber die firmeneigene Backcharge-Karte. Backcharge biete auch eine App an, mit der die Nutzer alle Ladepunkte inklusive Preis auf einen Blick sehen und den Ladevorgang steuern können. Die App zeige zudem den aktuellen Ladestatus an und benachrichtige per Push-Nachricht, wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist.
Die neuen Ladesäulen werden ausschließlich mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben, teilt die Firmengruppe außerdem mit. Das war bereits in der Ausschreibung gefordert worden. Diplom-Wirtschaftsingenieur Christian Schmees hatte das Unternehmen im Jahr 2004 gegründet.
Über die 40 neuen Ladepunkte hinaus wächst das Netz von öffentlich zugänglichen E-Ladesäulen im Landkreis Diepholz beständig. In der Verwaltung des Landkreises hat man die Daten auf den Seiten im Geo-Web Diepholz seit dem Jahr 2020 nicht mehr aktualisiert, "weil der Markt so schnelllebig ist", so die Auskunft von Pressesprecherin Sarah Hackmann. Geht man von diesen 53 Datensätzen verschiedener Anbieter aus, so zeigt sich, dass schon seit fast fünf Jahren in allen Gemeinden des Landkreises E-Ladesäulen vorhanden sind, selbst in kleineren Orten wie Mellinghausen oder Lembruch. Naturgemäß sind es mehr entlang der Bundesstraßen, in den Gewerbegebieten von Stuhr oder dem bevölkerungsstarken Weyher Ortskern.