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Fußball-Bezirksliga VfL Stenum kassiert zwei Sonntagsschüsse und verliert daheim

Der SV Wilhelmshaven hat drei Punkte beim VfL Stenum eingefahren und damit den Landesligaaufstieg erreicht. Dafür reichten zwei Sonntagsschüsse. Stenum nutzte seine Chancen nicht.
01.05.2022, 19:35 Uhr
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VfL Stenum kassiert zwei Sonntagsschüsse und verliert daheim
Von Michael Kerzel

Auf die Tore kommt es an – besonders originell ist diese Weisheit beim Fußball nicht, dennoch stimmt sie. Zumindest wenn es um die Punktevergabe geht. Der SV Wilhelmshaven hat beim VfL Stenum drei geholt und damit den Aufstieg aus der Bezirksliga Weser-Ems in die Landesliga perfekt gemacht. Dafür reichte im Grunde ein Sonntagsschuss von Dennis Wego – ein zweiter von Joel Tata Nsah in der Nachspielzeit schraubte das Ergebnis auf 2:0. Stenums Coach Thomas Baake zeigte sich mit der Leistung seiner Mannen sehr einverstanden, haderte jedoch mit der Niederlage. In erster Linie gehe es diese Saison um die Entwicklung der Mannschaft – und diese sei sehr gut, aber: „Die Jungs betreiben einen enorm hohen Aufwand und zeigen eigentlich alles, was man für einen Sieg braucht. Aber sie belohnen sich gerade nicht“, sagte er. Simon Matta hatte zwei große Chancen zum 1:0, vergab jedoch beide, Wego gelang mit einer Halbchance ein Treffer. Und das machte den Unterschied. Bereits im Hinspiel siegte der SVW knapp.

Weko macht's, Matta nicht

Der VfL zeigte sich von Beginn an hellwach und presste früh. Bereits in der ersten Minute nahm Maximilian Klatte eine zu kurze Abwehr volley aus 20 Metern, den zentralen Abschluss fing Germain Boeke im SVW-Kasten jedoch locker. Vielleicht beeindruckte dieses Pressing die Wilhelmshavener, sodass sie fortan das Leder nicht mehr herausspielten, sondern nahezu ausschließlich mit langen Bällen operierten. „Gefühlt hatten sie Angst, den Ball und das Spiel zu verlieren“, meinte Baake. Stenum hingegen setzte auf die Karte „Fußball“. In der Regel baute der linke Innenverteidiger Nils Meinken das Spiel auf. Mit dem Ball am Fuß lief er einige Meter, bis sich entweder die Option ergab, die Linie entlang zu spielen oder das Leder flach und lang ins Zentrum zu geben, wo eine der Offensivkräfte entgegen kam, das Spielgerät auf einen nachrückenden Mittelfeldmann klatschen ließ, der dann schnell nach vorne spielte. Auf diese Art und Weise kamen die Hausherren zur größten Chance des Spiels: Letztlich war es Simon Matta, der frei vor dem Kasten eine Vorlage von Bastian Morche zu überhastet mit links klar am langen Eck vorbeisetzte (15.). Drei Minuten davor hatte er eine Kopfballverlängerung nach einem Einwurf mit einer Grätsche aus acht Metern zwar an Boeke vorbei bugsiert, jedoch auch über das Tor befördert.

Nur eine Minute später gelang Wego mit einem Traumtor das 1:0 für die Gäste. Gut 20 Meter vor dem Tor nahm er den Ball mit dem Rücken zu diesem an, drehte sich um die eigene Achse und traf mit links in den linken oberen Winkel. Torwart Maik Panzram war chancenlos. In der Folge hatte der VfL viel Ballbesitz und kombinierte sich bis in Strafraumnähe auch recht gut durch, doch die Wilhelmshavener verteidigten das letzte Drittel aufmerksam, zeigten sich zweikampfstark und ließen kaum etwas zu. Quasi mit dem Pausenpfiff unterlief Meinken beinahe ein Eigentor nach einer Ecke, doch der Ball trudelte knapp neben dem Pfosten ins Toraus.

Zähe letzte 30 Minuten

Im zweiten Durchgang änderte sich am Spielverlauf wenig. Stenum hatte den Ball, zeigte vernünftiges Passspiel, fand jedoch kaum Lücken. Felix Oetjen bot sich von halblinks innerhalb des Strafraums die größte Möglichkeit, er schoss jedoch drüber (51.). Nach 57 Minuten nahm Klatte aus dem Rückraum Maß, sein Schuss wurde aber noch geblockt. Waldemar Kelm setzte einen Kopfball nach Ecke von Julian Dienstmaier knapp am langen Eck vorbei (65.).

Das war jedoch auch die letzte nennenswerte Torchance. Alle paar Minuten lag nun ein Wilhelmshavener auf dem Boden und wartete auf die Physiotherapeutin. Manchmal war ein härterer Zusammenstoß die Ursache – so räumte Boeke beim Versuch, einen Ball wegzufausten, mehrere eigene Spieler ab, darunter Marvin Osei. Meistens ging jedoch ein kaum nennenswerter Kontakt den Behandlungspausen voraus. Bereits nach einem Schluck Wasser konnten die Betroffenen direkt wieder problemlos weiterspielen. „Wilhelmshaven hatte damit das Ziel, den Spielfluss zu zerstören. Das ist ihnen oft, wenn auch nicht immer, gelungen“, monierte Baake. Spielentscheidend war es nicht, sorgte jedoch dafür, dass die letzte halbe Stunde zäh verlief.

Zweites Traumtor kurz vor Schluss

Die endgültige Entscheidung besorgte Joel Tata Nsah mit einem traumhaften Freistoß. Von rechts vom Strafraumeck zog er den Ball mit viel Effet und Wucht hoch ins lange Eck zum 2:0 (90.+3).

Auf der Gegenseite setzt Meinken einen guten Freistoßversuch knapp neben den Kasten ans Außennetz (90.+5). „Zwei Sonntagsschüsse haben das Spiel entschieden. Das ist dann individuelle Klasse“, fasste Baake zusammen.

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