Keine halbe Stunde lief die Fußball-Partie am Kirchweg zwischen dem Landesligaaufsteiger VfL Stenum und dem Oberligisten VfL Oldenburg, da hatten die Gäste gerade mit dem fünften Torschuss den vierten Treffer erzielt und lagen mit 4:0 in Front. Bei den Zuschauern machte sich die Sorge breit, dass es eine zweistellige Klatsche geben könnte. Doch die Elf von Lars Möhlenbrock ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Am Ende stand ein 1:4 (0:4) und eine insgesamt ansprechende Leistung. Die zweite Halbzeit, in der Torwart Thilo Griep-Raming weiter auf dem Feld stand, jedoch zehn neue Feldspieler vor sich hatte, gewann die Heimelf durch einen Treffer von Neuzugang Devin Isik mit 1:0.
Auch in der ersten halben Stunde spielten die Stenumer einen vernünftigen Ball. Sie kombinierten und zeigten, dass die das Kurzpass- und auch Positionsspiel beherrschen. Sie ließen bei Oldenburger Ballbesitz auch nicht sonderlich viel zu, wurden jedoch auch selbst nicht gefährlich. Doch gleich vier grobe Schnitzer sorgten für vier Gegentore. "In der ersten Halbzeit hatte Oldenburg mehr Tempo als in der zweiten, da mussten unsere Jungs mehr ackern. Sie haben aber auch einige Dinge gut umgesetzt, die wir sehen wollten. Das Ergebnis ist unglücklich und sicherlich zwei Tore zu hoch. Aber man sieht halt den Unterschied zu höherklassigen Mannschaften: Die nutzen solche Fehler aus", konstatierte Möhlenbrock.
Unnötige Ballverluste
Tatsächlich verloren die Hausherren im ersten Durchgang das Leder dreimal kurz vor oder sogar im eigenen Strafraum beim Spielaufbau, sodass die Gäste mit nur einem Pass frei vor Griep-Rahming standen und vollendeten. Zudem köpfte Torben Würdemann eine eher harmlose Flanke in den eigenen Winkel. So stand es nach Treffern in der 3., 20., 26. und 27. Minute früh 0:4. Einem eigenen Treffer kamen die Möhlenbrock-Mannen trotz gefälligen Spiels nicht wirklich nah. Unter anderem standen die Neuzugänge Lennart Osterloh (VfL Wildeshausen) und Silas Beewen (TSV Großenkneten) auf dem Platz.
Nach dem Seitenwechsel mit einer komplett neuen Mannschaft machte Stenum Druck, den Oldenburger – die nur einzelne Spieler austauschten – merkte man nach und nach den Kraftverlust an. Bereits in der 46. Minute hätte es Elfmeter geben müssen, nachdem Oldenburgs Schlussmann Devin Isik legte, doch der Pfiff blieb aus. Nachdem der Mittelstürmer einen Freistoß in guter Position herausgeholt, jedoch neben den Kasten geschossen hatte (52.), vollendete er eine genaue Freistoßflanke von Waldemar Kelm mit dem Kopf zum verdienten 1:4 (59.). In der Folge ließen die Stenumer defensiv wenig zu, machten nicht mehr die kapitalen Fehler wie im ersten Durchgang und gestalteten das Spiel ausgeglichen. Neben Isik kamen auch Brandon Lee Durano (VfL Wildeshausen) und Malcolm Tarik Jumpertz (TuS Heidkrug) zum Einsatz. Steven Müller-Rautenberg (VfL Wildeshausen) kann krankheitsbedingt noch nicht eingreifen, auch Spieler-Co-Trainer Maximilian Klatte fällt noch einige Wochen wegen einer entzündeten Sehne im Knie aus.
Weiter geht es für den VfL bereits an diesem Sonntag: Zu Gast am Kirchweg ist ab 15 Uhr der SV Atlas Delmenhorst.