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Bienenpfad errrichtet Blühwiese bringt Hurrel zum Summen

Es summt und brummt auf Hurrels Blühwiese. Doch das Projekt, das vor mehr als zwei Jahren startete, brachte nicht nur das Leben von Insekten und Wildbienen zum Aufblühen. Auch die Dorfgemeinschaft profitiert.
25.10.2023, 07:00 Uhr
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Von Christin Hufer

„Ein Besuch in Hurrel lohnt sich immer“, sagt die Biologin Heike Köster. Seit gut zwei Jahren kümmert sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Manfred Köster – ebenfalls Biologe – ehrenamtlich um die große Blühwiese an der Ortstraße, Ecke Sandersfelder Weg. Die Wiese ist zu einem Herzstück des Dorfes geworden. Denn auf dem einen halben Hektar großen Areal gibt es längst nicht nur bunte Blumen, wilde Kräuter und heimische Insekten zu bestaunen. Seit sie Anfang 2021 angelegt wurde, lädt sie zum Verweilen ein; und auch die Dorfgemeinschaft trifft sich dort, um gemeinsam Feste zu feiern. Neu in diesem Jahr sind der Wildbienenlehrpfad als umweltpädagogische Dauerausstellung und ein Teich als Wasserstelle hinzugekommen.

Über Irrtümer aufklären

„Wo es blüht, sind auch Insekten“, sagt Heike Köster. Damit möglichst viele Menschen über die Lebensweise der Wildbienen informiert werden, wurde der Lehrpfad errichtet. Den Kösters ist es wichtig, dass mögliche Irrtümer aufgeklärt werden. So lernen die Besucher beispielsweise, wie Insektenhotels für den heimischen Garten ausgestattet sein sollten. Unter anderem ist es wichtig, dass die Röhrchen lang genug sind. Denn im vorderen Bereich würden die männlichen Eier gelegt werden und weiter hinten die weiblichen. Bei zu kurzen Röhrchen, wie sie vermehrt im Handel zu finden sind, sei nicht genug Platz für weibliche Eier. „Das sind Dinge, die oftmals einfach nicht gewusst werden“, sagt Köster. Auch würden vielfach Materialien wie Tannenzapfen oder Holzwolle verwendet werden, die für den Nistbau nicht relevant seien, erklärt die Hurrelerin.

Doch nicht nur für die Familie Köster ist die Blühwiese – die von der Bingo-Umweltstiftung gefördert wird – eine Herzensangelegenheit. Der Dorfverein pachtet die Fläche von einem Landwirt und unterstützt die Familie Köster auch darüber hinaus. Heike Köster: „Wenn wir jemanden brauchen, ist immer jemand da.“ Auch sei die Vernetzung im Dorf besonders, sagt Manfred Köster. So sei die Blühwiese nicht nur dem Umwelt-Aspekt zuträglich.

Hunderte Besucher jährlich

Auch in sozialer Hinsicht gebe sie dem Dorf viel. So wurde beispielsweise eine Bibliothek im Bushäuschen, das 2014 durch maßgebliche Mitwirkung der Hurreler errichtet wurde, integriert. Auch laden Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein und eine mobile Fahrradreparatur-Station wird von vielen Radfahrenden gern genutzt. Hunderte Besucher erfreuen sich jährlich an der Blühwiese, schätzt Jannis Köster. Wie seine Eltern kümmert auch er sich ehrenamtlich um das Areal. Unter den Besuchern sind viele Radfahrer, die auf ihren Touren Halt machen. Aber auch als Kulisse für Hochzeits-Fotoshootings würde sie gern genutzt, sagt der Hurreler.

Zu sehen gibt es noch mehr: Die Blühwiese befindet sich gegenüber von Daniela Mertschs Hof, auf dem sie ihre Vintage-Scheune betreibt. Dort kann zwischen antiken Schätzchen aus den 1950er- bis 1980er-Jahren gestöbert werden. „Bei uns wird ein Rundgang geboten“, sagt Jannis Köster.

Aktion im Advent

Auch wenn sich das Jahr bald dem Ende neigt, bleibt es in Hurrel lebendig. Jannis Köster wird mit Mertsch ab dem ersten Adventswochenende immer sonnabends und sonntags von 10 bis 18 Uhr vor der Vintage-Scheune Weihnachtsbäume verkaufen. Ebenfalls sind dort für den ersten Advent eine Hunderallye mit der Hundeschule Schoone aus Hohenböken, für den zweiten Advent eine Ziegenwanderung – auch mit der Hundeschule Schoone – geplant. Und auch Heike und Manfred Köster haben Pläne für den Winter: Sie werden einen Wildbienenstand auf der Blühwiese errichten.

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