Landkreis Oldenburg. Diese Handball-Saison ist besonders. Das liegt an der Strukturreform des Verbandes Niedersachsen-Bremen. Zur kommenden Spielzeit wird zwischen die Dritte Liga und die Oberliga eine Regionalliga gesetzt. Die HSG Hude/Falkenburg will sich für diese qualifizieren. "Das ist unser klares Ziel", sagt der neue Coach Bernd Spille. Dazu ist ein Platz unter den ersten Sechs notwendig. "Platz eins bis sechs ist auch realistisch. Ich traue uns aber auch die Plätze eins bis vier zu", blickt der Coach voraus. Am ersten Spieltag der Oberliga Nordsee reist die HSG am Sonntag zum ATSV Habenhausen (Anwurf 18.30 Uhr). "Das erste Spiel ist immer eine Standortbestimmung. Alle sind heiß wie Frittenfett. Ich sehe Habenhausen am Ende der Saison hinter uns", ordnet Spille ein. Verfehlt die HSG die vorderen Plätze, bliebe sie formal in der Oberliga, diese wäre dann allerdings fünftklassig. Der TV Neerstedt, der am Sonnabend daheim gegen die SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn beginnt (Anwurf 19.30 Uhr), dürfte nach Jahren im Abstiegskampf froh sein, künftig in der Oberliga antreten zu dürfen. Dafür reicht der vorletzte Platz.
Neustart bei der HSG
Seit Jahren ist Hude/Falkenburg in der Oberliga beheimatet, oft im oberen Tabellenbereich, zuletzt eher im Mittelfeld. Zu dieser Saison hat nicht nur Spille neu angefangen, auch der Kader wurde erweitert. "Der Kader ist qualitativ und quantitativ besser geworden. Wir haben 19 Spielerinnen, beim Training sind immer 14 da gewesen. Das Team zieht gut mit", berichtet Spille. Sieben Woche lange habe die HSG durchgezogen. Er sei sehr zufrieden bis dato.
Gleich acht Neuzugänge präsentierte die HSG, unter anderem kam Britt Nölker dazu. "Britt wird uns als starke Wand am Kreis verstärken. Sie kommt als erfahrene Drittligaspielerin mit dem Auftrag, uns gerade in der Abwehr, aber auch dem gesamten Team, durch ihre Erfahrung, Härte und Zielstrebigkeit weiterzuhelfen", teilt Coach Spille auf der Vereins-Facebookseite mit. Der Königstransfer dürfte Mareen Rump sein. "Sie war in der vergangenen Saison mit die beste Torhüterin in der 3. Liga. Die Spielerinnen der anderen Mannschaften werden es schwer haben", blickt der HSG-Coach voraus.
Auch Abgänge verzeichnete die HSG, darunter Kim Sanders, die kürzertreten will und künftig in der Regionsoberliga bei der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg spielt. Ronja Engel wagt den Sprung in die 3. Liga und läuft fortan für Vechta auf. Im jüngsten Testspiel gegen Sanders' neuen Club gab es einen standesgemäßen 38:19-Sieg, davor eine knappe Niederlage gegen den Ligakonkurrenten Wilhelmshavener HV (23:24). Zu Beginn der Testspielzeit gab es hohe Niederlagen gegen stärkere Teams. "Ich wollte gegen Drittligisten schauen, wie der Stand ist und was wir unter Stress leisten können. Gegen WHV haben wir viel ausprobiert, aber wir waren auf Augenhöhe", berichtet Spille. Gegen die A-Jugend-Bundesligamannschaft des VfL Oldenburg siegte die HSG, ein Landesligist wurde mit 20 Toren geschlagen.
In den vergangenen Jahren kämpften die Grün-Weißen stets um den Klassenerhalt. Mehrfach rettete sie die Nicht-Abstiegsregelung in der Corona-Pandemie, in der vergangenen Saison siegte die Mannschaft von Trainerin Cordula Schröder-Brockshus in der Relegation knapp gegen den MTV Großenheidorn und blieb Oberligist.
Um künftig fünftklassig zu bleiben, muss Neerstedt in dieser Saison nur eine Mannschaft hinter sich lassen. In die obere Tabellenregion dürfte der TVN eher nicht eindringen.