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Milchlandpreis für Hof Bellmann Auch eine Frage der Geisteshaltung

Der Hof Bellmann an der Eickedorfer Straße in Grasberg hat den Milchlandpreis 2017 gewonnen. Damit gehören die Bellmanns zu den 15 besten der 8500 niedersächsischen Milcherzeuger.
23.03.2018, 18:30 Uhr
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Von Sabine von der Decken

Grasberg. Die Bellmanns sind erst der vierte landwirtschaftliche Betrieb im Landkreis Osterholz, der sich binnen 17 Jahren das große Hofschild mit dem Aufdruck „Milchlandpreis“ an den Stall nageln durfte. Es signalisiert, dass der Bauernhof an der Eickedorfer Straße im vergangenen Jahr zu den 15 besten der 8500 niedersächsischen Milcherzeuger gehörte.

Dafür wurde der Hof Bellmann2017 auf Herz und Nieren geprüft: Es gab ein mehrstufiges Beurteilungsverfahren. Das Hofschild „Milchlandpreis 2017“, überreicht und angebracht von Jan Heusmann, Vorstand der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN), prangt nun am neuen Boxenlaufstall der Familie Bellmann. Es weist auch auf eine andere Geisteshaltung hin.

„Man kommt bei der von der LVN vergebenen Auszeichnung nicht mit der höchsten Milchleistung ans Ziel“, betont Dirk Gieschen, Pressebauftragter der Landesvereinigung. Es seien mehrere Faktoren, die in die Bewertung für den Milchlandpreis mit einflössen. Neben der Milchleistung der Kühe und der Qualität der Milch stehen das Tierwohl, Ökologie, Soziales und Ökonomie auf dem Prüfzettel der Juroren. Um alle Aspekte zu bewerten, verbrachte die Jury einen ganzen Tag von morgens früh bis zum abendlichen Melken auf dem Hof Bellmann.

Das Gesamtpaket Familie und Betrieb muss passen. Dabei spielt die Work-Life-Balance der Landwirte eine nicht unerhebliche Rolle. Wenn die nicht stimme, stimme es auch im Betrieb nicht, warnt Gieschen. Wie andere Landwirte hätten auch die von der Landesvereinigung (LVN) ausgezeichneten Landwirte viel Arbeit, sie seien aber sehr gut organisiert. Das mache den feinen Unterschied aus.

In den vergangenen 17 Jahren trat der Aspekt der Nachhaltigkeit bei den Kriterien zur Milchlandpreis-Prämierung immer stärker in den Vordergrund, die Fixierung auf reine Milchleistung ließ nach. Mit der Bewerbung für den jährlich verliehenen Preis mache sich ein Betrieb gläsern, sagt Gieschen. Das müsse man schon wollen und aushalten können. Jürgen und Elke Bellmann mit Sohn Christian und Kirsten Schumeier wollten. Der Erfolg gibt ihnen recht und bestätigt sie in ihrer Arbeit.

Es ist mehr Ruhm und Ehre und nicht unbedingt Handfestes, das mit dem Milchlandpreis verbunden ist. Aber der Preis strahle nach außen, sagt Gieschen, und habe damit eine Signalwirkung. Er zeige, dass Landwirte sich öffnteen und offen seien. So sei das auch in der Eickedorfer Straße. Mit der Inbetriebnahme der Milchzapfstelle und der Fertigstellung des neuen Boxenlaufstalls kommen regelmäßig Besucher auf den Bellmannschen Hof, verfolgen hautnah die auf dem 220 Hektar großen Milchviehbetrieb geleistete Arbeit und erhalten Einblick in moderne Milchwirtschaft mit 300 Milchkühen und der weiblichen Nachzucht von 300 Tieren. Mit ihrem Engagement bereiteten Familie Bellmann und die anderen Wettbewerbsteilnehmer den Weg für einen Dialog mit den Verbrauchern, lobte Jan Heusmann, der Vorstand der Langesvereinigung.

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