Die Beverstedter haben eine weitere Möglichkeit zum Einkaufen: In ihrer Gemeinde hat ein neuer Combi-Markt seine Pforten geöffnet.
Beverstedt. Geschäftsführer Stefan Tenk und Pressesprecherin Maike Kromminga zeigten sich ein wenig überrascht. "Schon vor Wochen haben sich die Menschen in Beverstedt auf unsere Eröffnung gefreut", sagte Kromminga, die für Bünting in Leer arbeitet. Ihrem Arbeitgeber gehören die Combi-Märkte, die im Nordwesten von Deutschland bekannt sind. In dieser Region finden sich nicht viele Filialen. Jetzt wurde in Beverstedt ein Markt eröffnet.
Tausende waren an den Feldhofplatz mitten in der Innenstadt gekommen, um die neue Einkaufsmöglichkeit zu begutachten. Elli und Werner Bode waren zufrieden. "Wir haben alles sofort gefunden. Die Auswahl ist reichlich. Alles ist gut sortiert", attestierten sie. Ob ein weiterer Markt aber wirklich nötig gewesen wäre, bezweifeln sie ein wenig. Sie fühlten sich auch schon vorher ausreichend in der Einheitsgemeinde versorgt. Trotzdem wollen sie weiter vergleichen und schauen, was ihnen der Markt künftig bieten kann. Andere Bewohner sind glücklich über die Erweiterung. Schließlich kommen mit der Bäckerei Engelbrecht, Blume Ideal, der Schuhladen "Schumann" und weitere Läden auf dem Gelände hinzu. Combi könnte sich als gewünschte Belebung des Ortes erweisen.
Bekannt für lange Tradition
Stefan Tenk betonte: "Wir haben uns sehr früh um einen Dialog mit Gemeinde und Bürgern bemüht." Dazu gehörte auch der Austausch mit den ansässigen Wirtschaftsvertretern. "Vor zwei Wochen richteten wir schon ein Nachbarschaftsfest aus und gestern begrüßten wir viele Besucher beim Seniorennachmittag", fügte der Filialleiter Alexander Schmidt hinzu.
Das Stammhaus und das Mutterhaus Bünting habe eine lange Tradition. Die Teemarke ist vielen bekannt. Der Stil soll auch bei Combi herrschen. Als mittelständiges Unternehmen bleibe alles überschaubar. Die Märkte sollen durch Qualität und nicht durch Quantität überzeugen. "Mich kennen in den Filialen die meisten Mitarbeiter", meinte Tenk.
Die Ostfriesen wollen sich durch eigene Konzepte von Mitbewerbern unterscheiden. Das beginnt bei eigenen Marken geht über überdachte Fahrradständer und endet bei Märkten, bei denen selbst kleine Kanten auf dem Boden fehlen. Sogar spezielle Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer gibt es. "Ich kaufe selbst ein. Da sehe ich alles aus Sicht des Kunden", erklärte Tenk. Daraus entstünden Detaillösungen. Beim Leergutautomaten gibt es beispielsweise eine Waschgelegenheit. "Ich hatte immer klebrige Finger, wenn ich unsere Pfandflaschen abgegeben habe", erzählte der Geschäftsführer. Auch Batterien wird der Kunde dort los.
Stolz sind die Leute von Combi über ihre Servicetheken und eigene Marken, für die sie laut Tenk sogar Vertragsbauern verpflichten. Die Kartoffeln dürfen nur an der Küste angebaut werden. Hühner hätten mehr Platz und spezielle Rinderarten sorgten für gute Fleischqualität.
Ob die Angebote überzeugen, werden die Kunden selbst beantworten müssen. In einigen Punkten konnten die Ostfriesen laut eigenen Aussagen einige Skeptiker aber schon überzeugen. "Viele hatten befürchtet, wir bauen hier einen Klotz hin", erinnerte Tenk. Er findet die Lösung mit gebrochener Fassade durchaus passend. Der Bau aus 37000 Klinkersteinen, 96 Tonnen Stahl sowie zwei Tonnen Schrauben und Nägeln füge sich doch gut in das Ortsbild ein. Rund 50 Arbeitsplätze schaffe Combi in dem generationenfreundlichen Geschäft. Mit den Betrieben rundherum seien es rund 80 Arbeitsplätze.