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Wahlmonat September Bis zu 50 Prozent Briefwähler erwartet

Bei 30 bis 50 Prozent wird der Anteil der Briefwähler am 12. und 26. September liegen. Der Landkreis Osterholz und seine Kommunen haben zusätzliche Ehrenamtler gewonnen, die bei der Stimmauszählung helfen.
03.09.2021, 18:45 Uhr
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Von vdo msö tel bko cva

Landkreis Osterholz. Im Osterholzer Kreishaus ist Verwaltungssprecher Jörg Stelljes guter Dinge: Er sieht die Behörde gut gerüstet für die beiden Wahlsonntage am 12. und 26. September. Die gemeindeübergreifende Social-Media-Kampagne vom April, als kreisweit dazu aufgefordert wurde, sich als Wahlhelfer in den Kommunen zu melden, hat nach seinen Beobachtungen sehr gut funktioniert. „Es haben sich daraufhin zahlreiche Freiwillige gemeldet“, bilanziert Stelljes. Mehr Haupt- und Ehrenamtliche als sonst werden nicht zuletzt wegen der Briefwahl benötigt, deren Stimmen am Wahltag in den Rathäusern ausgezählt werden.

Ähnliches gilt auch bei der Bundestagswahl am 26. September, erläutert der Landkreis-Sprecher. Dann jedoch erfolge die Auszählung der Briefwahl-Stimmen im Kreishaus, und zwar fürs gesamte Kreisgebiet. „Auch wenn es sich nur schwer beziffern lässt, ist mit einem erhöhten Briefaufkommen zu rechnen“, blickt Stelljes auf die beiden Termine voraus. Er rechne fest damit, dass sich der Trend früherer Wahlen - nicht nur aus Pandemie-Gründen - weiter fortsetzt und immer mehr Stimmen per Briefwahl abgegeben werden.

Laut Kreisverwaltung wurde bei der Bundestagswahl 2017 im hiesigen Wahlkreis etwa jede vierte Stimme per Briefwahl abgegeben. Der Landkreis Osterholz hat nach Angaben von Jörn Stelljes nun Vorbereitungen getroffen, um am Abend des 26. September auch einen doppelt so hohen Briefwähler-Anteil auszählen zu können. Es seien 51 Briefwahlvorstände gebildet worden, die aus jeweils acht Personen bestehen. Dabei handele es sich um Beschäftigte aus sämtlichen Bereichen der Kreisverwaltung.

Zehn bis 15 Hauptamtliche werden darüber hinaus auch schon am 12. September im Kreishaus I im Einsatz sein, so Stelljes weiter: Das Team kümmert sich an den Wahlsonntagen um administrative Aufgaben wie Annahme, Aufbereitung und digitale Präsentation der Wahlergebnisse sowie um den rechtlichen und technischen Support für die Gemeinden. Der Landkreis-Sprecher rechnet mit einem langen Abend. Erst wenn eine der mancherorts fünf Wahlen - in dieser Reihenfolge: Landrat, Bürgermeister, Kreistag, Gemeinderat, Samtgemeinderat - ausgezählt ist, kommen die Urnen für die nächste an die Reihe.

Die Samtgemeinde Hambergen habe rechtzeitig um Wahlhelfer geworben und konnte alle Wahlvorstände besetzen, bestätigt die stellvertretende Wahlleiterin Kirsten Meyer-Wellbrock. Die meisten Helfer seien sowohl bei der Kommunalwahl, als auch bei der Bundestagswahl im Einsatz. Wahlleiter Marco Ehrichs und Kirsten Meyer-Wellbrock hatten schon früh mit mehr Briefwählern gerechnet. „Wir haben vier Wahlvorstände für die Briefwahl gebildet“, erklärt Meyer-Wellbrock. Das sei das Vierfache gegenüber der vergangenen Wahl. Mit einem Anteil von 30 Prozent rechnen die Wahlleiter. Bei der Kommunalwahl 2016 nahmen 778 Wähler per Briefwahl teil. Aktuell sind laut Samtgemeindebürgermeister Reinhard Kock schon jetzt deutlich mehr Wahlumschläge eingegangen als 2016 insgesamt.

Rund 250 Helfer sind bei den Kommunalwahlen 2021 in Osterholz-Scharmbeck im Einsatz. Am 12. September sind knapp 25.000 Bürger dazu aufgerufen, über die neue Besetzung von Stadtrat und Kreistag, Bürgermeister- und Landratsamt abzustimmen. „Aufgrund des erwarteten und nun bestätigten hohen Briefwahlaufkommens und eines durch Corona-Maßnahmen bedingten Mehraufwands in den Wahllokalen haben wir etwa 50 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer mehr berufen als bei vergangenen Wahlen“, sagt Gudrun Wulfhorst, Leiterin des Bürgerbüros in der Kreisstadt. Freiwillige seien nach wie vor willkommen. „Toll wären auch zeitlich flexible Personen, die bei Krankheitsausfällen unter Umständen kurzfristig einspringen können.“ Diese könnten sich weiterhin über den Link www.osterholz-scharmbeck.de/wahlhelfer melden.

Im Gespräch mit dem OSTERHOLZER KREISBLATT ermuntert Volker Pfeil, Leiter des städtischen Ordnungsamts, die Wähler dazu, zur Abstimmung ins jeweilige Wahllokal zu gehen. Es seien alle Vorbereitungen getroffen, um unter Pandemiebedingungen eine sichere Urnenwahl zu ermöglichen. Bereits in den Wahlbenachrichtigungen sei auf die Maskenpflicht im Wahllokal hingewiesen und gebeten worden, einen eigenen Stift (keinen Bleistift) mitzubringen. Zum Schutz der Wahlvorstände würden Schutzwände aufgestellt, zudem sei die Anzahl der Wahlberechtigten im Wahllokal begrenzt. Hand- und Flächendesinfektionsmittel stünden bereit, es werde regelmäßig gelüftet.

Die Gemeinde Ritterhude ist ebenfalls für die Wahlen gerüstet. Insgesamt 152 Wahlhelfer werden die Stimmen der 12.299 Wahlberechtigten der Hammegemeinde auszählen, 40 Wahlhelfer mehr als 2016. Aufgeteilt ist die Gemeinde in 13 Urnen- und sechs Briefwahlbezirke. In jedem Wahllokal werden sieben bis acht Wahlhelfer im Einsatz sein. Gleiches gilt für die Briefwahlbezirke. Auf das Interesse an der Briefwahl angesprochen, erklärt die stellvertretende Gemeindewahlleiterin Genia Flock: „Wir haben schon mehr als 2200 Briefwahlunterlagen rausgeschickt; und es trudeln jeden Tag welche ein.“

2016 seien gerade einmal acht Wahlhelfer mit dem Auszählen der Briefwahlunterlagen beauftragt gewesen, deutlich weniger als in dieses Mal. Trotzdem geht die Gemeinde aktuell davon aus, dass die letzten Ergebnisse der Kommunalwahl in Ritterhude nicht vor 24 Uhr ausgezählt sein werden. Falls der Inzidenzwert am Wahlsonntag nicht zu hoch ist, plant die Gemeinde eine Wahlveranstaltung im Rathaus an der Riesstraße. Dort können sich die Bürger dann direkt informieren. Es sei aber nicht auszuschließen, dass sich die Situation noch ändere und eine Veranstaltung coronabedingt dann nicht zu realisieren sei.

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