Grasberg. Von Stress keine Spur. Und das, obwohl sie an diesem Tag bereits seit etlichen Stunden mit dem Aufbau des Grasberger Weihnachtsmarkts beschäftigt sind. Gut gelaunt und vor allen Dingen freiwillig plant, schleppt, baut, organisiert und sorgt das Team um Bürgermeisterin Marion Schorfmann und Michael Frerks, erster Vorsitzender des Grasberger Unternehmertreff G.U.T., für das Gelingen des Weihnachtsmarkts. „Das ist der Mann der Pläne“, sagt Marion Schorfmann und zeigt auf Gunnar Meierdierks, der für den Aufbau der Stände auf der weihnachtlichen Meile zwischen Rathaus und Gemeindehaus ebenso verantwortlich ist wie für die Platzierung der Hobbykünstler im Ratssaal. Er hat alles so im Griff, dass sein Plan auch spontan umgestoßen werden kann, ohne dass Chaos herrscht.
Immer mittendrin und das seit sieben Jahren sind Mahmod und Hani Challal. „Ich bin Grasberger“, bekennt Mahmod offenherzig und deshalb sei es ihm ein Anliegen, überall dort mit anzupacken, wo Not am Mann ist. Das ist seine Weise, Danke zu sagen für das, was ihm als ehemaligem Flüchtling Gutes widerfahren ist. Heute haben er und Hani schon mit den anderen Freiwilligen zusammen Sandsäcke aus dem Keller des Rathauses geschleppt, die der Standfestigkeit der Tannenbäume dienen, beim Aufbau der von Uli Wolff und Gertie Trautvetter gebauten großen Kulissen geholfen, mehr als 30 Weihnachtsbäume vor das Rathaus gestellt und Tische aufgebaut.
„Ohne freiwillige Helfer könnten wir im wahrsten Sinne des Wortes den Weihnachtsmarkt schließen“, bekennt Michael Frerks. Allein zwei Tage benötigt Gunnar Meierdierks für die Erstellung der Pläne für die großen Zelte, in denen Hobbykünstler Weihnachtliches präsentieren, und für die vielen Buden der Grasberger Vereine und Institutionen, die sich am Weihnachtsmarkt beteiligen.
Für jede Unterstützung dankbar
Die komplette Elektronik liegt dabei in Burkhard Oetjens Händen. Er kümmert sich darum, dass der Markt trotz des enormen Stromverbrauchs die ganze Zeit stimmungsvoll beleuchtet ist. „Man muss eine Menge Helfersyndrom wachrufen“, witzelt Frerks über das Akquirieren von Freiwilligen, „aber manchmal hat man auch Glück, dass Leute einfach kommen.“ In Zeiten digitaler Medien und voller Terminkalender aber sei es nicht mehr so einfach, Helfer zu finden. Für jede Unterstützung beim Projekt Weihnachtsmarkt sind Michael Frerks und Marion Schorfmann daher mehr als dankbar. Früher seien Auf- und Abbau mehr als nur Arbeit gewesen. Das anschließende Zusammensitzen sei den Helfern mindestens genauso wichtig gewesen. Frerks ist froh darüber und sagt, dass sie eine Menge Glück gehabt hätten, dass Andreas Günther sogar seinen Lehrling zum Aufbau der Kulissen mitbrachte.
Eigentlich begannen die Vorbereitungen auf den Grasberger Weihnachtsmarkt schon mit dem Abbau des Lilienthaler Weihnachtsmarkts. Denn dort holten Marion Schorfmann mit einigen Helfern aus Gründen der Nachhaltigkeit spät abends 14 grüne und 20 voll geschmückte Weihnachtsbäume ab. An diesem Wochenende tun die schön beleuchteten und üppig geschmückten Tannen nun ihren Dienst auf dem Grasberger Weihnachtsmarkt. Hier sorgen sie für ein einheitliches Bild. Im Anschluss an den Grasberger Weihnachtsmarkt können Geschäftsleute gegen eine Gebühr die Weihnachtsbäume vom 11. Dezember bis zum 4. Januar ausleihen. „Das ist Nachhaltigkeit“, freut sich der Vorsitzende des G.U.T. über das neue Konzept. Auch die große Weihnachtstanne vor dem Rathaus kam schon komplett geschmückt in Grasberg an. Genau vier Minuten brauchte es, bis der Teleskoplader des Bauhofs sie in die Hülse stielte und „entfaltete“.
Der erste Tag des Aufbaus endet mit Kuchen von den Landfrauen. Während des Weihnachtsmarktes gibt es für die fleißigen Helfer ein „Dankeschön“ an Martina Dammanns Stand. Glühwein und Bratwurst. „Damit können wir wieder was gerade machen“, so Frerks.
Komplett barrierefrei und damit ganz besonders sei der Grasberger Weihnachtsmarkt, so Marion Schorfmann. Das wurde ihr von einem Rollstuhlfahrer bestätigt. Vom Gemeindehaus, in dem ein großes Kuchenbuffet auf die Besucher wartet, bis zum Rathaus gibt es auch beim Betreten der großen Zelte keine Hindernisse. Neben vielen „Wiederholungstätern“ stellt sich in diesem Jahr die Bürgerinitiative NoMoorGas vor. Auch die Freilichtbühne Lilienthal ist auf dem Grasberger Weihnachtsmarkt vertreten. Weihnachtsmann und Engel, die Sonnabend und Sonntag zwischen 15.30 Uhr und 18 Uhr Süßes und Vitamine auf dem Markt verteilen, gehen auf ihr Konto. Das kulinarische Angebot des Weihnachtsmarkts komplettieren in diesem Jahr Stände mit verschiedensten Käse- und Schinken- sowie Wein- und Senfsorten. Zum ersten Mal ist auf dem Grasberger Weihnachtsmarkt ein Stand mit personalisierten Kinderbüchern vertreten und im Rathaus sind es handgemachte Hundeleinen, die das Angebot bereichern.
Der Grasberger Weihnachtsmarkt ist am Sonnabend, 8. Dezember von 13 Uhr bis 19 Uhr, am Sonntag den 9. Dezember von 12 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.