Holste. Endlich, werden sie in der Gemeinde Holste sagen: Endlich wird der Radweg an der Stedener Straße (K 22) zwischen Oldendorf und Steden gebaut. Wie Landkreis-Sprecherin Jana Lindemann jetzt bekannt gab, steht der Baubeginn für das 2,1 Kilometer lange Teilstück nun unmittelbar bevor. Von Mitte Juni bis Mitte Oktober werden demnach – unter Vollsperrung für den Durchgangsverkehr – rund 550 000 Euro verbaut.
Die Gemeinde Holste, die ihrerseits die Kosten für Planung und Grunderwerb schultert, macht den Lückenschluss auf Stedener Seite mit einem gepflasterten Gehweg komplett: Vom Ortseingang bis zur Schulstraße werden für die schwächsten Verkehrsteilnehmer rund 120 000 Euro investiert. „Wir freuen uns, dass es nun losgeht“, wird der Bürgermeister der Gemeinde Holste, Eckehard Schütt, in Lindemanns Pressemitteilung zitiert. Es sei ihm wichtig, ein Stück mehr Verkehrssicherheit an die Kreisstraße zu bringen.
Bevor die Asphaltierungsarbeiten beginnen, wird in den nächsten Tagen zunächst der Baubereich freigeräumt. Die Straßensperrung werde Anwohner, Schulbus und Müllabfuhr zwar nicht betreffen; es sei jedoch besondere Vorsicht geboten, teilt die Verwaltung mit. Die übrigen Verkehrsteilnehmer werden über die Landrat-Christian-Evers-Straße (K 23) von Hellingst über Wallhöfen umgeleitet. Diese Kreisstraße ist eigentlich ein weiteres Sorgenkind, denn auch sie hat keinen Radweg, wird täglich von mehr als 1500 Fahrzeugen befahren und hat zudem in Hellingst ein Tonnagelimit. Für die Dauer der Umleitung soll die Gewichtsbeschränkung nun auf 24 Tonnen angehoben werden, wie sie auch auf der K 22 gilt.
Auf der stellenweise sehr engen Stedener Straße sind nach den amtlichen Zählungen täglich mehr als 1200 Fahrzeuge unterwegs. Schulweg- und Verkehrssicherheit würden durch das Projekt stark verbessert, teilt die Verwaltung mit. Gerade bei der Begegnung größerer Fahrzeuge komme es zu Konflikten. „Ich wünsche mir hier mehr Komfort und Sicherheit“, lässt sich Landrat Bernd Lütjen zitieren. Nachdem das Land Niedersachsen eine Förderung in Aussicht gestellt hatte, war die K 22 auf der Prioritätenliste des Radwegebedarfsplans im Juni 2017 ganz nach oben gerutscht (wir berichteten). Der Landkreis Osterholz stellte im Haushalt 2019 die nötigen Mittel bereit und rechnet nun fest mit einer Landesbeihilfe über 300 000 Euro.
Ein Novum ist der Kreis-Zuschuss zum Gehwegbau durch die Gemeinde. Die Kommunen können auf Antrag bisher allenfalls 10 000 Euro aus den sogenannten Blitzergeldern für verkehrssichernde Maßnahmen erhalten; der Kreis entschied im März 2018, für den Gehweg in Steden ausnahmsweise 30 000 Euro an die Gemeinde Holste zu überweisen.