Lilienthal. Um Schmuck und Uhren ist es bis zum Abschied des "Uhrmokers" im Laden an der Moorhauser Landstraße 2c schon immer gegangen. Auch künftig wird sich dort alles um Gold und Silber, aber auch wertvolle Stücke anderer Art drehen. Alexander Gabriel eröffnet mit seiner Firma Dagosi Ende Januar eine Filiale in Lilienthal. Ums Verkaufen geht es dort nicht, sondern allein der Ankauf steht im Mittelpunkt: Ob Zahngold, Silberbesteck, Markenporzellan, Luxusuhren oder Gemälde - wer sich mit dem Gedanken trägt, diese Dinge zu Geld machen zu wollen, kann dort vorstellig werden.
Das Geschäft mit Gold, Silber und Schmuck boomt seit Jahren, auch in Lilienthal gibt es Juweliere, die nebenher Altgold und Edelmetalle ankaufen. Alexander Gabriel ist kein Juwelier, er hat sich vor 15 Jahren in Bremen-Nord selbstständig gemacht und konzentriert sich allein auf den Ankauf von Gold, Silber & Co. und die weitere Vermarktung. Schon länger hatte er den Plan, in Lilienthal eine Filiale zu eröffnen. Als er mitbekam, dass das Ladenlokal an der Moorhauser Landstraße frei wird, sprach er mit dem Vermieter und sie wurden sich einig. Die Türen der Filiale werden sich an so genannten Experten-Tagen öffnen, an denen Verkaufswillige ihre Wertgegenstände präsentieren können. Am 29. und 30. Januar, jeweils von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr, soll das zum ersten Mal so geschehen.
Alexander Gabriel hat sich auf Goldschmuck und Uhren spezialisiert, bei Bedarf kann er aber auf ein ganzes Netzwerk von Experten zurückgreifen, die sich auch in anderen Feldern auskennen. Bei Gemälden reicht es für eine erste Einschätzung aus, Fotos von der Vorder- und Rückseite und der Signatur mitzubringen. "Innerhalb von 24 oder 48 Stunden gibt es eine Antwort", sagt Gabriel.
Wert stetig gestiegen
Der 46-Jährige geht routiniert an seinen Job heran, im Laufe der Jahre hat er schon in zigtausende Schmuckkästen geschaut, die ihm auf den Tresen gestellt wurden. "Man bekommt schon viele schöne Dinge zu sehen, vor allem, wenn es handgefertigte Schmuck- oder Markenschmuckstücke sind", sagt er. Seine Branche profitiere davon, dass Schmuck aus Gold vielfach nicht mehr so angesagt sei wie noch vor Jahrzehnten. Jüngere Leute, die solchen Schmuck erben, würden ihn daher lieber verkaufen. Auch ältere Menschen würden sich davon trennen, weil sie sich im Alter von dem Erlös vielleicht noch etwas gönnen möchten oder auch daran denken, für die künftigen Erben lieber Geld beiseite zu legen.
Mit dem Goldpreis geht es zwar auf- und ab, über die Jahrzehnte gesehen ist der Wert aber in der Tendenz stetig gestiegen. Goldbarren in der Erwartung aufzuheben, dass der Wert auch künftig weiter nach oben geht, diese Überlegung steht nach den Erfahrungen von Gabriel nicht bei allen Besitzern im Vordergrund. "Wenn ich noch fünf Jahre mit dem Verkauf warte, habe ich nichts mehr davon", laute eine Einstellung, die er bei seinen Kunden öfter zu hören bekomme. "Letztlich hängt alles von der persönlichen Einstellung ab", sagt der Geschäftsmann.