Herr Jaber, der SV Lilienthal-Falkenberg weist zur Winterpause in der Kreisliga Osterholz die meisten Tore und den wenigsten Gegentreffer auf. Darüber hinaus ist Ihr Team als einzige Mannschaft noch ungeschlagen. Wie fällt Ihr Zwischenfazit zur Saison 2021/22 aus?
Hassan Jaber: Wir haben eine starke Hinrunde gespielt und immer das Spiel kontrolliert. Wenn die Gegner gegen uns spielen und mit einem Punkt zufrieden sind, dann machen wir beim SV alles richtig. Wir sind das, was man ein wahres Team nennt.
Wie haben es Ihre Spieler aufgenommen, dass die Punkte aus der Herbstserie nicht mitgenommen werden in die Meisterrunde und die Erfolgsserie von daher, überspitzt formuliert, für die Katz ist?
Wäre die Info mit dem Punktabzug nicht gekommen, hätten wir noch mehr Punkte und Tore eingefahren. Das war wie eine Bremse für uns. Jetzt kommt das, was ich befürchtet habe: Unser Motor Peer Wehking könnte arbeitsbedingt ausfallen und Tom Meierdirks wird verletzt bis zum Sommer fehlen. Aber sehen wir es positiv: Unsere 2. Herren hat in der Aufstiegsrunde der 1. Kreisklasse so die Möglichkeit, bei null anzufangen.
Barisspor Osterholz war in der Vergangenheit wiederholt ein Angstgegner für Ihre Schoofmoor-Kicker. Was war in dieser Spielserie, in der ein 9:0- und ein 5:0-Sieg gegen den Kreisstadtverein heraussprangen, ganz anders?
Es lag nicht an uns, es lag an Barisspor. Die müssen noch einmal ganz von vorne aufbauen und neu starten, aber das hat Baris immer hinbekommen und es bleibt mit mein Herzensverein.
Mit Rene Rackow wurde ein Routinier aus dem Reserveteam befördert. Was zeichnet den erfahrenen Verteidiger, der im Jugendbereich für den SC Borgfeld aktiv war, aus?
Rene ist wie ein Berg. Man muss einen großen Bogen um ihn herum machen, um vorbeizukommen. Ansonsten ist Endstation. Er hat 30 Kilogramm abgenommen, um in die 1. Herren zu kommen. Wir haben immer ein Auge auf unser Reserveteam.
Wer sind für Sie, Spieler des SV Lilienthal-Falkenberg ausgeklammert, die überragenden Akteure in der Kreisliga Osterholz?
Es sind nicht die Spieler, es sind für mich die Trainer der jeweiligen Mannschaften, die mit dieser Umstellung von der neuen Generation Tag für Tag klar kommen müssen. Respektlosigkeit und Arroganz zeigen sich oft auf den Fußballplätzen, und das muss man als Trainer unterbinden, auch wenn es mal einen Superstar im Team trifft.
Der SV Lilienthal-Falkenberg zeigte seinen Gegnern in der ersten Halbserie oft die Grenzen auf. Welche Kräfte haben sich dabei in den Vordergrund gespielt, die Sie vor Saisonbeginn vielleicht gar nicht so auf dem Zettel als Aktivposten hatten?
Rene Rackow lässt keinen Mitspieler aus den Augen, und wehe einer versucht nur ein Prozent weniger zu machen. Dann bekommt er das sofort zu hören. Kai Kansmeyer hat einen Riesenschritt gemacht bei uns, weil er sich pudelwohl fühlt. Walze Malik Raho ist auf einem sehr guten Weg.
Wie beurteilen Sie den Titelkampf in der Frühjahrsserie 2022?
Ich habe Bornreihe II immer auf dem Zettel, die jetzt natürlich das Glück haben, dass alles bei null beginnt. Der VSK II ist noch zu jung. Die brauchen noch zwei Jahre, um ganz oben mitzuspielen. Dannenberg darf ruhig den Pokal holen. Wir haben andere Ziele.
Das Gespräch führte Reiner Tienken