Hagen/Lilienthal. Sowohl der Hagener SV als auch die HSG LiGra blasen nach der Aufstiegsrunde zur Handball-Landesliga Trübsal. Beide Teams bissen sich am TV Oyten II die Zähne aus und verpassten somit den Aufstieg. Die Voraussetzungen für LiGra waren auch denkbar ungünstig. Der Meister der Bremenliga beklagte gleich fünf erkrankte und einen weiteren angeschlagenen Stammspieler. Deshalb erhielt LiGra reichlich Unterstützung aus der zweiten Formation.
„Hinzu kamen zahlreiche wunderbare Fans, die sich bereits um 9 Uhr morgens mit uns in einem Bus auf den Weg nach Hagen gemacht haben“, stellte LiGra-Spieler Jörn Janssen fest. Das erste Spiel gegen den ATSV Habenhausen III sei lange Zeit ausgeglichen gewesen. „Dann haben wir uns durch eine gute Abwehr und viel Willen final abgesetzt“, freute sich Janssen nach dem 21:17-Erfolg. Vor allem die erste Welle sowie Nils Hansel hätten gut funktioniert.
Mangelnde Wechselmöglichkeiten
„Das Spiel gegen Hagen verlief sehr angriffsbetont mit wenigen Highlights in der Abwehr. Am Ende hat man beiden Teams die Nervosität sowie uns die mangelnden Wechselmöglichkeiten angemerkt“, teilte Jörn Janssen mit. Wieder hätte die rechte HSG-Seite mit Nico Schnaars und Nils Hansel überzeugt. „Dass wir das Spiel am Ende unglücklich mit einem Tor verloren haben, bildet den Spielverlauf einigermaßen fair ab. Ein Unentschieden wäre sicherlich aber auch nicht verkehrt gewesen“, fand Janssen nach der 26:27-Schhlappe.
In der Partie gegen den TV Oyten mussten die Schützlinge von Trainer Clemens Böschen die Enttäuschung über den vermeintlich verpassten Aufstieg verarbeiten. „Das war bei allen im Kopf. Dennoch haben sich alle fantastisch motiviert und konzentriert gezeigt“, betonte Jörn Janssen. Seine Formation begann auch stark und setzte sich mit 4:0 ab. „Am Ende hatten unsere Stammspieler verständlicherweise jedoch keine Kraft mehr. Dies nutzte unser Trainer dazu, dass jeder Spieler noch einmal Spielzeit bekam“, ließ Janssen wissen. Trotz des verfehlten Aufstiegs sei es alles in allem eine sehr gute und wichtige Erfahrung gewesen, die insbesondere durch zahlreiche Fans und gute Organisation der Gastgeber dazu geworden sei. „Für uns heißt dieses Ergebnis nur, noch mehr den Fokus auf einen potenziellen Aufstieg in der nächsten Saison zu richten, egal ob das schwieriger werden wird“, so Jörn Janssen.
Niederlage zum Auftakt
Der Hagener SV musste sich gleich dem TV Oyten II mit 17:20 beugen und besaß damit schlechte Karten im Kampf um den einzigen Aufstiegsrang. Dabei hatte es noch gut für die Hausherren ausgesehen, als HSV-Spielertrainer Henrik Puvogel seine Farben nach 23 Minuten mit 12:10 in Führung brachte. Doch dann leitete Phillip Elflein mit einem verschuldeten Siebenmeter und einer einhergehenden Zwei-Minuten-Strafe die Wende ein. Mit einem halben Dutzend Treffern am Stück drehten die Oytener den Spieß um.
„Es war aber von vornherein klar, dass es gegen Oyten II schwer werden würde, weil das Team Verstärkung aus der künftigen Oberliga-Formation des Vereins dabei hatte“, ließ Henrik Puvogel wissen. Dafür habe sich seine Formation gut aus der Affäre gezogen. „Aber am Ende hat sich eben der Qualitätsunterschied mit den Oberliga-Spielern bemerkbar gemacht“, so Puvogel. Dem knappen Sieg über die HSG LiGra folgte ein letztlich wertloser 20:18-Erfolg über den ATSV Habenhausen III. „Ich bin dennoch sehr stolz auf meine Mannschaft“, resümierte Henrik Puvogel.