Lilienthal. Beim Heimatverein Lilienthal herrschen stabile Verhältnisse. Finanziell ist der Verein gesund, auch die Mitgliederzahl bewegt sich auf einem stattlichen Niveau – im Verlauf des vergangenen Jahres konnte sie sogar noch geringfügig auf nun 286 Menschen gesteigert werden. Dennoch dürfte die Lage nach Vorstellung der Aktiven im Verein noch besser werden. Und daran kann jetzt mit dem Abflauen der Pandemie auch wieder gearbeitet werden.
Rund 50 Mitglieder waren mit dabei, als der Vorstand um den Vorsitzenden Hilmar Kohlmann im Schützenhaus Am Holze seinen Jahresbericht und die Zukunftspläne vorstellte. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht nach Darstellung des 2. Vorsitzenden Ottmar Cordes derzeit die Überarbeitung der Ausstellung im Heimatmuseum Emmi-Brauer-Haus in der Feldhäuser Straße. Dort soll es ab Herbst zwölf neue Schautafeln geben. Sie sollen den Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck des Lilienthal von früher und heute vermitteln. Auch die Schaukästen sollen neu bestückt werden.
Sanierung nötig
Aber auch das Haus selber, das dem Heimatverein einst von Emmi Brauer überlassen wurde, brauche Pflege. So muss die Tragfähigkeit des Archivs erhöht werden, sagte Cordes, zudem ist ein neuer Schuppen nötig und im kommenden Jahr auch ein neuer Zaun. Wer Geld spenden möchte, aber noch nicht wisse, an wen, der könne ja mal an den Heimatverein denken, sagte Cordes mit einem Augenzwinkern.
Zumal die Ehrenamtlichen die Aktivitäten im Heimatmuseum und in der Region wieder verstärken wollen. Die Fotovorträge würden gut besucht, betonte Karl-Heinz Sammy, der das digitale Bildarchiv vertrat. Ausflüge wie eine naturkundliche Radtour in die Truper Blänken an diesem Wochenende kämen gut an. So ist die kommende Tour schon im Vorfeld ausgebucht. Sammy warb dafür, das Fotoarchiv gemeinsam zu erweitern. "Wir freuen uns über alles, was mit Bildern zu tun hat." Die Aufnahmen sollten natürlich einen regionalen Bezug haben. Und mit Fotoalben voller ernst dreinblickender Personen ohne Namensbezeichnungen könne man auch nicht viel anfangen.

Der Vorsitzende Hilmar Kohlmann (rechts) ehrt Manfred Simmering für mehr als 60 Jahre Mitgliedschaft.
Leitung für das Schulmuseum gesucht
Sorgen bereitet dem Vorstand allerdings die Lage im Schulmuseum in der alten Falkenberger Schule. Nachdem sich Museumsleiterin Astrid Köster nach Jahren aus der Leitung zurückgezogen hat, wird nun nach einem oder mehreren Menschen gesucht, die die Arbeit dort fortführen. Wie Ingrid Pfeiffer aus dem Perspektivkreis des Heimatvereins am Rande der Sitzung unterstrich, suche man nach Personen – vielleicht ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern –, die Lust hätten, sich mit der Einrichtung zu befassen.
Dazu gehöre auch, Gäste zu empfangen, die sich ansehen wollten, wie die Institution Schule früher funktioniert hat und vielleicht auch mal einen Unterricht in dem komplett eingerichteten Klassenzimmer aus den 1920er-Jahren erleben wollen. Gestaltungsmöglichkeiten seien da, so Pfeiffer. Man dürfe auch Ideen einbringen und die Dinge anders machen als bisher. Wichtig sei, dass das Schulmuseum erhalten bleibe: "Viele wissen gar nicht, dass es zum Heimatverein gehört."