Herr Pein, der TSV Worphausen schloss die Staffel B der Kreisliga Osterholz als Schlusslicht ab. Wie fällt da die Halbzeitbilanz des Trainers aus?
Es versteht sich ja schon von selbst, dass man als Tabellenletzter nicht zufrieden sein kann. Es waren einfach zu viele Spiele, die wir zu leichtfertig und durch einfache Fehler verloren haben. Gepaart mit vielen Verletzten und auch etwas Pech hat es im Herbst leider nicht zu mehr gereicht.
Ihr Team kassierte 51 Gegentreffer. Was waren für Sie die Ursachen für die Flut an Gegentoren?
Wir haben oftmals den Faden verloren, wenn wir früh in Rückstand geraten sind. Da gingen die Köpfe auch mal schnell nach unten. Es wurde dem Gegner zu einfach gemacht, weitere Treffer zu erzielen. Dazu hatten wir das Problem, eigentlich jedes Spiel mit einer anderen Elf auf dem Platz zu stehen. Vor allem eine eingespielte Defensive konnte ich aufgrund vieler Verletzter nicht aufbieten. Das wird nun im Frühjahr hoffentlich besser.
Gab es auch echte Lichtblicke?
Auf jeden Fall. Wir wissen, dass wir es besser können und haben auch schon über Strecken gezeigt, dass wir mithalten können. Auch wenn es die Ergebnisse nicht zeigen, haben wir beispielsweise gegen starke Teams wie Neu St. Jürgen oder Wallhöfen auf Augenhöhe agiert. Wir müssen es nur hinbekommen, diese Leistungen auch vermehrt in eigene Tore umzumünzen und vor allem selber nicht durch einfache Fehler immer wieder in Rückstand zu geraten. Dies kostet Kraft und ist auf Dauer einfach nicht aufzuholen. Wir müssen jedes Spiel wie ein Endspiel angehen, um die Klasse zu halten.
Sie sind mit noch 26 Jahren der jüngste Cheftrainer in der Kreisliga Osterholz. Was haben Sie für Erfahrungen in der Herbstserie gesammelt?
Zunächst einmal, dass nicht jeder Plan so aufgeht, wie man es sich vorgestellt hat. Ich habe festgestellt, dass man neben einem Plan A und B besser noch einen Plan C parat haben sollte. Die Erfahrung durch die Spiele zeigt aber auch, dass jedes Team schlagbar ist, wenn alle Beteiligten auf und neben dem Platz 100 Prozent geben.
Im Tor wetteifern Tobias Geisler-Knickmann und Justin Kämna um einen Stammplatz zwischen den Pfosten. Wie sehen Sie den Konkurrenzkampf?
Tobias und Justin sind sich in vielem ähnlich, sie sind sehr jung und haben noch Potenzial, sich zu entwickeln. Qualitativ sehe ich bei beiden Spielern auch keine großen Unterschiede, Tobi ist im Eins-gegen-eins vielleicht einen Tick stärker, während Justin bei hohen Bällen mehr Präsenz zeigt. Aber eine klare Nummer eins gibt es zum jetzigen Standpunkt nicht.
Woraus ziehen Sie die Hoffnung, dass es in der Frühjahrsserie aufwärts geht?
Die Winterpause gab den Jungs Zeit, sich vom Fußball loszulösen und die Köpfe frei zu bekommen. Zudem konnten sich viele Verletzte endlich auskurieren und stoßen jetzt wieder dazu. Wenn nun alles auf null gesetzt wird, gibt es keinen Grund auf Vergangenes zurückzuschauen und wir können im Frühjahr wieder neu angreifen. Die Gemeinschaft im Team und die Lust auf den Fußball sind immer noch groß.
