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Hochwasser in Lilienthal Zollpfad muss komplett erneuert werden

Das Hochwasser hat der Straße Zollpfad in Lilienthal so zugesetzt, dass sie nun komplett neu gebaut werden muss. Was passieren soll, darüber hat die Gemeinde jetzt die Anwohner informiert.
13.02.2024, 20:00 Uhr
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Zollpfad muss komplett erneuert werden
Von Lutz Rode

Lilienthal. Kniehoch stand das Wasser rund zwei Wochen lang im Zollpfad. Die Pumpen liefen in einer Tour, damit die Straße und die vollgelaufenen Keller wieder trocken gelegt werden. Der kleinen Stichstraße selbst hat das Hochwasser rund um die Jahreswende nicht gut getan. Totalschaden könnte man auch sagen. Der Zollpfad ist großflächig unterspült worden, und auch der Schmutz- und Regenwasserkanal wurde so in Mitleidenschaft gezogen, dass er nun komplett erneuert werden muss. Die Gemeinde Lilienthal will dies nun schnellstmöglich in Angriff nehmen. Auf einer Versammlung wurden die Anwohner am Montagabend über die anstehende Baumaßnahme und den angedachten Ablauf informiert. Um konkrete Maßnahmen zum Hochwasserschutz ging es dort noch nicht.   

Wegen der Schäden war der Zollpfad im Januar vorsorglich für den Autoverkehr gesperrt worden, doch mittlerweile ist die schmale Anwohnerstraße wieder frei gegeben. Die unterspülten Bereiche wurden vergangene Woche mit Schotter aufgefüllt, sodass die Autos wieder festen Boden unter den Reifen haben. Laut Bürgermeister Kim Fürwentsches gab es auch Handlungsbedarf, um zu gewährleisten, dass Rettungsdienst oder Feuerwehr im Notfall in die Stichstraße hineinfahren können. Bis aus dem Zollpfad wieder eine schicke Straße wird, dürfte laut Rathaus allerdings rund ein Jahr ins Land gehen. "Wir suchen kurzfristig ein Planungsbüro. Unser Ziel ist, so zeitnah wie möglich mit dem Bau zu beginnen", sagt Fürwentsches.

Gemeinde fährt dreigleisig

Wie die Anwohner vom Zollpfad und alle anderen Lilienthaler künftig besser vor Hochwasser-Ereignissen geschützt werden können, ist eine Frage, mit der sich das Rathaus und Experten weiterhin befassen. Bürgermeister Fürwentsches verfolgt eine dreistufige Strategie: Im ersten Fall geht es darum, mit kurzfristigen Maßnahmen den Hochwasserschutz entlang der Wörpe zu stärken. Schritt zwei sieht vor, dass ein Hochwasserschutzkonzept erstellt wird, damit die Gemeinde dann auf dieser Grundlage in zwei oder drei Jahren beim Hochwasserschutz  baulich besser aufgestellt ist. Im dritten Schritt geht es darum, ob Lilienthal mit anderen Anrainern der Flüsse in der Region eine sogenannte Hochwasser-Partnerschaft eingeht, die dann vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten-und Naturschutz (NLWKN) eng begleitet wird. "Dabei geht es darum, die Gewässer systemisch zu betrachten und zu schauen, wie man gemeinsam einen bestmöglichen Schutz erlangen kann", sagt der Bürgermeister.

Am Donnerstag der kommenden Woche gibt es im Rathaus ein erstes Treffen dazu, bei dem es vor allem darum gehen wird, Informationen darüber zu geben, was es mit der Gewässerpartnerschaft auf sich hat und welche Rechte, Pflichten und welcher Aufwand möglicherweise damit verbunden sind. Die Entscheidung darüber, wer alles mitmacht, wird nächste Woche noch nicht fallen. Die Runde ist relativ groß: NLWKN, Vertreter aus Bremer Behörden und aus dem zuständigen Ministerium in Hannover und auch der Landkreise Osterholz, Rotenburg und Verden werden erwartet. Dazu kommen die Fachleute von den Deichverbänden rechts und links der Weser, vom Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor und vom Deich- und Sielverband St. Jürgensfeld. Auch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ist bei der Auftaktveranstaltung dabei.

Vorkehrungen am Arpsdamm bleiben

Das Hochwassergeschehen bleibt also ein Dauerthema in Lilienthal. Dazu passt auch eine zweite Anwohnerversammlung, zu der die Gemeinde an diesem Mittwoch die Anlieger vom Arpsdamm einlädt. Die Straße ist nach wie vor in Richtung Wörpe mit sandgefüllten Big-Bags abgesichert und für Fußgänger und Radfahrer ist die kleine Wörpebrücke gesperrt. Daran soll sich laut dem Bürgermeister so schnell auch nichts ändern. "Die Hochwasserschutzeinrichtungen müssen noch aufrecht erhalten bleiben. Wie schnell sich die Lage wieder ändern kann, haben wir am Wochenende gesehen. Die Flächen sind noch so voll mit Wasser, dass sich jeder Tropfen Regen auf den Pegelstand der Wörpe niederschlägt", sagt Fürwentsches.

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