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Mein Lieblingsplatz Wasser: Die treibende Kraft

Margarete Kloppenborg verbringt ihre Freizeit am liebsten auf dem Wasser. Das Element gibt ihr Kraft.
01.06.2022, 08:00 Uhr
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Von Ulf Buschmann

Osterholz-Scharmbeck. Wasser! Ohne das geht es in Margarete Kloppenborgs Leben gar nicht. Die Direktorin der Integrierten Gesamtschule (IGS) Osterholz-Scharmbeck bezeichnet Wasser als „treibende Kraft“ ihres Lebens: „Man bekommt einfach den Kopf frei!“ Diese Liebe zum Wasser, erinnert sie sich, sei „schon immer da gewesen.“ Schon als Kind hätten ihre Eltern sie nicht aus dem Wasser bekommen, fügt Margarete Kloppenborg schmunzelnd an. Wenn sie denn eben nicht auf dem Wasser sein kann, sucht sie sich wenigstens einen Platz am Wasser – den findet die 40-Jährige gar nicht weit weg von ihrem Zuhause: zum Beispiel im Vegesacker Stadtgarten.

Doch viel lieber mag es Margarete Kloppenborg, wenn sie am Strand ist. Aber irgendwo hinfliegen und in tausenden von Kilometern Entfernung das Plätschern des Meeres genießen? Nein, das ist nicht ihr Ding. Margarete Kloppenborgs Sehnsuchtsorte sind die Inseln vor der heimischen Küste: Helgoland, Föhr, Borkum, Norderney, Spiekeroog, Sylt. Oder auch Rügen und Usedom. Die Jahreszeit? Nein, die spielt für Margarete Kloppenborg absolut keine Rolle. Nur eines sollte sein: „Es darf stürmen und ordentlich Regnen!“

Wenn die Schulleiterin darüber spricht, tut sie es absolut nicht ernst. Denn Margarete Kloppenborg ist ein überaus lustiger Mensch, der viel lacht. Auch über sich selbst. Dies konnte sie schon immer. Unvergessen ist für ihren ehemaligen Handball-Jugendtrainer ein fürchterlicher Lachanfall, nachdem sie in einem Testspiel alleine vor Tor stehend den Ball weit übers Tor warf.

Ein Element, das Kraft gibt

Die Liebe zum Wasser trage zu ihrer Lebensfreude bei, meint Margarete Kloppenborg. Das Element gebe ihr so viel Kraft, dass sie nicht nur selbst gerne lacht, sondern es auch immer wieder schafft, ihren Kollegen wenn nicht ein Lachen, dann doch wenigstens ein Schmunzeln oder Lächeln zu entlocken. Wobei: Die Pädagogin hat durchaus Verständnis dafür, wenn dem einen oder anderen Mitmenschen nicht zum Lachen zumute ist.

Dies erklärt sie mit den vergangenen drei Jahren. Die Corona-Pandemie habe allen, Schülern, Eltern, Lehrern viel abverlangt. Diese, wie Margarte Kloppenborg selbst findet, „heftigen Zeiten“ seien für alle ziemlich herausfordernd. Und vorbei sei das Ganze ja längst noch nicht. „Wenn Du da die Lebensfreude verlierst, hast Du verloren“, sagt sie. Lachen, Lebensfreude, das zu lieben was sie hat – das alles sind der IGS-Leiterin so etwas wie eine Stütze. Ja, es ist sogar noch mehr. Denn: Die aktuell in jeder Hinsicht herausfordernden Zeiten sind eben nicht nur schlimm, sondern sorgen aus Margaretes Kloppenborgs Sicht auch dafür, einen Perspektivwechsel in Sachen irdischen Daseins vorzunehmen. Als ihr dazu der passende Spruch einfällt, lacht sie schon wieder: „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.“

Begeisterte Stand-Up-Paddlerin

Zurück zu ihrem Lieblingsplatz, dem Wasser: Die Frage nach einem eigenen Boot verneint sie. Dafür ist Margarete Kloppenborg im Sommer begeisterte Stand-Up-Paddlerin. Ihr Revier indes ist eines weit weg von Schule und Vegesack. Dafür erkundet sie ihre Region, in der sie auch aufgewachsen ist, gerne entlang der Wasserlinie gerne mit dem Fahrrad. Mal eben eine kleine Tour entlang der Weser in Richtung Blumenthal oder Lesum, Lesumbrook und Schönebecker Sand. Dies ist für Margarete Kloppenborg der Ausdruck von Glück.

Übrigens ist sie nicht nur Schulleiterin, sie unterrichtet auch selbst noch. Studiert hat Margarete Kloppenborg unter anderem Mathematik und Wirtschaft. Letzteres heißt in der IGS-Realität AWT, Arbeit, Wirtschaft, Technik. Sie drückt es für den Laien einfacher aus: „Arbeitslehre mit viel Wirtschaft.“ Margarete Kloppenborg berichtet in diesem Zusammenhang von einem „coolen Projekt“, das gerade an der IGS gelaufen ist: „Was kostet das Leben!“

Vorbereitung auf das Leben

Dazu fällt einem der Twitter-Post, ein sogenannter Tweet, einer Schülerin aus Süddeutschland ein: Sie können zwar diverse Interpretationen der Goetheschen Werke, doch keine Steuererklärung selbst machen. Dieser Tweet löste eine bildungspolitische Grundsatzdebatte in Deutschland aus: Bereitet die Schule wirklich aufs Leben vor? Genau das, erläutert Margarete Kloppenborg, solle an der IGS geschehen: „Wir machen viel Projektunterricht, um die Schüler in ihren Lebenswelten abzuholen.“

Für ihre eigene Lebenswelt hat Margarete Kloppenborg einen Wunsch: „Ich möchte mit meiner Familie auf eine einsame Insel. Ohne Handy, ohne Technik, ohne mediale Einflüsse. Nur mit den Menschen, die ich liebe.“

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