Landkreis Osterholz. Mizgin Ciftci aus Osterholz-Scharmbeck kann sich Hoffnungen auf ein Bundestagsmandat machen. Der 29-jährige Politiker der Linkspartei rangiert nach der Aufstellungsversammlung auf Platz vier der niedersächsischen Landesliste für die Wahlen am 26. September. Wenn die Linken nicht an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, sondern ein ähnliches Ergebnis einfahren wie 2017, dann müsste es für den Kreisstädter mit einem Sitz in Berlin klappen. Seinerzeit reichten landesweit 7,0 Prozent für fünf Linken-Mandate aus Niedersachsen.
Ciftci gehört seit 2016 dem Stadtrat und dem Kreistag an und soll sich im Wahlkreis 34 Osterholz-Verden auch um ein Direktmandat bewerben. Das teilte Kreisverbandssprecherin Birgit Wiechmann aus Schwanewede mit, die sich erfreut über die Kandidatur ihres Parteifreunds zeigte. Ihr Kollege Herbert Behrens aus Osterholz-Scharmbeck, der von 2009 bis 2017 dem Bundestag angehörte, informierte jetzt über Ciftcis Listenplatz. Er habe keine Zweifel, dass der junge Mann es schaffen werde, so der 66-Jährige.
Hilfe für die „kleinen Leute“
In der Pressemitteilung der Kreispartei erklärt Mizgin Ciftic, weshalb er antrete: „Junge Leute in Schule und Ausbildung bangen angesichts der Corona- und Wirtschaftskrise um ihre Zukunft, Kurzarbeiter mit und ohne Migrationshintergrund machen sich Sorgen um ihr Einkommen und um ihren Arbeitsplatz, Rentnerinnen und Rentner werden bereits jetzt auf Nullrunden vorbereitet.“ All das wolle er ändern, so der junge Gewerkschaftssekretär. „Wir brauchen auf der kommunalen, auf der Landes- und Bundesebene wieder eine Politik, die der Mehrheit der Menschen zugute kommt. Die Krise darf nicht auf die kleinen Leute abgewälzt werden.“