Ritterhude. Die TuSG Ritterhude ist in der Fußball-Bezirksliga Lüneburg 3 weiterhin für angenehme Überraschungen gut. Das jüngste Beispiel hierfür lieferte die Elf von Trainer Sascha Steinbusch mit dem 3:2 (0:1)-Erfolg beim ambitionierten SV Ippensen ab. Eugen Zilke drehte die Partie in der Schlussphase mit einem Doppelpack.
Die Gäste fanden akzeptable Spielbedingungen vor. „Der Platz war überraschend gut“, bemerkte TuSG-Trainer Sascha Steinbusch angesichts der ergiebigen Regenfälle in den letzten Wochen. Die Begegnung begann im Vorort von Sittensen wunschgemäß für die Platzherren. Kapitän Nils Klindworth brach nach einem Freistoß, den die TuSG blauäugig verteidigte, mit einem Kopfballtreffer zum 1:0 den Bann (17.). Zuvor schrammte der SV Ippensen noch hauchdünn an einer Führung vorbei, als ein Kopfball von Niclas Freiherr von Wolff an den Pfosten klatschte (13.).
Steinbusch hatte seinem Team beim Gastspiel im Kreis Rotenburg eine mutige Spielweise verordnet. Den Anweisungen ihres Coaches trugen die Akteure Rechnung auf dem Platz. Allen voran Chris Hybsz stellte die SVI-Hintermannschaft auf eine ernsthafte Probe. Der TuSG-Offensivspieler gelangte bis zur Pause zu drei Torversuchen, denen der krönende Abschluss indes fehlte. So dauerte es bis zur 63. Minute, ehe die Blau-Weißen zum 1:1 egalisierten. Phillip Brouwer hob da die gegnerische Abwehr aus den Angeln. Dem TuSG-Treffer ging eine Balleroberung von Simon Zboron voraus. Vergeblich forderte der Gastgeber beim Gegentreffer den Abseitspfiff des Unparteiischen ein. Die Antwort des SV Ippensen ließ auf der Gegenseite nicht lange auf sich warten. Marco Klindworth stellte nach einer Ecke die erneute Führung des ROW-Vertreters sicher (66.).
Ereignisse überschlagen sich
Die Schlussphase dürfte den Gästen auch noch Tage nach der Auseinandersetzung sowohl in unangenehmer als auch in angenehmer Erinnerung liegen. Unangenehm deshalb, weil Mirco Dressler (72./grobes Foulspiel) und Co-Trainer Maik Schönijahn (73./Meckern) nacheinander im Minutentakt die Rote Karte von Schiedsrichter Tom-Jannis Beck (MTV Egestorf) sahen. „Mirco soll nachgetreten haben. Die Rote Karte kann man wohl geben, hat mir Mirco mitgeteilt“, ließ TuSG-Coach Sascha Steinbusch zum ersten Feldverweis wissen. Schönijahn folgte seinem Spieler, nachdem er die Entscheidung des Unparteiischen vehement kritisierte. Den unangenehmen Begleitumständen ließen die Blau-Weißen eine vorbildliche Reaktion folgen. „Es ging ein heftiger Ruck durch die Mannschaft“, lobte Trainer Sascha Steinbusch die Einstellung seiner Truppe.
TuSG nimmt Zeit von der Uhr
Eugen Zilke avancierte zur personifizierten Glückseligkeit bei den Gästen. Der Ex-Spieler des TuS Tarmstedt versetzte seine Mitspieler mit zwei blitzsauberen Treffern mit dem Abpfiff in Partylaune. Der 2:2-Ausgleich war im Anschluss an eine Ecke von Chris Hybsz fällig. Das TuSG-Siegtor resultierte als eine Passstafette über Phillip Brouwer und Simon Zboron, dessen klugen Pass Eugen Zilke veredelte. Den knappen Vorsprung retteten die Blau-Weißen über die Zeit. Den Gästen spielte es zudem in den Karten, dass sie mit den beiden späten Einwechslungen von Mehmet Kut (90.) und Keanu Marks (90.+4) noch etwas Zeit von der Uhr nahmen.
Dem Schlussmann des SV Ippensen stand nach der turbulenten Schlussphase die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. „Das ist schwer zu sagen, vielleicht war es eine Mentalitätssache“, antwortete Arne Hauschild auf den Knock-out der Hausherren in Überzahl. Der Torwart trauerte den vor dem Zilke-Doppelschlag vergebenen Großchancen seiner Vorderleute noch ziemlich nach.
