Ritterhude. Die TuSG Ritterhude darf sich mit Fug und Recht als Gewinner der vergangenen Woche in der Fußball-Bezirksliga Lüneburg 3 fühlen. Nach dem Heimsieg gegen Ippensen am Feiertag legten die Hammestädter durch ein 3:2 (0:2) beim Schlusslicht TSV Fischerhude/Quelkhorn nach und verdoppelten dadurch ihr eigenes Punktekonto innerhalb von fünf Tagen.
Für den wichtigen Erfolg im Künstlerdorf benötigte das Team um Kapitän Calvin Vrampe allerdings einen echten Kraftakt. Denn die Vorgaben ihres Trainers Sascha Steinbusch, den seit zwei Monaten sieglosen Tabellenletzten durch frühes Pressing schnell unter Druck zu bringen, erfüllten die Gäste in der ersten Hälfte äußerst mangelhaft. Schlimmer noch – die TuSG ließ in dieser bedeutsamen Partie lange Zeit die nötige Körpersprache vermissen, war zu weit weg von den Gegenspielern und gewann kaum zweite Bälle.
Steinbusch wird laut
„Solch eine erste Halbzeit ist gerade nach dem jüngsten Erfolgserlebnis und mit praktisch der identischen Elf schwer zu erklären. Aber wir haben uns einfach den Schneid abkaufen lassen“, übermittelte Sascha Steinbusch. Beim ersten Gegentor in der 19. Minute wiesen die Ritterhuder Lücken im eigenen Zentrum auf. Ein Steckpass erreichte Fischerhudes Jannis Krenz, der das Leder bedacht an TuSG-Schlussmann Phillip Levitin vorbei zum 1:0 in die Maschen schob. Nach einer guten halben Stunde legten die Hausherren sogar nach. Im Anschluss an einen langen Ball konnte Levitin zwar den ersten Kopfball von Lasse Freiberg noch parieren, war dann aber bei dessen zweiten Versuch im Nachgang machtlos. Bis zum Pausenpfiff blieb die TuSG völlig harmlos, was Sascha Steinbusch veranlasste, von seiner eigenen Marschroute abzurücken: „Eigentlich ist dies nicht meine Art, aber ich bin in der Kabine erstmals richtig laut geworden.“
Die Ansprache verfehlte ihre Wirkung nicht. Nicht einmal eine Minute war im zweiten Abschnitt gespielt, als Chris Hybsz einen Querpass sehenswert direkt nahm und den gegnerischen Torhüter aus stattlicher Entfernung (knapp 30 Meter) überwand. Zudem fühlten sich die nun deutlich präsenteren Gäste aufgrund der Umstellung aufs 4-4-2-System in der Offensive merklich wohler. Durch die Hereinnahme von Christian Barth gab es in der Spitze neben Eugen Zilke jetzt eine weitere Anspielstation. Zum Ausgleich führte jedoch eine Ecke.
Chris Hybsz schlug diese in den Strafraum, wo Mehmet Kut verlängerte und Eugen Zilke das Leder am zweiten Pfosten per Flugkopfball über die Linie wuchtete. Das schönste Tor des Tages erzielte allerdings kurz darauf Christian Barth. Einen Diagonalpass von Rechtsverteidiger Maik Tiganj pflückte der Joker technisch sauber herunter und schob den Ball mit dem zweiten Kontakt links am Keeper vorbei.
Ritterhude versuchte mit der Führung im Rücken, nun kompakter zu stehen. Das Zittern hielt allerdings bis zum Schlusspfiff an, weil das Steinbusch-Team selbst die eigenen Konter nicht klar zu Ende spielte und in der eigenen Hälfte einige, wenn auch vom TSV letztlich ungenau ausgeführte Standardsituationen zuließ. „Letztlich muss ich den Hut vor meiner Mannschaft ziehen“, resümierte Sascha Steinbusch, „die Mentalität war großartig, und die drei Punkte sind wegen unserer zweiten Hälfte am Ende auch völlig verdient.“